Zweiter Anlauf für die Geschichtsbücher bei Holstein Kiel – Polizei-Video sorgt für Aufregung

„Störche“ in der Relegation gegen 1. FC Köln

Polizei vor dem Holstein-Stadion in Kiel. Archivfoto: Lobeca/Michael Raasch

Kiel – Auf den letzten Metern ist Holstein Kiel in der 2. Liga die Puste ausgegangen, wurde der direkte Aufstieg mit jeweils zwei 2:3-Niederlagen beim Karlsruher SC und gegen Darmstadt 98 verspielt. Nun geht es für die „Störche“ in die Relegation gegen den 1. FC Köln. Das Hinspiel steigt am Mittwoch um 18.30 Uhr an der Aachener Straße am Rhein. Drei Tage später (Sonnabend, 29. Mai um 18 Uhr) ist das Rückspiel im Holstein-Stadion.

Wer entscheidet die Bundesliga-Relegation 2021 für sich?

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Köln-Trainer: „Wir wollen direkt das erste Spiel gewinnen“

Rückenwind haben die Kölner, die vier Minuten vor Saisonende in der Bundesliga ihren Kopf aus der Schlinge zogen und zu diesem Zeitpunkt das Siegtor gegen Schalke 04 erzielten, somit noch an Werder Bremen in der Tabelle vorbeizogen. Trainerfuchs Friedhelm Funkel sagte auf der Pressekonferenz vor dem ersten Aufeinandertreffen: „Die Herangehensweise wird wie immer sein. Es wird nicht speziell über die Situation gesprochen. Wir wollen direkt das erste Spiel gewinnen. Es ist nicht so, dass sich in der Relegation immer der Erstligist durchsetzt. Stuttgart zum Beispiel hat es vor zwei Jahren nicht geschafft. Das wollen wir verhindern. Wir wollen die spielbestimmende Mannschaft sein, das Tempo hochhalten und Tore erzielen. Wir hauen am Mittwoch und am Samstag alles raus, was wir haben. Ich bin überzeugt, dass wir das schaffen werden.“ Der 67-Jährige übernahm das Ruder in Müngersdorf erst sechs Spieltage vor Schluss, holte zehn Punkte und könnte sich nun beim „Effzeh“ unsterblich machen.

Relegation und Kiel?

Für die Kieler heißt es zittern. Sie haben nach zwei zweiwöchigen Quarantänen zum Saisonende Federn lassen müssen. Ob sie sich nun, wie Funkel vermutet, noch einmal aufraffen können, wird sich zeigen. Dabei steht Holstein zum zweiten Mal nach 2018 erneut in der Relegation und könnten dafür sorgen, dass die bisherige Unsichtbarkeit von Schleswig-Holstein in der Bundesliga aufgehoben wird. Das Bundesland stellte bisher noch nie einen Erstligisten. Vor drei Jahren verloren die „Störche“ beide Begegnungen gegen den Bundesligisten VfL Wolfsburg. Dabei haben es die „Störche“ nicht so mit Relegationsspielen. 2015 versuchten sie es von der 3. Liga in die 2. Bundesliga und zogen gegen 1860 München in beiden Partien den Kürzeren.

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„Wir haben uns diese Relegation erarbeitet“

Bei den Gästen gab es bis Dienstagabend nur eine Stimme zum Duell. Fabian Reese auf der Homepage zu finden. Der sagte: „Wir sind sehr konzentriert und wollen uns unbedingt durchsetzen. Es passt zu unserer Saison, dass wir den Weg über die Relegation gehen. Wir haben es uns nicht leicht gemacht in den vergangenen Wochen. Wir haben uns diese Relegation erarbeitet. Vor der Saison hätte jeder eine Relegationsteilnahme unterschrieben. Jetzt haben wir sie, gehen sie an und werden alles geben, um in die erste Bundesliga aufsteigen zu können. Natürlich war das Darmstadt-Spiel bitter, aber jetzt ist der Fokus voll und ganz auf Köln und die beiden anstehenden Spiele gerichtet.“

Keine Fans und Polizei-Vorfall bei letztem Heimspiel

In beiden Spielen sind keine Fans zugelassen. Das dürfte jedoch nur wenige davon abhalten, sich am Stadion zu versammeln. Das war die vergangenen Begegnungen beider Teams schon so. Die Kölner feierten zuletzt und die Kieler gingen enttäuscht nach Hause. Dabei gab es gerade an der Förde einen Vorfall zum vergangenen Heimspiel gegen die Darmstädter. Holstein-Anhänger marschieren zum Stadion. Das alleine ist nicht ungewöhnlich, doch ein Video kursiert in den sozialen Medien, dass dieses zeigt – gefilmt aus einem Polizeifahrzeug. Im Hintergrund sind Funksprüche zu hören. Ein Polizeisprecher bestätigte dieses inzwischen. Der Beamte, der das Video aufnahm, hat sich inzwischen bei seinem Vorgesetzten gemeldet. Nun wird geprüft, inwiefern das für ihn strafrechtliche oder dienstrechtliche Konsequenzen haben könnte.

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