VfB Lübeck zieht nach Elfmeter-Drama in Flensburg in den DFB-Pokal ein

15. Landespokalsieg für die Grün-Weißen

Flensburg – Nach drei Jahren Pause geht der Landespokal wieder in die Hansestadt. Der VfB Lübeck besiegte am Sonnabend Oberligist TSB Flensburg mit 10:9 (2:0, 2:2) nach Verlängerung und Elfmeterschießen vor 1.727 Zuschauern im Stadion von Weiche Flensburg und zog damit zum 22. Mal in den DFB-Pokal ein. Für die Grün-Weißen war es der 15. Cup-Sieg in Schleswig-Holstein. Nach dem Schlusspfiff feierten die rund 800 mitgereisten Grün-Weißen Anhänger mit ihrem Team. Dabei machten sich die Lübecker das Leben selbst schwer, denn nach einer komfortablen 2:0-Führung bis in die Schlussphase ließen sie die Zügel schleifen und luden die kämpfenden Flensburger zu insgesamt 120 Minuten und einem dramatischen Elfmeterschießen mit insgesamt 16 Schützen ein.

Kölle lässt Rathmann stehen – Abifade steht goldrichtig

Bereits nach einer Viertelstunde ebneten die Lübecker sich den Weg zum Titel. Ein Pass von Taritas in den Strafraum, wo Robin Kölle (15.) Flensburgs Steiner stehenließ sowie Torwart Rathmann umspielt und das Leder ins Netz zum 1:0 schob. 20 Minuten später wurde ein Schuss von Rüdiger abgefälscht, der gefährlich war. Kurz darauf dann doch das 2:0, als Kölle den Ball auf Grupes Kopf flankt. Rathmann wehrte direkt vor die Füße von Samuel Abifade (37.) ab, der keine Probleme hatte, den Abstauber im Tor unterzubringen. Noch vor der Pause köpfte Cziapa (41.) ans Aluminium.

Carstensen schießt TSB kurz vor Schluss in die Verlängerung

Im zweiten Durchgang taten die Flensburger mehr und kamen durch Meyer (57.) zu einer Chance, doch der Ex-Eicheder verschoss aus acht Metern. Nach einem Freistoß köpfte Kölle den Ball direkt vor die Füße von Carstensen (67.), der VfB-Keeper Gründemann aus dem Hinterhalt zu einer Glanztat zwang. Die anschließende Ecke brachte erneute Gefahr, denn dieses Mal köpfte Vosgerau (68.) knapp am rechten Pfosten vorbei. Der TSB drückte jetzt auf den Anschlusstreffer. Die Lübecker konzentrierten sich auf Konter. Der Regionalligist hätte in der 74. Minute den Deckel nach einer Sezer-Ecke draufmachen können, doch Kleeschätzky schoss aus drei Metern den eigenen Mann Boland an, der das 3:0 verhinderte. Dafür trafen die Flensburger in der 81. Minute durch Nicholas Holtze, der Grupe im Strafraum austanzte und Gründemann mit seinem Schuss aus zehn Metern ins rechte Eck keine Chance ließ. Jetzt wurde es noch einmal spannend, denn der Underdog kämpfte für den Ausgleich. Und er kam: Drei Minuten vor dem regulären Ende klingelte es erneut im VfB-Kasten. Eine Flanke von Can wehrte Kölle per Kopf zu kurz ab und Timo Carstensen (87.) haute die Kugel aus spitzem Winkel direkt unter die Latte zum 2:2-Ausgleich. In der Nachspielzeit hatte Sezer mit einem 20 Meter-Freistoß noch einmal die Chance die Verlängerung zu verhindern, doch sein Versuch landete in der Mauer und der Nachschuss ging weit vorbei. Auf der anderen Seite verpasste Holtze (92.) die Sensation, denn auch er blieb mit dem ersten Schuss in der Abwehr hängen und der zweite ging links vorbei. Seitenwechsel in der 93. Minute traf Brackelmann per Kopfball den Pfosten. Danach war regulär Schluss und es ging in die Extra-Zeit.

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Klarer Handelfmeter nicht gegeben – Gründemann rettet VfB  

Die Verlängerung hatte erst einmal nichts anzubieten, doch als Rüdigers Schuss (102.) Schuss an den ausgestreckten Arm von Flensburgs Koschenz im Strafraum flog, hätte der VfB einen Elfmeter bekommen müssen. Schiedsrichter Steffen Brandt aus Wasbek sah da nichts und ließ weiterspielen – eine klare Fehlentscheidung. Zum Seitenwechsel waren Tore Fehlanzeige. Im zweiten Durchgang der Verlängerung zappelte der Ball im TSB-Netz. Ein Schuss von Uzun (107.) wehrte Rathmann direkt vor die Füße von Fakhro ab, der den Ball ins Tor beförderte. Doch der Treffer zählte nicht, da der Lübecker im Abseits gestanden haben soll. Der VfB hatte nun mehr Zug zur Entscheidung. Sezer (107.) und Fakhro (110.) hatten Chancen auf den Sieg, doch es passte nicht. In der Nachspielzeit hatte Carstensen (122.) die Entscheidung auf dem Fuß, doch aus drei Metern schaffte er es nicht, den Ball an Gründemann vorbeizubringen. Es ging ins Elfmeterschießen.

18 Elfmeter bis zur Entscheidung

Im ersten Duell blieb Lübecks Fakhro gegen TSB-Keeper Rathmann cool und traf zum 3:2. Flensburgs Can ballerte den Ball drüber. Auch Kölle haute den Ball für den VfB genauso über das Gehäuse. Holtze glich zum 3:3 für Flensburg aus. Lübecks Kapitän Grupe verwandelte zum 4:3 ins rechte Eck. Auch Carstensen traf – 4:4. Boland machte das 5:4 für den Regionalligisten. Koschenz konterte mit dem 5:5. In der Folge waren Lübecks Brackelmann und Flensburgs Meyer ebenfalls erfolgreich – 6:6. Und weiter ging es: Uzun für den VfB und Möller für TSB trafen auch – 7:7. Sezer und Pawloski machen es genauso – 8:8. 9:9 dann nach Rüdiger und Wolf. Weiter: Lippegaus (10:9) und Flensburgs Bracht verschoss. Gründemann brachte den VfB Lübeck in den DFB-Pokal.  

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