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Norderstedt – Es war mal wieder eine knappe Geschichte, doch wie schon zuletzt in Rostock und gegen Hagen rettet der VfL Bad Schwartau einen wichtigen Sieg über die Zeit. In einem emotionalen Landesderby beim SV Henstedt-Ulzburg siegten die Mannen von Torge Greve mit 28:26 (14:8) und behielten denkbar knapp die Oberhand. Bester Werfer beim VfL war Christoph Wischnewski mit acht Toren.

Vor 1200 Zuschauern in der Norderstedter Moorbekhalle erwischten die Schwartauer einen Traumstart. Nach einem überragenden Anspiel von Jan Schult auf Marius Fuchs am Kreis führte der VfL nach fünf Minuten mit 3:0. Zuvor hatten Dennis Klockmann mit einer starken Parade und Marius Fuchs mit einem überragenden Ballgewinn den ersten Henstedter Ansturm zum Erliegen gebracht.

Und munter ging es auch danach weiter: Klockmann vernagelte das Tor, Henstedt leistete sich viele Fehler im Spielaufbau und der VfL nutzte es konsequent. Wischnewski erzielte per Tempogegenstoß das 6:2 (11.). Die Frogs blieben zwar in der Partie, vor allem weil der VfL einige offene Würfe nicht im Kasten unterbringen konnte. Dennoch waren die Gastgeber in Halbzeit eins die klar unterlegene Mannschaft. Über das 7:3 erneut von Wischnewski (15.) und das 12:7 durch Hansen (24.) baute der VfL seinen Vorsprung weiter aus. Mit der Pausensirene erzielte erneut Wischnewski, der allein in Halbzeit eins sechsmal traf, den 14:8-Halbzeitstand – ein Ergebnis mit dem Henstedt noch ganz gut bedient war.

Frogs-Coach Matthias Karbowski hatte in der Halbzeit wohl die richtigen Worte gefunden und dazu mit dem siebten Feldspieler wohl das richtige taktische Mittel gefunden, um seine Mannschaft heranzuführen. Zwar führte der VfL nach einem Tor von Rikard Akerman noch mit 17:11, doch innerhalb von 180 Sekunden hatten die Gastgeber den Großteil des Vorsprungs abgeknabbert. Jens Thöneböhn erzielte in der 37. Minute das 15:17 aus Sicht des SVHU.

Nun war es ein Spiel auf des Messers Schneide. Dem VfL gelang es dank eines starken Akerman nochmal auf 20:16 davon zu ziehen (40.), doch nun war die Kulisse da und die Emotionen waren im Spiel. Vor allem Jan Schult, der vor seinem eigenen 23:18 (47.) eine Zeitstrafe gegen Niko Kibat zog, zog den Unmut der Zuschauer und auch einiger Gegenspieler auf sich, auch wenn das Warum wohl ein Henstedter Geheimnis bleiben wird.

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Über diese Emotionen kam Henstedt wieder zurück. Nach dem 24:19 durch Thees Glabisch (50.) ackerten sich die Frogs wieder heran, unterstützt von Schwartauer Fehlversuchen und Fehlern. Mit dem 23:24 durch Tim Stefan (56.) wurde es nochmal richtig eng, doch gerade noch rechtzeitig wachte der VfL Bad Schwartau auf. Akerman mit einem irren Wurf flach ins Eck und Wischnewski mit seinem dritten verwandelten Siebenmeter führten die Gäste zur 26:24-Führung 69 Sekunden vor dem Ende.

Henstedt riskierte alles, nahm den Torhüter runter und agierte in der Abwehr mit offensiver Deckung. Zum Helden avancierten dann die Außen. Wischnewski blockte einen Wurf von Stefan, Glabisch nutzte den folgenden Tempogegenstoß zum 27:24, ehe Wischnewski mit dem 28:25 endgültig den Deckel drauf machte.

Am Ende feierten die Schwartauer mit den rund 150 mitgereisten Schlachtenbummlern die Energieleistung und den nicht unverdienten Sieg. Bei Trainer Torge Greve und Kapitän Martin Waschul überwog nach Spielende die Erleichterung. Greve sagte auf der Pressekonferenz: „Wir haben eine überragende erste Halbzeit gespielt. Dass die zweite Hälfte nicht so leicht werden würde war klar, aber wir haben das kämpferisch gut gelöst.“ Was „Waschi“ zu sagen hatte, hört ihr im Ausschnitt aus dern FanRadio-Übertragung.

Am Sonntag geht es für den VfL gleich weiter, dann wartet das Heimspiel gegen Bayer Dormagen auf die Derbysieger. Anwurf in der Hansehalle ist um 16.30 Uhr.

Schwartau siegte mit: Klockmann, Mallwitz – Glabisch (3 Tore), Milde (1), Akerman (5), Hansen (1), Ranke, Waschul, Schult (5), Pankofer (3), Fuchs (2), Wischnewski (8/3), Hanisch

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