
Hamburg – Am Sonnabend um 22.21 Uhr stürmten die Fans des Hamburger SV den Rasen im Volksparkstadion, weil der Club nach sieben Jahren wieder in die Bundesliga aufstieg (HL-SPORTS berichtete). Die Party ging bis in den frühen Morgen. Nur wenige Stunden danach waren einige Anhänger schon wieder da und feuerten die Frauen auf dem Nebenplatz an. 650 Zuschauer offiziell kamen und weitere suchten sich ihren Platz auf der Treppe, um mitzuerleben, wie die Frauen den zweiten Aufstieg an diesem Wochenende für die Hansestadt vollzogen.
Ausgangslage wie am Vorabend
Wie schon am Vorabend war der Tabellenvorletzte der 2. Frauen-Bundesliga zu Gast. Der SC Freiburg II brauchte einen Sieg, um noch eine Chance auf den Klassenerhalt zu haben – und der HSV auch, aber für den Aufstieg. Das Ganze am vorletzten Spieltag.
Rückzug wegen 100.000 Euro
Die Rothosen schafften es zum vierten Mal ins Oberhause nach 1997, 2001 und 2003 und kehrten nach dem Rückzug aus Liga eins nach 2012 zurück. Damals belegte das Team von Tainer Achim Feifel den neunten Tabellenplatz, verlor zwar beim FC Bayern München 1:4, wäre allerdings sportlich in der Klasse geblieben. Der Verein sagte nein, weil rund 100.000 Euro fehlten. Das hat man in der Gegenwart anders gemacht und erkannt, dass der Frauenfußball einen Stellenwert in der Gesellschaft hat.
Party Teil 2 im Volkspark
Die Feier an diesem Sonntag war zwar nicht ganz so extrem, wie noch am Vorabend bei den Männern, doch dafür nicht weniger schöner. Sorge trugen gegen die Freiburgerinnen auf Platz 6 im Volkspark Tore von Meyer, Wrede und Stoldt.
Zur Pause schon mit einem Bein in der 1. Liga
Zur Pause gab es noch keine Tore, dabei hatte der HSV alles unter Kontrolle. Zwei große Chancen und eine stabile Defensive, nur der Ball wollte da noch nicht rein. Zeitgleich lag Hamburgs Verfolger SV Meppen bei Eintracht Frankfurt II mit 0:1 zurück und auch Freiburg-Konkurrent Weinberg führte ebenfalls gegen Mönchengladbach. Zu diesem Zeitpunkt wären das Bolz-Team an der Elbe auf- und die Gäste abgestiegen.
Meyer trifft nach Eckball zur Führung
Ein Eckball brachte die Erlösung. Am zweiten Pfosten stand Christin Meyer in der 53. Minute goldrichtig und schob zur HSV-Führung ein. Nach einem Foul von Freiburgs Torhüterin Kassen an Krüger (71.), die alleine vor ihr auftauchte, hätte es eine Rote Karte für die Gästespielerin geben müssen. Schiedsrichterin Willms zeigte ihr die Rote Karte. Beide Spielerinnen wurden verletzt ausgewechselt. Kurz danach machte Lotta Wrede (74.) den Deckel drauf und erhöhte nach einer Einzelaktion auf 2:0. Der Jubel war groß, weil auch das Zwischenergebnis von Meppen durchgesagt wurde. Hier führte Frankfurt mit dem gleichen Resultat. Das war allerdings zu diesem Zeitpunkt in Hamburg egal. Mit einem Abstauber erhöhte Svea Stoldt (82.) auf 3:0 und machte die Party perfekt.
Baum fehlte
Nicht mit dabei war die Ahrensbökerin Lisa Baum. Die 18-Jährige musste krankheitsbedingt passen.
Platz drei sicher – Aufstieg perfekt
Damit haben die Hamburgerinnen Platz drei sicher und feierten vor dem letzten Spieltag die Rückkehr in die Bundesliga. Wie die Party nach dem Sonnabend weiterging, bleibt offen. Zum Saisonabschluss geht es nun nächsten Sonntag nach Meppen. Die Emsländerinnen unterlagen am Main. Nach dem Sommer ziehen die HSV-Frauen zu den Heimspielen im Fußball-Oberhaus ins große Volksparkstadion um.

Bildquellen
- Meyer: Lobeca/Felix Schlikis
- Ezebinyuo: Lobeca/Felix Schlikis
- Meyer: Lobeca/Felix Schlikis
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