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Hamburg – Das Nordderby zwischen dem HSV Handball und der SG Flensburg-Handewitt war von der kämpferischen Leistung beider Abwehrreihen und sehr guten Torhüterleistungen auf beiden Seiten geprägt. Dadurch entstand in beiden Angriffsreihen kein flüssiges Spiel. Die Flensburger gewannen vor rund 5500 Zuschauern in der Barclaycard Arena am Ende mit 22:21 (9:11). Der Flensburger Anders Eggert (10/8) war der beste Torschütze des Spiels.

Gleich im ersten Angriff versenkte Adrian Pfahl den Ball zum 1:0 im Tor der Flensburger. Der Ausgleich ließ nicht lange auf sich warten. Nach einem vergebenen Strafwurf des HSV Handball ging die SG Flensburg-Handewitt, unterstützt durch technische Fehler, mit 3:1 in Führung. Die Hamburger eroberten sich nach 14 Minuten die Führung beim 5:4 zurück, müssten jedoch in Unterzahl den erneuten Ausgleich zum 5:5 hinnehmen.

Wieder komplett nutzte der HSV die entstandene doppelte Überzahl nicht, um in Führung zu gehen, vergab in dieser Phase auch seinen zweiten Strafwurf. So liefen die Hanseaten immer einer Führung der Flensburger hinterher. Selbst eine zweite doppelte Überzahl ließ der HSV relativ sorglos liegen. Erst in der 26. Minute erzielte Ilija Brozovic per Gegenstoß beim 9:8 die Führung. Hans Lindberg, der nach 17 Minuten eingewechselt wurde, erzielte die 11:9 Halbzeitführung per Strafwurf.

Nach der Pause hat die SG Flensburg-Handewitt den besseren Start erwischt und ging durch drei Tore in Folge in der 36. Minute mit 12:11 in Führung. Trainer Michael Biegler legte die grüne Karte zum Team Time Out. Die Schlagzahl in der kämpferischen Einstellung beider Mannschaften wurde noch erhöht. Keine Mannschaft setzte sich entscheidend ab, es war ein offener Schlagabtausch und beide Torhüter, Johannes Bitter für den HSV und Matthias Andersson für die SG, vernagelten heute förmlich ihre Tore.

In der sehr hektischen Schlussphase geriet der HSV in der 59. Minute mit 20:22 in Rückstand. Trainer Michael Biegler ordnete eine offene Mannsdeckung an, was allerdings nur noch den Anschlusstreffer zum 21:22 durch Pascal Hens bewirkte.

In diesem Nordderby standen sich zwei bewegliche und kämpferische Abwehrreihen gegenüber, die hüben wie drüben kein kontrolliertes Aufbauspiel zuließen. Hinter diesen Abwehrreihen standen heute sehr gut aufgelegte Torhüter, die immer wieder mit Glanzparaden die gegnerischen Angreifer zur Verzweiflung brachten. Eine Punkteteilung wäre an diesem Abend gerecht gewesen.

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AOK

Torschützen für HSV Handball:
Hans Lindberg (6/4), Adrian Pfahl (6), Matthias Flohr, Allan Damgaard und Pascal Hens (je 2), Stefan  Schröder, Casper Mortensen und Ilija Brozovic (je 1)

Torschützen für SG Flensburg-Handewitt:
Anders Eggert (10/8), Rasmus Lauge (3), Holger Glandorf, Thomas Mogensen, Jim Gottfridsson (je 2), Lasse Svan, Johan Jakobsson und Anders Zachariassen (je 1)

Stimmen zum Spiel:
Michael Biegler (Trainer HSV Handball): „Wir haben eine Mannschaft in einer Entwicklungsphase. Viele Mosaiksteinchen sahen heute sehr gut aus, ich glaube, wir haben einen guten Rückzug gehabt und über 60 Minuten gute Deckungsleistung und im Tor gehabt. In einigen Situationen haben wir selbst nicht gut genug agiert. Im Überzahlspiel und im Gegenstoß haben wir versucht in 1:1-Situationen zu kommen, das hätten wir uns sparen müssen. Viele Sachen haben wir in meinen Augen aber sehr gut umgesetzt. Die Mannschaft hat überragend gekämpft und gespielt. Für die Zuschauer war toll, dass sie 60 Minuten geglaubt hat, gewinnen zu können. Ich habe uns nicht ein Tor schlechter gesehen. Wir hatten einen guten Zug zum Tor. Meine Aufgabe in Hamburg ist es, dass sich meine Mannschaft weiterentwickelt. Ich bedanke mich für die fantastische Unterstützung auch im zweiten Heimspiel, die meine Mannschaft gepusht hat, dieses Spiel lange offen zu halten. Wir dürfen jetzt ein bisschen traurig sein, aber in vier Tagen haben wir die nächste Aufgabe, auf die wir uns jetzt konzentrieren.“

Ljubomir Vranjes (Trainer SG Flensburg-Handewitt): „Wir haben echt scheiße gespielt, das sage ich ganz deutlich. Wir haben trotzdem gewonnen, das ist gut. Mattias Andersson hat im Tor gut gestanden, aber Jogi Bitter auch. Deshalb haben wir heute Schwierigkeiten gehabt höher zu gewinnen. Hamburg stand gut in der Abwehr. Wir haben heute sehr gut Unterzahl trainiert, das war ein Spiel, das gehakt hat. Wir kamen nie in einen Spielrhythmus. Ich bin froh, dass wir zwei Punkte mit nach Hause nehmen. Die Jungs haben gekämpft wie Schweine, aber spielerisch könnte das besser aussehen.“

Christian Fitzek (Geschäftsführer HSV Handball): „Das war eine überragende Unterstützung der Zuschauer heute. Man sieht, dass die Mannschaft zusammenwächst und ich glaube, dass diese Mannschaft die Chance hat, in Zukunft zu einer guten Mannschaft zusammenzuwachsen. Unsere „peinliche“ Niederlage in Leipzig hat sich durch Niederlage von Magdeburg heute relativiert. Ich muss mich bei den Fans bedanken und ich glaube, dass diese Mannschaft mit diesem Trainer in Zukunft eine Chance hat, groß zu werden.“

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