Anzeige
Kanzlei Proff

Lübeck – Noch herrscht kein Grund zur Panik bei den Handballfrauen des TSV Travemünde, doch so langsam sollten die Raubmöwen mal wieder punkten. Nach vier Spielen ohne zählbaren Erfolg in Serie ging es runter bis auf Platz neun, die Konkurrenz aus Rostock und Hollenstedt ist nun wieder direkt dran. Da wäre ein Sieg schon schön, doch am Samstag (16.30 Uhr) in Oldenburg ist der TSV wieder nur Außenseiter.

Gegner ist die zweite Mannschaft, die Bundesliga-Reserve des VfL Oldenburg. Und diese ist richtig gut in die Saison gestartet, mit 12:4 Punkten liegt man aktuell auf Platz vier. Lediglich in Oyten und zu Hause gegen Buxtehude II musste sich das Team von Alexandra Hansel geschlagen. Dafür überraschte der VfL am letzten Wochenende in Owschlag und fügte der HG OKT die erste Saison-Heimniederlage zu. So bleiben die Oldenburgerinnen in Schlagdistanz zur Spitze, zwei Punkte trennen sie gerade mal vom Platz an der Sonne. Entsprechend selbstbewusst wird die junge Mannschaft zu Werke gehen und dabei die Topspiele gegen Hannover-Badenstedt sowie gegen Henstedt-Ulzburg in den kommenden Wochen im Blick haben. Apropos top: Ligaspitze ist vor allem die Defensive, mit 181 Gegentoren hat man da den zweitbesten Wert der Liga zu verzeichnen, das wird also eine ganz harte Nuss für die Abteilung Attacke bei den Raubmöwen. Dafür hapert es beim VfL ebenso wie in Travemünde an der Offensive, knapp 23 Tore sind der drittschlechteste Wert überhaupt.

Es wird also vor allem ein Duell der Abwehrreihen und Torhüter, denn auch Travemündes Angriff ist bekanntlich nicht in Hochform. Viermal blieb man in dieser Saison bereits unter 20 Toren, erst zweimal konnte man mehr als 25 Treffer erzielen. Die Automatismen fehlen, das Selbstvertrauen, vor allem im Rückraum, schwindet immer mehr. Die Unbekümmertheit der ersten Saisonspiele, als die Raubmöwen mit frechem Spiel überzeugten, ist derzeit komplett verschwunden. Es wird also nur über den Kampf und eine starke Abwehrleistung gehen, wenn man etwas Zählbares aus Niedersachsen mitnehmen will – zumal sich die Defensive im Liga-Vergleich absolut nicht verstecken muss.

Ob es in Oldenburg zum Schwesternduell Cara Hartstock (VfL) gegen die jüngere Raubmöwe Sophie (auf dem Foto beim Torwurf) kommen wird, ist noch nicht bekannt. Sophie Hartstock über ein mögliches Aufeinandertreffen: „Cara weiß selber noch nicht genau, ob sie mitspielt.“ Denn eigentlich gehört die Kreisspielerin zum Kader des Erstligateams, verstärkt hin und wieder aber den Tabellenvierten der 3. Liga Nord. Um die Konstellation noch ein wenig spannender zu gestalten, gibt es  mit Travemündes zweitem Trainer und beider Vater Thomas Hartstock ein drittes Familienmitglied im Bunde.

Anzeige
Anzeige

Da morgen auch die Handball-Weltmeisterschaft in Dänemark beginnt und die Bundesliga in die WM-Pause geht, stellt sich automatisch die Frage, inwieweit es für das Drittligateam Verstärkung von oben gibt. Hier war es zuletzt aber eher so, dass es zumindest an den jeweiligen Spieltagen eine Trennung der beiden Kader gab. Eine der wenigen Ausnahmen bildete da tatsächlich Cara Hartstock.

Über den morgigen Gegner spricht Travemündes Trainer Olaf Schimpf mit Respekt: „Oldenburg ist stark und wird das auch gegen uns unter Beweis stellen wollen.“

Fehlen werden die verletzten Carlotta Jochims, Jamila Popiol (beide im Aufbautraining) sowie Jeannine Bollmann. Ansonsten werden Schimpf und Hartstock voraussichtlich alle Spielerinnen zur Verfügung stehen.

Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -