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Hamburg – Am 12. Spieltag fehlten dem HSV Handball ganze zwei Sekunden, den Rhein-Neckar Löwen den ersten Punktverlust der Saison beizubringen. Sie unterlagen, vor 8124 begeisterten Zuschauern in der Barclaycard Arena, fast mit der Schlusssirene unglücklich 28:29 gegen den weiterhin verlustpunktfreien Spitzenreiter der DKB Handball Bundesliga. Ein Krimi hätte dramatischer und spannender nicht sein können. Erst gleicht der HSV Handball mit der Halbzeitsirene zum 15:15 aus, dann trifft fast mit der Schlusssirene der Gast zum 29:28 Siegtreffer. Kein Spiel für schwache Nerven.

Die Rhein-Neckar Löwen spielten in den ersten Minuten eine sehr offene 3:3-Deckung, die schon fast einer Manndeckung glich und setzte die HSV Handballer gleich von der ersten Minute an unter Druck. Nach der 1:0 Führung der Hamburger, glichen die Gäste postwendend aus. Die 2:1 Führung, durch einen verwandelten Strafwurf von Hans Lindberg, blieb vorerst die letzte Führung. In der Folgezeit lief der HSV immer eine Gästeführung hinterher, glich immer wieder aus, um trotz Unterzahl in der 14. Minute per Gegenstoß beim 9:8 wieder die Führung zu erobern.

Die Führung mit dem einen Tor hielt bis zur 23. Minute beim 12:11. Leichte Fehler bestraften die Rhein-Neckar Löwen jetzt gnadenlos mit einem 4:1 Lauf und erzielten die erste zwei Tore Führung beim 15:13 in der 27. Minute. Hamburg zeigte Moral und Kampfgeist und glich mit der Sirene zur Halbzeitpause durch Kevin Schmidt zum 15:15 aus.

In der zweiten Halbzeit das gleiche Bild, beide Mannschaften sind in der Abwehr offensiv und aggressiv eingestellt, was den Angriff auf beiden Seiten unter Druck setzt. Die Gäste liegen ständig in Führung, aber auch einen zwei Tore Vorsprung gleicht der HSV Handball nach 45. Minuten beim 20:20 wieder aus.

Nach dem Team Time Out der Gäste lässt Trainer Michael Biegler Andy Schmidt von Casper Mortensen an die „kurze Leine“ legen. Dieses schafft allerdings Platz für Kim Ekdahl Du Rietz, der mit seinen drei Treffern wieder eine 24:22 Führung für die Gäste erzielte. Jetzt zog Trainer Biegler die Grüne Karte, um nachzujustieren. Die Mannschaft geriet allerdings mit 24:27 in der 56. Minute weiter ins Hintertreffen.

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Das letzte Team Time Out für den HSV-Trainer mobilisierte nochmals letzte Kräfte in der Mannschaft, die 14 Sekunden vor Ende durch Adrian Pfahl zum 28:28 ausglich. Jetzt war es Gästetrainer Nicolaj Jacobsen, der das Team Time Out nahm und allerletzte Anweisungen für den finalen Angriff gab. Zwei Sekunden vor der Schlusssirene war es Andy Schmidt, der den Hamburgern den verdienten Punkt noch wieder entriss.

Torschützen für HSV Handball:
Hans Lindberg (7/3), Allan Damgaard (7), Adrian Pfahl (5), Matthias Flohr (3), Kevin Schmidt und Dener Jaanimaa (je 2), Casper Mortensen und Pascal Hens (je 1)

Stimmen zum Spiel:
Michael Biegler (Trainer HSV Handball): „Ich bin natürlich nicht besonders glücklich, kann meiner Mannschaft aber nur ein Lob aussprechen. Sie ist dabei, die erste Phase zu finalisieren. Sie ist in kürzester Zeit in der Lage, schnell in die Deckungsformation zu wechseln und in den Angriff zu gehen. Heute hat sie unverdient verloren. Für meine Mannschaft ist eine Niederlage gegen einen solchen Gegner, der seit Wochen in einer guten Form ist, aber kein Beinbruch.“

Nikolaj Jacobsen (Trainer Rhein-Neckar Löwen): „Wir haben Glück gehabt, dass wir am Schluss die entscheidenden Tore gemacht haben. In der ersten Halbzeit war unsere Abwehr nicht da, wir haben es Hamburg zu leicht gemacht. Mitte der zweiten Halbzeit haben wir das Spiel dann besser in den Griff bekommen. Es wurde noch einmal eng und wir hatten Glück, am Ende das Tor zu machen. Ich bin froh, dass wir die zwei Punkte gewonnen haben, aber man sieht, dass uns nach den harten letzten Wochen die Frische fehlt.“

Christian Fitzek (Geschäftsführer HSV Handball): „Einerseits freut man sich über die Mannschaft, die heute ein überragendes Spiel geliefert hat trotz der Verletzungen von Tom Wetzel, Ilija Brozovic und Alexander Feld, die sie zu kompensieren hat. Andererseits kann man sich über eine Niederlage nicht freuen. Die Mannschaft ist am Ende leider nicht belohnt worden. Ich bedanke mich bei den Fans und Sponsoren, die uns heute wieder fantastisch unterstützt und die Mannschaft auch nach dem Abpfiff noch gefeiert haben. Beide Mannschaften und Trainer haben uns heute einen packenden Handballabend beschert.“

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