Wie sehen die Pläne im Pokal aus?

Landespokal mit Fragzeichen – Im Kreis soll gespielt werden

Serdar Hassan (SC Rapid) im "Finale 2020" gegen Alex Hammerschmidt (1. FC Phönix). Foto: Lobeca/Michael Raasch
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OH-Aktuell

Lübeck – Die dritte Welle der Corona-Pandemie ist in vollem Gang. Die Saison in Schleswig-Holstein ist abgebrochen, aber nur für die Punktspiele. Die Pokalwettbewerbe sollen zu Ende gespielt werden, doch wann weiß niemand. Schulterzucken aus Richtung des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes (SHFV), der sich noch im Viertelfinale des Landespokals befindet.

„Finaltag der Amateure“ Ende Mai

Mit der SG Geest 05 und dem SV Todesfelde gibt es sogar noch zwei Achtelfinalisten – und der 1. FC Phönix Lübeck ist schon im Halbfinale. Heider SV, TSB Flensburg, VfB Lübeck, Kilia Kiel und Weiche Flensburg warten auf die Austragung ihrer Viertelfinalpaarungen. Und irgendwie muss ein Teilnehmer für den DFB-Pokal 2021/2022 gemeldet werden. Bei der derzeitigen Lage ist zudem nicht daran zu denken, dass der Finaltag der Amateure am 29. Mai überhaupt stattfinden kann. Die Landesverbände sind weit hinter dem Termin-Soll. Die Zeit wird knapp… Möglich, dass der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die ARD als übertragender TV-Sender hier „Wünsche“ ausdrücken, doch bis zum 18. April gilt noch der aktuelle Lockdown! Das könnte allerdings dazu führen, dass einige Vereine aus dem Thema Pokal aussteigen, denn eine Testpflicht wäre wohl die Voraussetzung dafür, ganz davon zu schweigen, dass vielerorts seit Monaten gar nicht trainiert wurde – und man derzeit auch nicht darf. Von 0 auf 100? Ein Traum für jeden Sportmediziner, dessen Praxis danach nur so von Patienten wimmeln dürfte.

VfB oder Phönix?

Klappt das alles nicht mit einem sportlichen Ende, so ist der SHFV (wie alle anderen Landesverbände) in der Pflicht, einen Verein zu bestimmen, doch wer soll es aus den genannten werden und wie läuft das mit der Verteilung des Geldes aus dem DFB-Pokal (rund 150.000 Euro) ab? Das Präsidium muss zu gegebener Zeit einen Vertreter bestimmen. Die beiden Lübecker dürfen sich dabei größere Hoffnungen machen als die anderen Clubs, denn mit dem VfB gäbe es ein Team, das in der 3. Liga höher spielt als die anderen im Landespokal. Doch Phönix ist beispielsweise am Weitesten und könnte seinen Anspruch sicherlich ebenfalls anmelden. Entscheidet am Ende vielleicht sogar das Los?

Zwei Kreisverbände Top in der Region

Das gleiche könnte man auf die Kreispokale herunterbrechen. Hier wird noch weniger eine Chance bestehen zu spielen. Vielleicht in Ostholstein oder Lauenburg, wo man sich jeweils im Halbfinale befindet oder in Segeberg, wo noch fünf Vereine im Wettbewerb vertreten sind. In Stormarn hat man die Hälfte des Achtelfinals geschafft, doch damit sind noch zwölf Vertreter dabei.

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Hansestadt bei Ansetzungen Schlusslicht

In Lübeck hat man das Thema Kreispokal anscheinend verschlafen. Der zuständige Spielausschussobmann könnte sich von den Vereinen vielleicht einige Fragen gefallen lassen, warum man hier so nachlässig war. Schließlich schafften es die umligenden Kreisverbände viel besser. Warum? Nicht eine Kreispokalbegegnung wurde in der Hansestadt bisher ausgetragen. Am 4. November des vergangenen Jahres sollte es mit der 1. Runde losgehen, doch da war der Lockdown schon beschlossene Sache. Und nun alle 32 Teams im Schnellverfahren durchzubringen – nach sechs Monaten Pause? Bestimmt irgendwie machbar – irgendwann, aber wohl eher unrealistisch.

Mannschaftssport nicht vor Juli – Stand jetzt!

Professor Dr. Jan Rupp vom UKSH sagte bei HL-SPORTS: „Wir hoffen, dass wir nach Ostern die Schulen wieder öffnen können und dann bis Mai oder Juni diese Welle abklingt und man dann wieder langsam in den Mannschaftssport einsteigen kann.“ Das bedeutet aber noch nicht, dass ein „normales“ Mannschaftstraining möglich wäre. Dann tastet man sich vermutlich wieder heran und an „richtige“ Spiele ist wohl nicht vor August oder September zu denken.

Lübeck will Kreispokal spielen

Peter Reinecker, Chef des Kreisfußballverbandes Lübeck (KFV), hält dennoch an der Vorgabe fest und sagt zu HL-SPORTS: „Wir sind angehalten, den Pokal zu spielen. Die Politik wird uns den Weg schon aufzeigen.“ Die Frage ist nur wann… Am heutigen Dienstag (6.4.) will man dazu mit Spielausschussobmann Peter Witt sprechen, der auch für den Kreispokal verantwortlich ist. Dann nämlich trifft sich der Kreisverband zu einer (virtuellen) Sitzung. HL-SPORTS hat um eine Antwort danach gebeten und die dürfte die Vereine ebenfalls interessieren.

Bildquellen

  • lobeca_37990_michael_raasch_20200902: Foto: Lobeca/Michael Raasch
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