Regionalliga Nord. Foto: objectivo

Lübeck – Da wird viel Flutlicht im Spiel sein: Gleich vier der neun Partien des 6. Spieltages werden am Freitagabend ausgetragen. Die Liga präsentiert sich dabei durchaus ausgeglichen, noch vermochte sich kein Team abzusetzen, und abgeschlagen ist auch keine Mannschaft. Das wird sich vermutlich nach der sechsten Runde nicht geändert haben.

Atlas Delmenhorst – FC St. Pauli II (Fr., 18 Uhr)

Nicht belohnt – so sah ein kurzes Fazit nach dem 0:1 in Bremen aus. „Es hat Vieles gestimmt, aber das Ergebnis einfach nicht“, kommentierte Atlas-Coach Key Riebau die Derby-Niederlage. Nachdem sein Team in Rückstand geraten war, hatte es mächtig Druck erzeugt, ohne dabei selbst erfolgreich zu sein. Allerdings: Die gute Leistung dürfte dem Gastgeber über die erste Saisonniederlage hinweghelfen und mit Selbstbewusstsein versorgen. Riebau: „Wir hatten viele gute Szenen, mit denen wir arbeiten können.“ Auch St. Pauli hatte sicher ein paar gute Momente beim wilden 3:3 gegen Blau-Weiß Lohne. Der Punkt gegen den Aufsteiger muss gleichwohl als durchwachsen bezeichnet werden. Mit sieben Punkten aus vier Spielen liegt am Ende aber ein ordentlicher Start hinter dem Gast. Er tritt mit der gleichen Bilanz an wie Atlas (2-1-1).

SC Weiche Flensburg – Phönix Lübeck (Fr., 19.30 Uhr)

Der bitteren Niederlage gegen Hildesheim folgte ein 2:1 gegen Holstein Kiel II – Weiche hat also schnell wieder Fuß gefasst. „Es war ein wichtiger Sieg: Wir sind glücklich, dass wir nach der unglücklichen Niederlage nun wieder in die Spur gekommen sind“, kommentierte Weiche-Coach Thomas Seeliger den jüngsten Erfolg. Nun soll natürlich nachgelegt werden, um den Spitzenplatz zu festigen. Ob Phönix das zulässt? Der Gast landete beim 2:1 über den BSV Rehden zuletzt den zweiten Saisonsieg und kommt als 13. ins Manfred-Werner-Stadion.

Blau-Weiß Lohne – SpVgg Drochtersen/Assel (Fr., 19.30 Uhr)

Das 3:3 bei St. Pauli II war nicht nur turbulent, es sicherte Blau-Weiß Lohne auch den ersten Punkt im dritten Regionalligaspiel. Nun dürfte der Neuling natürlich drei Zähler anstreben, denn mehr als der vorletzte Tabellenplatz sprang trotz des Punktgewinns ja nicht heraus. Allerdings kommt die Spielvereinigung recht gefestigt nach Lohne: Nach drei Siegen aus fünf Partien sortierte sich der Gast als Tabellenvierter ein. Dabei präsentierte sich D/A vor allem beim jüngsten 4:1 über den HSV II richtig stark. Vor Blau-Weiß liegt also erst einmal ein echter Prüfstein.

SSV Jeddeloh – Hannover 96 II (Fr., 19.30 Uhr)

Beim 2:3 im Spiel gegen den Bremer SV kassierte der SSV etwas überraschend die erste Saisonniederlage. Er wird nun ernüchtert zum Heimspiel gegen 96 II antreten, sich allerdings wohl auch an die guten Leistungen vor dem kleinen Einbruch erinnern: Bis zum BSV-Spiel hatte der Gastgeber acht Punkte aus vier Partien gewonnen. Er besitzt offenbar alle Möglichkeiten zur Rückkehr in die Erfolgsspur. Dort befindet sich der Gegner allerdings bereits: 96 II landete zuletzt einen klaren 4:0-Derbysieg über den TSV Havelse und zeigte insgesamt eine starke Leistung, obwohl zweifellos durch eine Rote Karte für den Gegner begünstigt. „Ich denke, wir haben auch in der Höhe verdient gesiegt“, meinte Trainer Daniel Stendel nach zuvor drei Niederlagen in Folge.

TSV Havelse – VfV Borussia 06 Hildesheim (Sa., 14 Uhr)

Das hatte man so nicht erwartet: Der Gastgeber landete erst einen Sieg in seinen fünf Spielen (1-2-2) und kassierte zuletzt auch noch dieses 0:4 bei 96 II. Damit tritt der TSV Havelse wohl in der Außenseiterrolle zum Derby an. Denn der VfV spielt bislang eine überzeugende Saison und ist noch ungeschlagen (3-2-0). Vor allem das torlose Remis gegen den Topfavoriten VfB Lübeck am letzten Wochenende sorgte für ein Ausrufezeichen, unterstrich es doch die aktuelle Form des Tabellenzweiten. So gesehen haben diese beiden Teams ihre Rollen also getauscht: Momentan ist vom Gast ein bisschen mehr zu erwarten als vom Drittligaabsteiger.

Anzeige

Teutonia 05 Ottensen – SV Werder Bremen II (Sa., 14.30 Uhr)

Geht die Saison nun endlich richtig los für die Teutonia? Nach einem enttäuschen Punkt aus drei Spielen landete der Gastgeber beim 1:0 bei Phönix Lübeck den ersten Saisonsieg. Nachdem der Mitfavorit den Bock umgestoßen hat, soll natürlich auch gegen den Gast aus Bremen etwas Zählbares herausspringen. Allerdings: Nach der 2:4-Auftaktniederlage gegen D/A gewann Werder II drei Spiele in Folge. Dabei geriet das Team von Konrad Fünfstück beim jüngsten 0:1 gegen Atlas aber ziemlich unter Druck. „Die Mannschaft hat herausragend solidarisch verteidigt, von der ersten bis zur letzten Minute. Daher war es aus meiner Sicht ein
verdienter Sieg“, meinte der Trainer.

Hamburger SV II – Kickers Emden (So., 13 Uhr)

Zwei überzeugende Siege zum Auftakt, zwei Remis und nun eine 1:4-Niederlage in Drochtersen – der HSV vermochte den guten Eindruck vom Start zuletzt nicht zu bestätigen. „Wir haben heute absolut verdient verloren“, meinte Trainer Pit Reimers nach der Pleite gegen D/A. Sein Team habe „über 90 Minuten keinen Zugriff“ bekommen und sei dabei immer „einen Schritt zu spät“ gekommen. „Das war für uns ein gebrauchter Tag“, so Reimers. Nun wollen die Hamburger es natürlich besser machen und die Kickers scheinen durchaus geeignet für die Rolle des Aufbaugegners. Der Gast konnte in seinen fünf Spielen nicht einen Punkt gewinnen und tritt als Schlusslicht an. Dabei missriet den Kickers zuletzt auch die Zweikampfführung. „Aus der Oberliga kenne ich es noch so, dass wir die zweikampfstärkere Mannschaft sind. Momentan gefällt es mir nicht, wie wir uns in den Zweikämpfen präsentieren“, meinte Kickers-Coach Stefan Emmerling nach dem jüngsten 0:3 gegen Norderstedt.

VfB Lübeck – Holstein Kiel II (So., 13.30 Uhr)

Was war das? Muss das 0:0 in Hildesheim als kleiner Einbruch des Topfavoriten gelten oder zog sich der VfB angesichts einer Punkteteilung beim Überraschungsteam sehr ordentlich aus der Affäre? Vieles spricht natürlich für die zweite Variante. Aber das Schleswig-Holstein-Derby bezieht seine Spannung nun wohl auch aus der Frage, wie es genau um den Gastgeber steht. Beim Gegner spricht man derweil von einer „Ergebniskrise“. Erst zwei Punkte gewann Holstein II aus seinen fünf Spielen. Dabei trat der Kieler Nachwuchs nur selten als schwächeres Team an. Mit anderen Worten: Die Mannschaft machte bislang viel zu wenig aus ihren Möglichkeiten. Das soll sich an der Lohmühle nun endlich ändern.

Eintracht Norderstedt – Bremer SV (So., 14 Uhr)

Die Saison ist noch jung, doch es gibt mit der Eintracht bereits einen ersten Remiskönig: Drei ihrer fünf Partien beendeten die Norderstedter mit einer Punkteteilung. Zuletzt gelang allerdings ein überzeugendes 3:0 beim Neuling in Emden und nun soll der nächste Dreier gegen einen Aufsteiger her. Aber der BSV scheint mit den Kickers derzeit nicht zu vergleichen: Beim 3:1 über den BSV Rehden landete der Gast am Mittwoch bereits den zweiten dreifachen Punktgewinn in Folge. „Der Sieg war völlig verdient“, meinte Torsten Gütschow, obwohl sein Team durchaus in Bedrängnis geraten war. Gleichwohl steht nach sieben Punkten aus den letzten drei Partien fest: Der BSV ist in der Regionalliga angekommen und würde dies gern auch in Norderstedt unter Beweis stellen.

Spielfrei: BSV SW Rehden

Die Tabelle

1.SC Weiche Flensburg510 : 512
2.VfV Borussia 06 Hildesheim510 : 411
3.VfB Lübeck410 : 210
4.SV Drochtersen/​Assel514 : 109
5.SV Werder Bremen II47 : 59
6.SSV Jeddeloh514 : 108
7.Hamburger SV II512 : 108
8.FC St. Pauli II49 : 77
9.SV Atlas Delmenhorst45 : 37
10.Bremer SV59 : 97
11.FC Eintracht Norderstedt510 : 96
12.Hannover 96 II57 : 96
13.1. FC Phönix Lübeck56 : 96
14.TSV Havelse55 : 85
15.FC Teutonia 05 Ottensen45 : 74
16.BSV SW Rehden55 : 94
17.Holstein Kiel II55 : 112
18.TuS BW Lohne36 : 81
19.BSV Kickers Emden51 : 150
Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -