Wie kam der SVT eigentlich zum Kurparkstadion?

Team des SVT Bad Oldesloe.

Bad Oldesloe – Nach öffentlich geäußerten Irritationen um das Thema Kurparkstadion Bad Oldesloe im Zusammenhang mit der Ausschreibung und Neuvergabe der Pachtverträge der Oldesloer Spielstätten äußert sich jetzt der 2005 gegründete SVT Bad Oldesloe. Auf der Suche nach Trainings- und Spielmöglichkeiten in ihrer Stadt seien die Gründungsmitglieder damals bei den zwei großen Vereinen „auf taube Ohren gestoßen“. Sie wurden mit dem Argument weggeschickt, dass sie „nicht mal zwei Jahre durchhalten würden und eine Luftnummer wären.“ Fortan galten sie als Wanderverein. Ein Verein ohne Heimat. Immer auf der Reise. Jedes Spiel ein Auswärtsspiel. Der Oldesloer Verein trainierte in Elmenhorst und spielte immer als Gast bei der gegnerischen Mannschaft

Die Wende

Die Wende läutete der heutige SC Union damals selbst ein. Der Verein gab im Jahr 2008/2009 seine „alte“ Heimat auf und ging in eine Spielgemeinschaft mit dem TSV Grabau ein. Der SVT: „Man war nicht in der Lage das Stadion personell und finanziell zu halten. Alles war ein Scherbenhaufen. Das Stadion drohte zu verkommen.“ Unter der Leitung des damals gegründeten und höherklassigen FFC Oldesloe wurde das Stadion fortan und bis 2011 verwaltet. Durch die sportlichen Erfolge des FFC bekam der Verein 2011 den Zuschlag für einen neuen Pachtvertrag. Der FFC Oldesloe war Pächter der Anlage bis 2014 bis die Fusion mit dem VfB Lübeck fehlschlug und der Verein sich auflöste.

2014 war es der „kleine“ SVT Oldesloe der sich als einziger Verein in Bad Oldesloe die neue große Aufgabe zutraute.

Der SVT übernahm das Ruder. Krempelte die Ärmel hoch und sanierte die Hausmeisterwohnung, das Clubhaus, die Kabinen, den Besprechungsraum sowie alle Funktionsräume, die über die Jahre einfach vernachlässigt wurden oder als Abstellräume galten.

Der SVT: „Das Stadion wurde zur eigenen Heimat. Man hatte geduldig gewartet und hat zu einer Zeit Verantwortung übernommen, wo keiner Verantwortung übernehmen wollte. Seither dient das Kurparkstadion nicht nur als Sportstätte. Sondern als integrative, inklusive Begegnungsstätte.“ Die sich nicht nur Oldesloer Vereinen öffnete, sondern auch Vereinen der umliegenden Dörfer im Winter Platz bot. Etwas, was vorher nicht denkbar war, wurde Realität. In sportlicher Hinsicht wurden Kooperation mit dem Tralauer SV, Rümpeler SV, SV Meddewade sowie eine fruchtbare Zusammenarbeit mit dem SV Eichede eingegangen.

Soziales Engagement

Im sozialen Bereich engagierte sich der Verein 2015 außergewöhnlich in der Flüchtlingshilfe und bot bis zu 40 Jugendlichen ohne elterliche Begleitung eine sportliche Abwechslung. „Diverse Auszeichnungen belegen den sportlichen und sozialen Erfolg unseres Engagements.“ Kooperationen mit dem Kinder-Jungendhaus St. Josef bestehen heute noch. Ebenfalls mit der OASE. Kinder, Jugendliche und Heranwachsende werden seither nicht nur im sportlichen Bereich, sondern auch im sozialen Umfeld gefördert und gefordert.

Etliche der Spieler aus unterschiedlichen Ländern konnten durch die Vermittlung des SVT eine Arbeitsstätte in Oldesloer und Reinfelder Betrieben finden

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Im Jahr 2016/2017 entstand in Kooperationen mit dem KSV Stormarn und tohus zudem die erste inklusive Mannschaft in Bad Oldesloe, nachdem man schon mehrere inklusive Veranstaltungen und Turniere gemeinsam organisierte. Auch an einem Pilotprojekt eines inklusiven Spielbetriebs nahm man teil.

Es geht wieder um die Heimat: Das Kurparkstadion

Nun, nach 17 Jahren der Gründung, steht der SVT Bad Oldesloe als Kreisligist und anstrebender Verbandsliga-aspirant abermals vor einem Scheideweg.

Der SVT möchte seine über acht Jahre aufgebaute vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Oldesloe sowie seinen Fachbereichen erfolgreich fortführen und die bisher gute Zusammenarbeit der Vereine weiterführen.

Der SVT möchte seine sportliche Heimat behalten, damit er die mit etlichen Preisen ausgezeichneten integrativen und inklusiven Projekte weiterführen kann.

Der SVT plant ein spannendes Leuchtturmprojekt, das als Pilotprojekt für die Region gelten könnte.

Im sozialen Bereich wird ein Benefizspiel mit einer Spendenaktion für Geflüchtete aus der Ukraine geplant und als sportliches Highlight trägt der Verein im kommenden Jahr das Kreispokalfinale der Senioren in seinem Stadion aus.

„Wir haben also noch viel vor“, so die Pressemitteilung des SV Türkspor Bad Oldesloe.

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