Zwischen Flüchtlingskrise und Weltklasse-Fußball

Shakhtar Donetsk empfängt den FC Barcelona in Hamburg

Taras Stepanenko (Schachtar Donezk) im Fokus. Foto: Lobeca/Henning Rohlfs

Hamburg – Der FC Barcelona spielt in Hamburg. Unglaublich, aber wahr. Jedoch nicht gegen den Hamburger SV. Bis dahin wird es noch ein gutes Stückchen dauern, bevor der HSV wieder im internationalen Geschäft mitspielen wird. Am Dienstagabend begegnen sich Shakhtar Donetsk und der FC Barcelona im Volksparkstadion am 4. Spieltag in der UEFA Champions League. Die Ukrainer können ihre Heimspiele nicht im Heimatland austragen und weichen deshalb nach Norddeutschland aus. Fast 17 Jahre ist es her, dass der HSV zuletzt im internationalen Oberhaus ein Heimspiel austrug. Gegen ZSKA Moskau gelang damals ein 3:2-Abschlusssieg, denn durch zuvor fünf Niederlagen was das Weiterkommen unmöglich. Anpfiff in der Königsklasse ist am Dienstagabend bereits um 18.45 Uhr.

Notsituation erzwingt Standortwechsel

Durch die aktuell unglückliche und tragische Situation in der Ukraine musste sich Donetsk erneut eine neue Heimspielstätte suchen. Bereits in der vergangenen Spielzeit trugen die Ostukrainer ihre Partien international nicht in Donetsk aus. Gegen Mannschaften wie Real Madrid, RB Leipzig und Celtic Glasgow spielten die „Bergmänner“ in Warschau vor rund 30.000 Zuschauern. In der aktuellen Liga-Saison spielt das Team in orange und schwarz die Heimspiele in Lwiw in der Ukraine.

Flüchtlingskrise in der Ukraine

Seit dem Einmarsch durch russische Truppen in die Ukraine im Februar 2022 waren massenhaft Einwohner dazu gezwungen, das eigene Land zu verlassen. Laut der UN sind über 5,5 Millionen Menschen aus der Ukraine geflüchtet. Über 7,7 Millionen Binnenflüchtlinge wurden gezählt. Davon sind ungefähr 1,1 Millionen nach Deutschland geflohen. Weiterhin ist die Situation rund um das Kriegsgebiet angespannt. Am vergangenen Freitag gab es einen Raketenangriff auf eine Zeremonie im ukrainischen Frontgebiet, bei dem nach eigenen Angaben 19 Soldaten getötet worden sind. Die Lage bleibt angespannt und Aussichten auf ein kommendes Ende sind schwer bis gar nicht vorherzusagen.

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Barcelona ist gewarnt

Zuletzt gewannen die Ukrainer in der heimischen Liga gegen den ärgsten Konkurrenten Dynamo Kiew mit 1:0. Mit zwei Spielen weniger befindet sich der amtierende Meister aktuell auf dem 4. Platz. Nur eine Saisonniederlage musste Shakhtar aus elf Spielen hinnehmen. Der Abstand zum Tabellenführer beträgt fünf Punkte. In der Champions League sind die Rollen klar verteilt. Der große FC Barcelona gewann alle drei bisherigen Gruppenspiele und steht mit 8:1 Toren unangefochten an der Spitze. Donetsk gelang ein Erfolg gegen Royal Antwerpen in Belgien, um zumindest den 3. Platz zu sichern und international in der Europa League weiterspielen zu dürfen. Im Hinspiel bot man den Katalanen beinahe Paroli. Bei der 1:2-Niederlage fingen die Blaugrana im zweiten Durchgang an zu zittern und mussten den Sieg über die Runden bringen. Seit der Flüchtlingskrise besteht der Kader zum Großteil aus Ukrainern. Lediglich zwei Georgier, zwei junge Brasilianer, ein junger Venezolaner und ein junger Ecuadorianer sind übrig geblieben. Der wohl bekannteste Kaderspieler ist Taras Stepanenko, der seit 2010 von Donetsk unter Vertrag ist. Yaroslav Rakytskyy ist ebenfalls ein Name, der international auf Bekanntheit stößt. Erst kürzlich dazugekommen ist Trainer Marino Pusic, der vor wenigen Wochen für Patrick van Leeuwen übernommen hat.

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