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Vom Aufsichtsrat übergangen: Reinhardt muss zum Saisonende beim VfB Lübeck gehen – „Unprofessionell und respektlos“

Ärger auf der Lohmühle

Bastian Reinhardt (l.) und Jens Martens (r.) verfolgen die Partie konzentriert. Foto: Lobeca/Roberto Seidel

Lübeck – Beim VfB Lübeck kommt es jetzt Schlag auf Schlag. Nach dem sicheren Abstieg in die Regionalliga sind einige Fragen bei den Grün-Weißen zu klären. Angefangen werden sollte dabei mit der Verkündung des neuen Vorstandsvorsitzenden in den kommenden Tagen, jedoch kam alles anders. Bastian Reinhardt, offiziell aktueller Co-Trainer, allerdings mit Jens Martens als gleichwertige Kraft gesehen, wird in der kommenden Saison nicht mehr auf der Trainerbank auf der Lohmühle sitzen. Das Aufrücken auf den Posten des Chef-Trainers, was von vielen Anhängern sowie von Trainer Martens seit vielen Wochen empfohlen wurde, ist somit vom Tisch. Ausgegangen ist die Entscheidung allerdings nicht von Reinhardt, der von dieser Nachricht anders als üblich Wind bekam.

Großes Unverständnis

Auf die Frage, wie die Zukunft von Reinhardt aussehen würde und ob er weiterhin in der Hansestadt als Trainer bleiben wird, antwortete der 48-Jährige bei HL-SPORTS deutlich mit „nein“. Grund dafür war ein Interview von Timo Neumann in einer Lübecker Zeitung, indem über mehrere Ecken herauszulesen war, dass ein anderer, neuer Weg eingeschlagen werden soll, auch auf der Trainerposition. „Mir wurden ein paar Gedanken durch den Aufsichtsrat abgenommen, der mir die Entscheidung, dass ich über den Sommer hinaus nicht beim VfB Trainer bin, über die Zeitung mitgeteilt hat, wie da die Konstellation ist. Ich hätte mir gewünscht, dass ich so eine Information intern bekomme. Inhaltlich und die Art und Weise kann ich nicht nachvollziehen, wie das abgelaufen ist. Ich bin schwer enttäuscht und hätte mir ein anderes Vorgehen erwartet. Das fand ich schon sehr unprofessionell und respektlos, anders kann ich es nicht sagen. Ich kenne das anders und hätte es hier beim VfB auch anders erwartet. Die Wege beim Verein sind kurz. Wir haben versucht, hier als Team zusammenzuhalten, egal wie schwierig die Saison wird. Da hätte ich mir gewünscht, dass wir uns erstmal intern besprechen, bevor es nach draußen zu tragen. Das fand ich absolut unnötig“, so Reinhardt.

Trainer und Sportvorstand übergangen

Über die Art und Weise der Verkündung ist der ehemalige Bundesliga-Spieler äußerst erstaunt. Verglichen mit den Zielen und Kritikpunkten, die Neumann zuletzt in seinem Statement herausgab, schließt das Wie an die Situation beim VfB an. An welchen Stellschrauben gedreht werden müsste und wie reif der Verein im Großen und Ganzen wohl ist: „Wenn ich dann lese, dass hier zukünftig an der Professionalisierung des Vereins gearbeitet werden soll, dann sehe ich das auch so. Es wäre gut, wenn der Aufsichtsrat damit anfängt, vor allem, was die interne Kommunikation angeht. Bei mir hat sich von denen keiner gemeldet. Sebastian Harms hat mir die Entscheidung vom Aufsichtsrat weitergegeben, da war auch er nicht mit im Boot. Mit der Handlung hat man nicht nur den Trainer „enteiert“, sondern den Vorstand gleich mit. Wenn das der Weg ist, wie hier beim VfB Lübeck gearbeitet werden soll, dann gute Nacht.“

Unterstützung von den Fans

Von Außen gab es in der Mehrzahl nur Zuspruch für die Arbeit des Trainerteams, bestehend aus Reinhardt, Arvid Schenk und Gianluca Fraternali. Martens kam nach der Entlassung von Florian Schnorrenberg dazu und passte sich dem Team an. Auch er schwärmte von der Arbeit, die der Staff leistete und sprach sich mehrmals für eine Anstellung als Chef-Trainer für Reinhardt aus, ohne Erfolg. „Innerhalb des Trainerteams, im Umfeld, von den Mitarbeitern und von den Fans war die Unterstützung immer da, von der Mannschaft sowieso. Da bin ich sehr stolz drauf und froh darüber. Dass dann solche Knüppel geflogen kommen war nicht zu erwarten, damit hatte ich nicht gerechnet muss ich gestehen und das ist für mich die größte Enttäuschung“, sagte der 48-Jährige zu der Unterstützung, die er erhielt.

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„Das Wie ist die Frage“

Reinhardt hätte sich einen Verbleib sehr gut vorstellen können, gerade deswegen, weil ein gewohntes Umfeld beim Wiederaufbau in der Spielzeit 2024/2025 von Vorteil gewesen wäre. Auch die vertragliche Situation mit dem Hamburger SV wäre dabei kein Problem gewesen. „Ich glaube das wäre ein Anruf gewesen mit dem HSV, dann hätte man das klären können, das wäre kein Problem gewesen. Nach der schwachen Saison wollte der Verein wahrscheinlich einen Cut machen. Alles weg und alles neu, kann man so machen. Inhaltlich, glaube ich, ist es ein Fehler, gerade wenn man vorhat in Zukunft junge Leute aus der eigenen Jugend einzubauen und hier einen Zusammenhalt zu schaffen. Deswegen kann ich es ehrlicherweise nicht nachvollziehen, die Entscheidung kann man treffen, aber das Wie ist die Frage und vor allen Dingen, wer? Wenn ich es aus der Zeitung, aus einem Interview mit einem Aufsichtsrat erfahre, dann glaube ich, ist da etwas verkehrt gelaufen.“

Klare Entscheidung

Der Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Rehder bestätigte die Entscheidung über den Wechsel auf den Trainerposten, bedauerte allerdings, wie diese Entscheidung an Reinhardt herankam: „Der Aufsichtsrat hat einen klaren Beschluss getroffen, einen Fußballlehrer für die kommende Saison zu beschäftigen. Mir tut es sehr leid, dass das bei Bastian Reinhardt so angekommen ist.“

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