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Bad Schwartau – Die A-Juniorinnen des VfL Bad Schwartau haben es geschafft. Genau, wie ihre männlichen Kollegen spielen sie in der kommenden Saison in der höchsten deutschen Jugendliga.

Unter guten Voraussetzungen fuhr der VfL zum letzten Highlight der Saison. Außer der langzeitverletzten Kathi Rahn waren einige Spielerinnen nach der langen Runde zwar angeschlagen, aber alle einsatzfähig. Ziel war die direkte Qualifikation zur Jugendbundesliga in Haldensleben.

Schon beim ersten Spiel rieben sich die zahlreichen Zuschauer und beteiligten Mannschaften verwundert die Augen. Der als Underdog gehandelte TV Moselweiss spielte stärker als erwartet und trotze dem Rostocker HC (wB Landesmeister Mecklenburg-Vorpommern) ein Unentschieden ab und zeigte sich dabei erstaunlich robust und spielstark.

Im nächsten Spiel traf der VfL dann auf den Gastgeber HSV Haldensleben im Duell des amtierenden Oberliga HH/SH Meisters gegen den Sachsen-Anhalt Meister. Vor 300 Zuschauern konnten die Bad Schwartauerinnen dank guter Abwehr und einer starken Lina Pooch im Tor schnell das Kommando übernehmen, aber zahlreiche Holztreffer brachten nur eine zwei Tore Führung zur Pause. In der zweiten Halbzeit wurde dann noch unkonzentrierter abgeschlossen und 11 torlose Minuten brachten sehr zur Freude der frenetischen Fans das Heim-Team mit drei Toren (12:15) in Führung. Doch der VfL arbeitete sich zurück in die Partie und ein Gegenstoß-Pass von der mitlerweile eingewechselten Hanna Belgardt auf Laura Streich wurde zum Kempa und brachte das Selbstvertrauen endgültig zurück. Mit zwei Treffern in Folge zauberte Frederikke Laerke das Unentschieden zwei Minuten vor dem Ende auf die Anzeigentafel und handelte sich prompt eine Manndeckung im letzten Angriff ein. Eine Auszeit ordnete kurz die Lage und der auf diese Situation vorher gut vorbereitete Vfl brachte Hannah Gahl in Position, die zum viel umjubelten 16:15 traf.

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Nach dem Auftaktsieg war klar, dass der VfL jetzt nur noch einen Sieg brauchte, um die Bundesliga klar zu machen. Nachdem Haldensleben zwischenzeitlich trotz 7 Tore-Rückstand Rostock doch noch besiegen konnte, wartete der TV Moselweiss auf den VfL.

Von Anfang an hatten die Blau-Weißen die Partie voll im Griff und führten bereits zur Pause deutlich. Immer wieder gab es sehenswerte Kreisanspiele auf Alina Krey oder Steffi Schoeneberg gegen einen sehr offensiven Gegner. Eine furios aufdrehende Katharina Naleschinski brachte mit vier Toren in Folge den VfL sogar mit 7 Toren Anfang der 2. Halbzeit in Führung. Danach wurde sie frei auf Linksaußen brutal gefoult und nach Ablauf der zwei Minuten lag ihre Gegenspielerin plötzlich am Boden. Zur Überraschung aller zückten die beiden sonst sehr souveränen Unparteiischen die rote Karte. Danach entwickelten sich Jagdszenen in der Halle. Von den zahlreichen mitgereisten Fans angestachelt, überdrehte der TV Moselweiss in der Deckungsarbeit deutlich und das Spiel musste mehrfach unterbrochen werden, um nach Kopftreffern am Boden liegende Schwartauerinnen zu behandeln. Zudem verhängte das Kampfgericht in der hitzigen Atmosphäre eine merkwürdige Zeitstrafe beim Harz holen. Trotzdem behielt das Team die Nerven und gewann am Ende ungefährdet mit 21:15 und durfte die Bundesliga-Qualifikation feiern.

Das letzte Spiel gegen den Rostocker HC war für beide Teams bedeutungslos. Der VfL tat sich mit müden Knochen nach der langen Saison schwer und gute Gegenstöße des Rostocker HC ließen diesen auf 7 Tore davon ziehen. Doch nach der Halbzeitansprache drehte der VfL auf, wollte das letzte Spiel vor den Sommerferien nicht verlieren. Am Ende reichte es dann zu einem glücklichen Last-Minute Sieg, als Ann Christin Rütz 10 Sekunden vor Schluss zur ersten Führung des Spiels traf.

Der VfL freut sich auf die erstmalige Bundesliga-Saison und zahlreiche Spielerinnen haben gezeigt, dass sie auch in der kommenden Runde mit Doppelspielrecht bei den Raubmöwen in der 3. Liga eine gute Rolle spielen können.

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