
Lübeck – Der letzte Spieltag der Hinrunde in der Kreisliga Südost stand an und ist mit Ausnahme der verlegten Partie zwischen dem TSV Schlutup und Lübeck 1876 nun Geschichte. Es gab einige enge Duelle, die spannend, umkämpft und vielleicht auch ein bisschen überraschend waren. Bereits am Freitag gab es ein packendes Derby in Travemünde, und die Spiele wurden nicht weniger unterhaltsam. Das Highlight des Wochenendes war sicherlich das Schützenfest am Torfmoor, das gleich elf Tore bot. Am Sonntag gab es mit dem ersten Punkt des TSV Gudow eine Überraschung.
TSV Pansdorf II – SV Fortuna St. Jürgen 3:2 (1:1)
Am Sonnabend trafen sich mit dem TSV Pansdorf II und Fortuna St. Jürgen zwei Mannschaften, die in den vergangenen Wochen gute Ergebnisse einfuhren. Pansdorf musste zwar nach zehn ungeschlagenen Spielen gegen Reinfeld/Kronsforde wieder eine Niederlage hinnehmen, zeigte jedoch in der Folgewoche mit einem 3:1-Sieg bei Lübeck 1876 wieder eine Reaktion. Nun sollte nachgelegt werden, doch die Gäste vom Kalkbrenner kamen mit einer großen Portion Selbstvertrauen. Drei Siege in Serie fuhr das Team von André Meese ein. Dementsprechend war eine spannende Partie zu erwarten. Die Hausherren waren personell geschwächt. Mit Kevin Knetsch, Niklas Simon, Alexander Witt, Lasse Roggenkamp, Willem Stendorf und Cedric Wilcken fehlten sechs wichtige Stammspieler, die ersetzt werden mussten. Jason Lange, Kjell Fechner, Ole Westfahl und Tim Rosenlöcher unterstützten daher die Zweite. Vorne im Sturm agierte Morten Wittorf. Die ersten Minuten gingen klar an das Heimteam. So traf Tim Rosenlöcher (10.) zur frühen Führung der Pansdorfer. Im Anschluss verloren die Gastgeber etwas den Faden, sodass St. Jürgen sich immer mehr ins Spiel hineinarbeitete. Gekrönt wurde dies mit dem Ausgleichstreffer durch Benjamin Günther-Schriewer (35.).
Fortuna agierte wie so oft mit langen Bällen nach vorne, wo entweder der Torschütze oder Dominik Schaarschmidt gesucht wurden. Nach 45 Minuten stand es 1:1 auf dem Kunstrasenplatz am Techauer Weg. Zur Pause brachte TSV-Coach Steven Tion mit Till Engelbrecht einen neuen Stürmer, doch der Führungstreffer ging auf das Konto eines anderen Offensivmanns. Tom Volkmann (58.) sorgte mit seinem sechsten Saisontreffer für die erneute Führung. Es war ein umkämpftes Spiel der beiden Teams, in dem sich der SV Fortuna erneut steigerte. Michel Herrling und Lion Albrecht kamen beide in die Partie, und genau dieses Duo sollte für den Ausgleich sorgen. Letzterer stellte auf 2:2. Im Anschluss wollten die Gäste den Siegtreffer erzielen und machten Druck, doch das Tor fiel auf der anderen Seite. Torwart Moritz Rohde und der Pansdorfer Angreifer gingen beide zum Ball, dabei ließ der Gästekeeper diesen fallen, sodass Jannik Jalas (88.) den Siegtreffer erzielte. Fortuna beschwerte sich vehement aufgrund eines vermeintlichen Foulspiels am Torwart. Der Schiedsrichter sah dies allerdings anders.
Die Nachspielzeit brach an, die Meese-Elf warf noch einmal alles rein und wollte das Spiel schnell machen. Dominik Schaarschmidt sah eine Rote Karte für eine vermeintliche Tätlichkeit, als er die Partie beschleunigen wollte, sodass der Ärger beim Gast noch größer wurde. Am Ende hieß es 3:2 für die Zweitvertretung, wodurch man sich oben weiter festsetzt. Für die Lübecker war es nach der Siegesserie zuletzt wieder eine Niederlage.
Steven Tion (TSV Pansdorf II): „Verdienter Sieg. Wir kommen gut ins Spiel, sind die bessere Mannschaft und gehen verdient in Führung. Leider lassen wir uns dann etwas einlullen und bekommen den Ausgleich aus dem Nichts. Ich muss meiner Mannschaft aber ein Kompliment machen, wie sie den Ausfall von sieben Stammkräften weggesteckt hat. Am Ende war es ein Sieg des Willens – die nächsten drei Punkte auf der Haben-Seite. Ein Lob an das Gespann.“
Nikolay Frech (SV Fortuna St. Jürgen): „Wir wollten mit dem Selbstvertrauen der letzten Spiele gleich energisch starten. Dies ist uns nicht ganz gelungen, und Pansdorf gehören die ersten Minuten. Wir werden aber von Minute zu Minute stärker und gehen mit einem 1:1 in die Pause. Die zweite Halbzeit bleibt weiterhin sehr umkämpft, von beiden Seiten aber fair bestritten. Pansdorf geht wieder in Führung, doch wie in der ersten Halbzeit werden wir wieder stärker, je länger die Halbzeit geht. Dementsprechend erzielen wir dann auch das überfällige 2:2 und drücken auf den Auswärtssieg. Was ab der 88. Minute dann passiert ist, ist schwierig in Worte zu fassen. In meinen knapp 25 Jahren Fußballdasein hat man ja schon einiges erlebt, aber dass vom Schiedsrichtergespann ein Spiel so in eine Richtung gelenkt wird, kann man schwer akzeptieren. So werden wir um mindestens einen Punkt gebracht und verlieren einen wichtigen Spieler für die nächsten Wochen.“
TSV Eintracht Groß Grönau II – SV Azadi Lübeck II 5:6 (2:3)
Am Torfmoor trafen sich mit dem TSV Eintracht Groß Grönau II und dem SV Azadi Lübeck II zwei Mannschaften, bei denen es zuletzt eher durchwachsen lief. Die Punkte blieben aus, sodass ein Sieg im Flutlicht-Duell für beide wichtig war – für die Heimmannschaft allerdings etwas mehr, denn die U23 steckt im Tabellenkeller und blieb viermal sieglos. Insgesamt gab es nur zwei Ligasiege, doch nach einem 3:1-Erfolg im Kreispokal der unteren Mannschaften gegen Travemünde tankte man etwas Selbstvertrauen. Personell gab es wieder etwas mehr Optionen, auch wenn Mario Alpuente Gimenez an diesem Tag fehlte. Auf der Gegenseite war der Kader relativ dünn, so fehlte Stürmer Rogesh Sherzad. Dennoch hatte der Aufsteiger eine schlagkräftige Truppe dabei. Es dauerte keine zehn Minuten, bis Azadi in Führung ging. Cesur Kaya (8.) traf, doch auf der anderen Seite hatte Mika Neumann (14.) schnell die Antwort parat. Es ging also schwungvoll los, doch wenige Minuten später gab es Elfmeter für die Gastmannschaft. Cüdie Cibrail (19.) trat an und brachte seine Mannschaft erneut in Front. Grönau fand ein weiteres Mal durch Neumann (38.) die passende Antwort, doch es ging Schlag auf Schlag weiter. Ramezan Hassan (44.) besorgte die dritte Führung des Tages für seine Mannschaft. Mit 3:2 aus Sicht des SV Azadi II ging es in die Halbzeit, doch Groß Grönau II bot eine gute Leistung. Dementsprechend durfte sich das Team von Thomas Engel noch berechtigte Hoffnung machen.
Groß Grönau II kam schwungvoll aus der Pause und glich bereits zum dritten Mal an diesem späten Nachmittag aus. Paul Jäger (54.) erzielte das 3:3, allerdings sollte erneut Azadi wieder vorlegen. Hassan (58./71.) schnürte zunächst den Doppelpack und legte sogar mit seinem Dreierpack nach. Erstmals an diesem Abend bauten die Gäste also ihre Führung aus, doch dies beruhigte das Spiel keineswegs. Jäger (75.) machte das Spiel noch einmal spannend, doch nur für drei Minuten. Hassan (78.) stellte den alten Abstand wieder her. Zwar verkürzte Mick Engel (86.) noch einmal, doch der Ausgleich blieb aus. Somit ging der TSV Eintracht mit leeren Händen aus dem Torfestival, allerdings machte der Auftritt Mut. Es gab viel Positives, das das Trainerteam zu sehen bekam. Beim SV Azadi bleibt es beim gewohnten Bild, dass die Offensive zu überzeugen weiß, doch es hinten Luft nach oben gibt. Ramezan Hassan war ein weiteres Mal der Mann des Tages, denn mit einem Viererpack sprang der Außenspieler an die Spitze der Torjägerliste. 16 Treffer stehen bereits auf seinem Konto.
Nils Schramm (TSV Eintracht Groß Grönau II): „Es war ein hochklassiges Spiel und ging hin und her. Bemerkenswert, wie wir uns immer wieder zurückgekämpft haben. Allerdings: Wer fünf Tore schießt, muss das Spiel eigentlich gewinnen. Glückwunsch an Azadi und vielen Dank für das hochklassige Spiel.“
Omar Yassin (SV Azadi Lübeck II): „Heute stand für uns ein intensives Auswärtsspiel gegen eine junge, dynamische Mannschaft auf dem Programm. Bei regnerischem Wetter entwickelte sich eine torreiche Partie, die wir am Ende knapp, aber verdient mit 6:5 für uns entscheiden konnten. Trotz der drei Punkte wissen wir, dass es kein perfektes Spiel war – zu viele individuelle Fehler sorgten dafür, dass wir gleich fünf Gegentore hinnehmen mussten. Dennoch zeigte unser Team große Moral und eine starke Offensivleistung, mit der wir die Schwächen in der Defensive kompensieren konnten. Unterm Strich bleiben wichtige drei Punkte und die Erkenntnis, dass wir an unserer Stabilität arbeiten müssen. Positiv hervorzuheben sind Einsatz, Teamgeist und der unbedingte Wille, das Spiel zu gewinnen. Wir danken Groß Grönau für das sehr faire Spiel und wünschen für den weiteren Saisonverlauf weiterhin viel Glück.“
TSV Gudow – Eichholzer SV II 1:1 (0:1)
Der TSV Gudow musste am 14. Spieltag eine bittere Niederlage im Kellerduell beim VfL Vorwerk hinnehmen. Trotz Führung gab es am Ende keine Punkte, sodass auf dem Konto weiterhin die Null stand. Am Freitag stand mit dem Kreispokal-Halbfinale gegen den SV Grün-Weiß Siebenbäumen eine harte Aufgabe an, bei der die Mannschaft von Marcel Schaper trotz einer 2:5-Niederlage viel Positives sah. Dies machte Mut für den Ligaalltag, sodass man mit Selbstbewusstsein ins Heimspiel gegen den Eichholzer SV II ging. Dieser hatte zuletzt zwei spielfreie Wochen, sodass es die Mannschaft aus Lübeck kaum erwarten konnte, wieder in der Liga Punkte zu sammeln. Personell sah es beim ESV II allerdings nicht gut aus. Die Bank war sehr überschaubar, sodass sogar Co-Trainer Michael Zech als mögliche Option zur Verfügung stand. Auf schwerem Geläuf boten die Teams ein eher schwaches Kreisligaspiel. Nach sieben Minuten zeigte der Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt. Es bot sich die Chance für den Aufsteiger, die Maik Germann (7.) zur Führung nutzte. Im Anschluss verpasste das Team von Stephan Lindhoff nachzulegen.
Nach der guten Phase der Eichholzer verloren die Gäste komplett den Faden. So kam Gudow ins Spiel und suchte meist mit langen Bällen den Weg nach vorne. Es boten sich mit zunehmender Dauer auch Konterchancen der Gäste, die allerdings ungenutzt blieben. Statt der Vorentscheidung kamen die Lauenburger in den Strafraum und bekamen einen Elfmeter. Sascha Stange (81.) trat an und verwandelte zum Ausgleich. Der erste Punkt der Saison für Gudow war nun zum Greifen nah. Eichholz versuchte noch einmal etwas Druck zu erzeugen, während das Heimteam sogar eine gute Konterchance hatte. Doch am Ende blieb es beim 1:1. Es gab keinen Gewinner, doch der gefühlte Sieger war klar der TSV. Es war der erste Punkt und das Ende der Niederlagenserie. Ein starker Kampf war der Schlüssel zum Remis gegen den Aufsteiger, der es bereits einigen Mannschaften sehr schwer gemacht hat.
Marcel Schaper (TSV Gudow): „Endlich! Wir belohnen uns nach dem Pokalfight auch in der Liga mit dem ersten Punkt. Die ersten 15 Minuten ist Eichholz klar besser, geht verdient 1:0 durch einen Elfmeter in Führung. Wir haben Glück, dass es nur ein Gegentor in dieser Zeit wird – die Beine waren noch schwer vom Freitag. Anschließend gelingt es uns immer besser, in den ‚Pokalmodus‘ zu schalten. In den Umschaltaktionen sind wir jedoch noch zu ungenau. In der zweiten Halbzeit haben wir die besseren Aktionen, Eichholz nur eine Chance. Dennoch machen wir es spannend und kommen erst in der 81. Minute durch einen Elfmeter von Sascha zum Ausgleich. Am Ende hat Eichholz noch mehrere Standards, die nichts einbringen, wir einen Konter in doppelter Überzahl, der nicht genau genug ausgespielt wird. Am Ende ein verdientes Unentschieden.“
Stephan Lindhoff (Eichholzer SV II): „Gerechtes Unentschieden. Wir fahren mit 14 Spielern, darunter einer unserer Torhüter als Feldspieler sowie dem Co-Trainer und meiner Wenigkeit, nach Gudow. Das Spiel hatte nichts mit Kreisliga zu tun und war unsere schlechteste Saisonleistung. Die ersten 20 Minuten müssen wir 2 oder eher sogar 3:0 führen. Danach fehlt es uns an Laufbereitschaft und Einsatz. Wir stellen den Fußball komplett ein. Zur Halbzeit müssen wir dann wechseln, da unser Spieler noch zur Arbeit musste. Gudow versuchte es mit langen Bällen. In der zweiten Halbzeit flog Ball um Ball weit in unsere Hälfte. Die Konter spielten wir schlecht aus, und so kam es, wie es kommen musste: Ein berechtigter Elfmeter führt zum 1:1. Über 90 Minuten gesehen haben wir es auch nicht verdient zu gewinnen, und so müssen wir mit einem Punkt leben. Gudow hat gekämpft und alles reingeworfen. Der Punkt war verdient für Gudow. Mund abwischen, und am Mittwoch kommen ein paar Spieler wieder dazu. Da erwarte ich eine Reaktion der Mannschaft.“
VfL Rethwisch – SG Reinfeld/Kronsforde 1:3 (1:1)
Der VfL Rethwisch holte zuletzt nur einen Sieg aus vier Spielen. Es war ein kleines Formtief, in dem die Stormarner steckten, und nun kam ausgerechnet der Ligaprimus an den Buchrader Weg. Die SG Reinfeld/Kronsforde war zu Gast und somit die Mannschaft, die mit 13 Siegen und somit der Maximalausbeute die Liga anführt. Das Team von Walter Thielenhaus hatte also eine Mammutaufgabe vor der Brust, doch ganz aussichtslos waren die Voraussetzungen nicht. Zu Hause fühlt man sich nämlich ganz besonders wohl, daher vertraute man auf die Heimstärke. Ein matschiger Platz durch den vielen Regen sollte es den spielstarken Reinfeldern nicht einfach machen. Diese waren personell hochkarätig besetzt. Marcel Dankert und Luis Mickeleit starteten beide, mit Dennis Lie saß ein weiterer Unterschiedsspieler vorerst nur auf der Bank. Im ersten Durchgang hatte die SG erwartbar viel den Ball. Sie machte das Spiel, ließ die Kugel durch die eigenen Reihen laufen, doch so richtig viele Ideen nach vorne hatte man noch nicht. Dennoch gingen die Gäste durch Marcel Dankert (21.) in Führung, der bereits im dritten Spiel in Folge als Torschütze glänzte.
Kurz vor der Pause sollten die Platzherren allerdings ausgleichen. Nach einem Standard war es Jannes Schönwald, der zum 1:1-Pausenstand traf. Somit endete der erste Durchgang mit einer Punkteteilung, und die Hoffnung beim VfL wurde größer. Bislang gelang es keiner Mannschaft, der SG Reinfeld/Kronsforde überhaupt Punkte zu nehmen; zur Halbzeit schien dies durchaus im Bereich des Möglichen für die Thielenhaus-Elf. Mit Lie und Julian Wenzel brachte der Favorit allerdings zwei neue Offensivkräfte in die Partie. Es sollte nun mehr Druck erzeugt werden, und genau dies gelang ihnen auch. Das Spiel wurde immer mehr in die Hälfte Rethwischs beziehungsweise ins letzte Drittel verlagert, sodass es eine Frage der Zeit war, wann der erneute Führungstreffer fallen würde. Mehrere dicke Chancen blieben ungenutzt, sodass die Zeit davonlief. Das Trainerteam um Jakob Finnern brachte mit Bengt Schulz einen weiteren Angreifer, und genau dieser sollte tatsächlich den erlösenden Führungstreffer erzielen. Keine 60 Sekunden war Schulz (79.) auf dem Feld, da traf er zum 2:1. Es war hochverdient, und kurz vor Schluss fiel sogar noch das Dritte. Dennis Lie (94.) machte den Sack zu und somit den 3:1-Erfolg perfekt.
Es war der 14. Saisonsieg, und so beträgt der Vorsprung auf Platz zwei bereits zwölf Punkte. In der Hinserie steht nun nur noch das Nachholspiel gegen Fortuna St. Jürgen an. Gewinnen sie dieses auch, dann steht die perfekte Hinserie zu Buche.
Walter Thielenhaus (VfL Rethwisch): „Tolle kämpferische Leistung meiner Mannschaft. Wir hätten einen Punkt verdient gehabt. Letztendlich waren die Jungs aus Reinfeld/Kronsforde cleverer.“
Jakob Finnern (SG Reinfeld/Kronsforde): „Das war heute das erwartet schwere Auswärtsspiel. Wir haben uns in der ersten Halbzeit schwergetan, hatten viel Ballbesitz, aber haben uns zu wenig Chancen erspielt. Den Ausgleich kassieren wir dann durch einen Standard. In der zweiten Halbzeit haben wir das dann deutlich besser gemacht. Wir haben es geschafft, das Spiel immer weiter zum gegnerischen Tor zu bringen. Wir haben uns einige Chancen erspielt, aber mehrfach Hundertprozentige nicht genutzt. Die Erlösung hat dann Bengt Schulz gebracht, und Dennis Lie hat den Sack zugemacht.“
SG Breitenfelde/Mölln – VfL Vorwerk 3:2 (2:0)
Die SG Breitenfelde/Mölln ist derzeit das Team der Stunde. Seit dem 31. August verlor sie kein Spiel mehr und holte 22 von möglichen 24 Punkten. Es ist eine starke Serie, die das Team von Arne Riewe derzeit hat, und dementsprechend sprang man in der Tabelle bis ins obere Drittel vor. Die Offensive zeigt sich torhungrig, die Defensive enorm stabil, und so hat man sich zu einer ganz schwer zu bespielenden und unangenehmen Truppe entwickelt. Nun stand eine Partie an, die im Vorfeld wohl viele als „Pflichtaufgabe“ betitelten. Der VfL Vorwerk war zu Gast, der tief im Tabellenkeller steckt. In der Vorwoche feierte dieser allerdings den ersten Saisonsieg und war dementsprechend selbstbewusst. Eine Serie sollte gestartet werden, und dazu brauchte es im Kreis Herzogtum Lauenburg den nächsten Dreier.
In der Anfangsphase gab es Szenen vor beiden Toren. Dabei hatte das Heimteam leichte Vorteile. Nach knapp 20 Minuten ging dieses durch Henrik Timm (18.) in Führung. Kurz darauf ließ man durch Finn Sult die Riesenchance aufs Zweite liegen – der Pfosten rettete Vorwerk. Es war ein heiß umkämpftes Spiel, in dem der Schiedsrichter kurz vor der Pause auf den Punkt zeigte. Leon Posselt (40.) trat an und erhöhte zum 2:0-Pausenstand.
Der VfL lief zur zweiten Hälfte also einem 0:2-Rückstand hinterher, doch chancenlos war man keineswegs. Die Mannschaft von Benjamin Schramm machte ein gutes Spiel und hatte mit Pausenpfiff sogar eine Riesenchance zu verkürzen. Im zweiten Durchgang sollte der Anschlusstreffer dann nach wenigen Momenten fallen. Der pfeilschnelle Aziz Nikzad (47.) ließ die Lübecker wieder hoffen. Der dritte Breitenfelde-Treffer durch Finn Sult (56.) stellte den alten Abstand wieder her. Dennoch gab sich Vorwerk nicht auf. Erneut zeigte man eine starke Moral und kam durchaus zu Annäherungen. Es gab auf beiden Seiten Chancen, doch keiner nutzte sie. Erst in der letzten Minute verkürzte Kevin Rosin (90.), der Held aus der Vorwoche, doch das Tor kam zu spät. Am Ende musste sich Vorwerk knapp in Mölln geschlagen geben, doch der Auftritt machte Mut.
Thorben Richter (SG Breitenfelde/Mölln): „3:2 gegen einen Gegner, der logischerweise kämpft und arbeitet. Wir haben unser Niveau der letzten Wochen heute nicht ganz abgerufen. Paarmal zu spät, paarmal zu langsam – aber am Ende trotzdem verdient das Ding gezogen. Wir dürfen nicht anfangen, das Spiel unserer Gegner anzunehmen, sondern müssen auch gegen vermeintlich tabellarisch schwächere Mannschaften unseren Stempel aufdrücken.
Am Ende fragt ohnehin keiner, wie wir gespielt haben, sondern ob wir die drei Punkte eingefahren haben – und das haben wir. Nächste Woche wartet ein Brett mit Aufschwung. Da müssen wir wieder heißer und gieriger sein. Danke ans Gespann und viel Erfolg weiterhin für Vorwerk!“
Michael Weiß (VfL Vorwerk): „Was vorm Spieltag tabellarisch klar aussah, war auf dem Platz nicht zu sehen. Es war ein 50/50-Spiel, das am Ende einen Punkt verdient gehabt hätte.“
SV Viktoria 08 – ATSV Stockelsdorf 2:1 (1:0)
Auf der Falkenwiese trafen sich am Sonntagnachmittag zwei Mannschaften, die in dieser Saison eher enttäuschten. Der SV Viktoria 08 empfing den ATSV Stockelsdorf, und beide Mannschaften galten vor der Saison als Teams, die oben mitspielen könnten. Lange Ergebniskrisen auf beiden Seiten verhinderten dies allerdings, sodass die Realität eher Tabellenniemandsland statt Kampf um den Aufstieg heißt. Stockelsdorf unterlag gegen Breitenfelde aufgrund einer schwachen zweiten Hälfte, in der man in alte Muster fiel. Somit wurde der Aufwärtstrend von vier Spielen ohne Niederlage wieder beendet. Viktoria konnte mit vier Punkten aus zwei Begegnungen ebenfalls aus der Krise finden, doch nun galt es, gegen den ATSV auch nachzulegen. Dabei kehrte ein ganz wichtiger Spieler im Team von Timur Akgün zurück: Wilhelm Citea gab sein Startelf-Comeback und brachte deutlich mehr Stabilität ins Spiel.
In den ersten 15 Minuten waren allerdings die Gäste das bessere Team. Sie hatten mehr den Ball und auch gute Chancen zur Führung. Nach 20 Minuten änderte sich dann allerdings das Bild. Viktoria übernahm mehr die Kontrolle, hatte mehr Chancen, doch klar war, dass es von beiden Teams ein gutes Spiel war.
Die letzten zehn Minuten der ersten Hälfte gingen dann noch einmal an die Gastmannschaft. Mehr Ballbesitz, mehr Offensivszenen und mehr Abschlüsse verbuchte Stockelsdorf, doch der Treffer fiel auf der anderen Seite. Kilian Jung (44.) brachte Viktoria in Führung. Neun Minuten zuvor musste man noch verletzungsbedingt wechseln, als es für Moritz Mente nicht mehr weiterging.
Zur zweiten Hälfte kam dann ein weiterer Wechsel dazu. Torwart Johann Gerlach, der mehrfach stark zur Stelle war, konnte nicht mehr weitermachen und wurde von Benno Kühn ersetzt. Dieser machte ebenfalls ein starkes Spiel. „Vicky“ kam besser rein in Durchgang zwei und setzte regelmäßig gute Akzente in der Offensive. So fiel auch der zweite Treffer. Jannes Schnell brachte die Kugel im eigenen Tor unter – doch geht der Verteidiger nicht zum Ball, dann schiebt der Stürmer problemlos ein. Die Mannschaft von Timur Akgün war auf Kurs, doch in den letzten 20 Minuten musste man ordentlich zittern. Felix Reder (75.) nutzte einen individuellen Fehler zum 1:2, und plötzlich rollte ein Angriff nach dem anderen auf die Defensive der Schwarz-Weißen zu. Torwart Kühn rettete dabei seine Mannschaft und ließ den starken Gegner verzweifeln. Am Ende machte die Effizienz den Unterschied in einem hochklassigen Spiel.
Timur Akgün (SV Viktoria 08): „Ein Remis hätte für beide Teams nach diesen 90 Minuten nicht gereicht. Wer mehr Tore schießt, gewinnt das Spiel dann auch verdient, was überhaupt nicht heißt, dass die verlierende Mannschaft es nicht verdient gehabt hätte. Ein wirklich gutes Spiel auf hohem Niveau. Viel Erfolg weiterhin an Stodo. Moritz Mente und Johann Gerlach gute Besserung und nochmal Chapeau an alle drei Keeper, die heute gespielt haben – absolute Top-Leistung von denen, definitiv auch vom Gästetorwart.“
Jan Mehlfeld (ATSV Stockelsdorf): „Glückwunsch an Viktoria zum Sieg. Ich denke, heute wäre ein Unentschieden gerecht gewesen. Zwei Mannschaften, die man deutlich weiter oben erwartet hätte und es auch sicherlich besser können. Wir schließen die Hinrunde so ab, wie sie öfter war: zu einfache Gegentore, und vorne brauchen wir zu viele Chancen. Daran werden wir zur Rückrunde arbeiten – ab Dienstag starten wir dann in die Rückrunde.“
Der 15. Spieltag im Überblick
TSV Travemünde – TSV Kücknitz 1:3
TSV Pansdorf II – SV Fortuna St. Jürgen 2:3
Eintracht Groß Grönau II – SV Azadi II 5:6
TSV Gudow – Eichholzer SV II 1:1
VfL Rethwisch – SG Reinfeld/Kronsforde 1:3
SG Breitenfelde/Mölln – VfL Vorwerk 3:2
SV Viktoria 08 – ATSV Stockelsdorf
1. SG Reinfeld/Kronsforde 14 59 : 16 42 2. TSV Pansdorf II 14 33 : 12 30 3. TSV Travemünde 14 38 : 14 28 4. TSV Schlutup 13 41 : 21 27 5. SG Breitenfelde/Mölln 14 42 : 20 26 6. SV Azadi Lübeck II 15 50 : 40 24 7. Lübeck 1876 14 33 : 34 22 8. Eichholzer SV II 13 34 : 23 21 9. SV Viktoria 15 39 : 49 21 10. TSV Kücknitz 12 38 : 31 19 11. VfL Rethwisch 14 25 : 38 15 12. SV Fortuna St. Jürgen 14 23 : 29 14 13. ATSV Stockelsdorf 15 37 : 52 13 14. Eintracht Groß Grönau II 12 22 : 51 6 15. VfL Vorwerk 15 15 : 63 4 16. TSV Gudow 12 11 : 47 1







