
Berlin – Spannender hätte man keinen Krimi schreiben können. Der Aufstieg in die Regionalliga Nordost wird am 30. Spieltag entschieden. Spitzenreiter BSV Eintracht Mahlsdorf geht mit zwei Punkten Vorsprung ins direkte Duell mit dem Tabellenzweiten BFC Preussen. Die Preussen peilen den direkten Durchmarsch von der Berlin-Liga in die Regionalliga an. Mit einem Punkt hätte Mahlsdorf den Aufstieg perfekt machen können. Am Ende standen die Gäste aber mit leeren Händen da. In der 95. Spielminute erzielte Lenny Stein das Siegtor für die Preussen und ließ die 2000 Zuschauer im Preussen-Stadion jubeln. Freude auf der einen, Frust auf der anderen Seite. Über den Siegtreffer wurde sofort heftig diskutiert. Der Ball von Stein prallte von der Unterlatte wieder runter. Schiedsrichterassistent Tim Gerstenberg signalisierte seinem Schiedsrichter sofort, dass das Leder hinter der Linie sei. Eine mehr als strittige Situation. Einige TV-Bilder in den sozialen Medien lassen aber eher das Gegenteil vermuten. Schiedsrichter Riemer gab den Treffer und pfiff unmittelbar im Anschluss an den Treffer ab. In der Folge gab es dann einen Platzsturm von beiden Fanlagern. Die Polizei musste einschreiten. Einige Ordner der Gastgeber versprühten Reizgas. Assistent Tim Gerstenberg sagte nach der Begegnung am Mikrofon beim Berliner Rundfunk: „Mir war in der Situation bewusst, was diese Entscheidung für eine Tragweite hat. Wir haben jetzt hier nichts Geringeres als die Saison und den Aufstieg entschieden. Genauso sicher war ich mir auch bei der Entscheidung, dass das Leder hinter der Linie war“, so der Brandenburger Assistent. Eine Chance auf Protest haben die Mahlsdorfer nicht, da es sich hier um eine Tatsachenentscheidung handelt. Für den BSV war es die zweite tragische Niederlage innerhalb kurzer Zeit. Am letzten Wochenende unterlag das Team von Karsten Heine im Berlin-Pokal dem BFC Dynamo mit 0:2.
Versöhnlicher Saisonabschluss beim FC Anker Wismar
Für den FC Anker Wismar stand in dieser Partie noch einmal viel auf dem Spiel. Nach zuletzt sieben Spielen ohne Sieg, sowie zuletzt fünf Niederlagen, mussten die Ostseestädter zumindest ein Unentschieden erreichen um den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu schaffen. Und nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Franz Unger, er leitete in Wismar sein letztes Oberligaspiel, konnten die Gastgeber jubeln, denn sie hatten dieses Ziel durch einen 2:1-Erfolg auch geschafft.
Wismar trat mit Niklas Tille und Florian Esdorf für Eric Martin und Gordon Grotkopp an, Sparta-Trainer Dragan Kostic hatte dreimal gegenüber dem 5:3-Sieg gegen Tennis Borussia getauscht. Ömer Toktumur, Khaled Akasha und Yves Brinkmann standen für Chris Okojie Enatoh, Milos Dujkovic und Jeremy Gampe in der Startelf. Beiden Teams merkte man von Beginn an, diese Partie für sich entscheiden zu wollen. Ein gefährlicher Kopfball von Abwehrchef Florian Esdorf, ein Pfostentreffer von Etienne Nikol und ein Schuss von Lucas Meyer sorgten bereits bis zur 15. Minute für gefährliche Aktionen. Bis zur Pause noch eine Riesenmöglichkeit auf beiden Seiten. Zum einen parierte Ankerkeeper Justin Borchardt gegen Carl-Wolf Schnur (27.), bevor in der 44. Minute Pascal Breier eine Großchance liegen ließ. Nach Parade von Tim Erdmann setzte er den Nachschuss neben das Tor.
Einwechselspieler entscheiden das Spiel
Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Spartaner die Schlagzahl, Borchardt im Tor der Hansestädter musste bei Möglichkeiten von Rehbein und Lang mehrfach Kopf und Kragen riskieren. Die Führung der Hauptstädter dann nach gut einer Stunde durch einen Distanzschuss des eingewechselten Berkin Tonk, dessen Schuss neben dem rechten Pfosten einschlug. Doch im Gegenteil zu den letzten Spielen schlugen die Hausherren zurück, die Wechselspieler machten auf sich aufmerksam und belohnten sich. Zuerst schaltete der eingewechselte Marco Bode nach Abwehr von Tim Erdmann am schnellsten und köpfte zum Ausgleich ein. Kurz vor dem Abpfiff des gut amtierenden Unparteiischen Franz Unger kam Finn Jahnke, ebenfalls neu im Spiel, über rechts bis zur Grundlinie und seine scharfe Eingabe lenkte der kurz zuvor in die Partei gekommene Florin Bäker ins eigene Netz. Natürlich großer Jubel beiden Gastgebern. „In den letzten Wochen hätte wir so ein Spiel nach Rückstand wieder in den Sand gesetzt. Diesmal hat mein Team aber an sich geglaubt und hat die Partie noch gedreht. Der 12. Tabellenplatz zum Saisonende ist zwar nicht das, was wir erreichen wollten, aber am Ende starten wir im August in die 13. Oberligasaison und nur das zählt“, so Ankertrainer Matthias Fink.
SV Lichtenberg wird zweiter Staaken steigt ab
Der SV Lichtenberg gewann sein letztes Spiel bei Tasmania Berlin mit 5:2 und sicherte sich dadurch die Vizemeisterschaft hinter dem BFC Preussen. Im Tabellenkeller holte Optik Rathenow einen Punkt bei Absteiger Grün-Weiß Ahrensfelde und bleibt auch in der nächsten Saison Oberligist. Abgestiegen ist der SC Staaken. Die Berliner verloren beim Berliner AK mit 0:2 und müssen zurück in die Berlinliga. Da der 1. FC Lok Leipzig den Aufstieg in die 3. Liga nicht geschafft hat, gibt es kein Relegationsspiel zwischen dem Tabellenvierzehnten der Nord und Südstaffel.
Der 30. Spieltag (31.05.2025)
F.C. Hansa Rostock II – TSG Neustrelitz 0:1
Tennis Borussia Berlin – Rostocker FC 8:0
FC Anker Wismar – SV Sparta Lichtenberg 2:1
Berliner AK 07 – SC Staaken 1919 2:0
BFC Preussen – BSV Eintracht Mahlsdorf 1:0
SV 1908 Grün-Weiß Ahrensfelde – FSV Optik Rathenow 2:2.
TuS Makkabi Berlin – SG Dynamo Schwerin 2:2
SV Tasmania Berlin – SV Lichtenberg 47 2:5
Die Tabelle:
1. | BFC Preussen | 30 | 77 : 22 | 67 |
2. | SV Lichtenberg 47 | 30 | 88 : 28 | 66 |
3. | BSV Eintracht Mahlsdorf | 30 | 82 : 32 | 66 |
4. | F.C. Hansa Rostock II | 30 | 96 : 46 | 60 |
5. | TUS Makkabi Berlin | 30 | 60 : 41 | 48 |
6. | SV Sparta Lichtenberg | 29 | 74 : 66 | 45 |
7. | TSG Neustrelitz | 30 | 56 : 48 | 45 |
8. | Berliner AK 07 | 30 | 50 : 37 | 44 |
9. | Tennis Borussia Berlin | 30 | 74 : 71 | 42 |
10. | SV Tasmania Berlin | 29 | 51 : 49 | 40 |
11. | SG Dynamo Schwerin | 30 | 51 : 68 | 36 |
12. | FC Anker Wismar | 30 | 55 : 68 | 35 |
13. | FSV Optik Rathenow | 30 | 46 : 57 | 30 |
14. | SC Staaken 1919 | 30 | 48 : 73 | 29 |
15. | SV 1908 Grün-Weiss Ahrensfelde | 30 | 46 : 75 | 22 |
16. | Rostocker FC | 30 | 10 : 183 | 0 |

Bildquellen
- mahlsdorf3: Bernhard Knothe
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