
Lübeck – Es stellt sich so langsam aber sicher eine Frage in der Verbandsliga Süd: Wer kann den SV Azadî in dieser Spielzeit noch stoppen? Die Antwort lautet: Nur er sich selbst! Die Partie des SV Azadî gegen den direkten Verfolger TSV Trittau – immerhin das Spitzenspiel des 12. Spieltags – war kein Duell auf Augenhöhe, sondern eher eine Machtdemonstration. Durch ein Eigentor der Gastgeber ging Trittau in der 29. Minute in Führung, die der Tabellenführer durch Florian Hahn (35.), Marco Pajonk (40.) und Mevan Mustafa (45.) schon vor der Pause drehte. Mustafa (47.), Pajonk (51., 59.) und Sahid Wahab (76.) stellten die Leistungsfähigkeit der Azadî-Offensive eindrucksvoll unter Beweis, ehe Leon Knickrehm das Ergebnis etwas erträglicher gestaltete (86.). Dadurch sicherte sich die Mannschaft des SV Azadî bereits drei Spieltage vor dem Ende der Hinserie den inoffiziellen Titel des Herbstmeisters und das bisher ohne Verlustpunkt mit neun Punkten Vorsprung auf die Verfolger.
Der Sereetzer SV hatte den Türkischen SV zu Gast und ging zunächst durch Robin Schirdewahn (20.) und Florian Kornberger (31., EM) in Führung, Mustafa Karatas egalisierte sie per Doppelschlag (41., 42.). Nach der Pause ging es Schlag auf Schlag. Furkan Yurt sorgte für die erneute Sereetzer Führung (61.), die Antwort gaben Sergen Tarim (62.) und Ugur Dagli (65.), bevor Lennart Göhlert den Endstand herstellte (74.). Da waren die Gäste nach Gelb-Roter Karte für Sascha Wölki (72.) nur noch zu zehnt und kurze Zeit später durch eine Rote Karte für Sergen Tarim (80.) nur noch zu neunt. Trotzdem blieb es beim Unentschieden. Der VfL Oldesloe geriet durch den Top-Torjäger des SV Schackendorf, Manuel Cavalho, in der 77. Minute in Rückstand. Hardy Klement rettete aber noch einen Punkt (80.), der das Verlassen eines direkten Abstiegsplatzes bedeutete.
Die Stimmen nach den Spielen
SV Azadî Lübeck – TSV Trittau 7:2 (3:1)
Niwar Jasim (Azadî): „Die Jungs haben heute Charakter gezeigt. Nach dem 0:1-Rückstand kam genau die Reaktion, die wir sehen wollten, konzentriert, kämpferisch und mit klarer Körpersprache. Wir waren in den Zweikämpfen bissiger als zuletzt und haben phasenweise Ball und Gegner gut laufen lassen. Die drei Punkte gehen am Ende verdient auf unser Konto. Danke auch an das Schiedsrichtergespann für die souveräne Spielleitung.“
Niels Gehrken (Trittau): „Wir kommen sehr gut ins Spiel und gehen verdient in Führung, haben dann auch die Chance zum 2:0. Durch ein Standardtor bekommen wir dann den Ausgleich und kurz vor der Pause und direkt nach der Halbzeit entscheidet Azadi mit zwei Doppelschlägen mit brutaler Effektivität und Extraklasse das Spiel. Wir haben uns aber insbesondere in der ersten Halbzeit sehr gut verkauft, gratulieren Azadi zum Sieg und zur Herbst-Meisterschaft und versuchen kommende Woche wieder in die Erfolgsspur zurück zu finden!“
Sereetzer SV – Türkischer SV 4:4 (2:2)
Corvin Fromm (Sereetz): „Eine geschlossene Mannschaftsleistung wird mit einem Punkt belohnt. Wir spielen über weite Strecken ein sehr gutes Spiel. Wir sind mit unserer Mannschaft sehr zufrieden, wir haben uns durch viel Unruhe in Halbzeit zwei nicht anstecken lassen und uns weiter auf Fußball konzentriert. Wir nehmen den Punkt gegen einen starken Gegner gerne mit und wollen in den nächsten Wochen wieder bessere Ergebnisse erzielen.“
Ismail Öztürk (Türkischer SV): „Ich finde heute wirklich kaum Worte für das Spiel. Wir wollten unbedingt gewinnen und sind auch entsprechend gestartet. Wir haben uns gute Torchancen erarbeitet, diese aber nicht genutzt. Dann verlieren wir in der Vorwärtsbewegung den Ball, was direkt zum 1:0 führt. Kurz darauf bekommen wir einen Elfmeter gegen uns, doch wir lassen uns davon nicht beeindrucken und gleichen noch vor der Pause zum 2:2 aus. In der zweiten Halbzeit wurde das Spiel dann richtig wild. Wir drehen die Partie und führen 4:3. Danach kassieren wir wegen Meckerns eine unnötige Rote Karte, kurz darauf folgt die zweite. Währenddessen wird einer unserer Spieler nach einem brutalen Foul verletzt vom Platz getragen und der Gegner sieht dafür nur Gelb. Diese Doppelmoral mancher Schiedsrichter geht langsam wirklich zu weit. Trotz allem haben die Jungs Moral gezeigt, bis zum Schluss gekämpft und sich am Ende wenigstens mit einem Punkt belohnt. Wenn man bedenkt, dass wir die letzten 20 Minuten zu neunt gespielt und trotzdem weiter das fünfte Tor gesucht haben, sehr bitter, weil heute ganz klar mehr drin war.“
VfL Oldesloe – SV Schackendorf 1:1 (0:0)
Frank Dencker (Oldesloe): „Ein leistungsgerechtes Unentschieden. Viel Kampf, hohe Laufbereitschaft auf beiden Seiten, aber auch viel Krampf, dementsprechend waren Torchancen Mangelware. Wir dezimieren uns durch eine Gelb-Rote Karte in der 60. Minute selber, behalten aber den Kampf und die Leidenschaft bei. Nach dem Platzverweis für Schackendorf war es wieder ein Spiel auf Augenhöhe, wobei wir nach einem Stellungsfehler das 0:1 kassieren. Dennoch hat die Mannschaft sich zerrissen und kam durch einen berechtigten Foulelfmeter zum Ausgleich. Mit ein bisschen Glück hätten wir gewinnen, mit ein bisschen Pech aber auch verlieren können, daher ein gerechtes Remis.“
Der 12. Spieltag (11. / 12.10.)
SV Azadî Lübeck – TSV Trittau 7:2
Sereetzer SV – Türkischer SV 4:4
VfL Oldesloe – SV Schackendorf 1:1
Büchen-Siebeneichen – MTV Ahrensbök (So., 14.30 Uhr)
GW Siebenbäumen – FC Ahrensburg (15 Uhr)
SG Oering-Seth – SV Hamberge
S.I.G. Elmenhorst – SSV Güster
Eintr. Groß Grönau – Elmenhorst/Tremsbüttel
Die Tabelle
1. | SV Azadi Lübeck | 12 | 76 : 14 | 36 |
2. | TSV Trittau | 12 | 32 : 19 | 27 |
3. | SV Hamberge | 11 | 26 : 15 | 24 |
4. | Türkischer SV | 11 | 36 : 16 | 21 |
5. | SV Schackendorf | 12 | 33 : 29 | 21 |
6. | Eintr. Groß Grönau | 9 | 29 : 20 | 17 |
7. | FC Ahrensburg | 11 | 29 : 30 | 15 |
8. | SSV Güster | 9 | 17 : 13 | 14 |
9. | Sereetzer SV | 12 | 25 : 33 | 14 |
10. | Büchen-Siebeneichen | 11 | 20 : 25 | 12 |
11. | S.I.G. Elmenhorst | 9 | 24 : 25 | 11 |
12. | MTV Ahrensbök | 10 | 14 : 37 | 10 |
13. | VfL Oldesloe | 10 | 13 : 32 | 7 |
14. | Elmenhorst/Tremsbüttel | 10 | 9 : 31 | 7 |
15. | SG Oering-Seth | 11 | 21 : 48 | 7 |
16. | GW Siebenbäumen | 10 | 12 : 29 | 1 |

Bildquellen
- svg_göhlert: Lobeca/Niklas Runne
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