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Lübeck – Ein letzter Aufgalopp, ein letztes Mal in der aktuellen Zusammensetzung, und das ohne Druck: Viel besser hätte es für die Travemünder Raubmöwen nicht kommen können. Ganz entspannt wird der TSV-Tross morgen zum letzten Spiel der Saison reisen. Man ist zu Gast beim Tabellenschlusslicht HSG Hude/Falkenburg. Anwurf zur Partie ist, wie für alle Partien des 22. Spieltags am Sonntag um 15 Uhr.

Die letzten Wochen dürften ganz nach dem Geschmack der Verantwortlichen in Travemünde gelaufen sein. Erst mit klaren Auswärtssiegen in Rostock und Hollenstedt das eigene Ziel in Sachen 3. Liga erfüllt, dann dank der Mithilfe der TSG Wismar vorzeitig den Klassenerhalt gesichert und zuletzt endlich den ersten Heimsieg 2016 gefeiert. Dabei nicht zu vergessen der grandiose Final-Four-Einzug zur Deutschen Meisterschaft der weiblichen A-Jugend des VfL Bad Schwartau, für den ein Großteil der Raubmöwen ebenfalls spielt. In der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein haben die VfL-Mädels nach dem gestrigen 22:22 gegen den Dauerrivalen Buxtehuder SV einen Spieltag vor Schluss zudem noch beste Chancen auf den Titelgewinn.

Doch zurück zu den Raubmöwen. Die Planungen für die kommende Saison laufen nach diesem erfolgreichen Jahr auf Hochtouren. Doch so ganz nebenbei steht jetzt das letzte Spiel der Saison an.

Nicht nur ohne Druck, auch ohne die Störfeuer der Hinrunde kommt es zum Duell mit der HSG Hude/Falkenburg. Gab es vor dem Hinspiel (27:22 für die Raubmöwen) noch große Missstimmungen zwischen beiden Clubs, weil Travemünde und der Deutsche Handballbund einer Spielverlegung nicht zustimmte, so konzentriert man sich bei den Raubmöwen auf sich. Dass Hude/Falkenburg laut örtlichen Medienberichten mit einer Portion Wut im Bauch in diese Revanche geht, mag aus HSG-Sicht ein Stück weit nachvollziehbar sein. Doch das interessiert in Travemünde niemanden mehr, die angespannte Situation bezüglich des Hinspiels ist im Raubmöwen-Lager längst vergessen und abgehakt. Alleine der Sport soll im Vordergrund stehen.

Im letzten Saisonspiel geht es für Hude/Falkenburg immerhin noch um Platz elf. Die HSG könnte mit einem Sieg über den TSV Travmeünde noch die Rote Laterne an den Rostocker HC abgeben. Mehr aber auch nicht, der Abstieg ist seit Wochen besiegelt. Dennoch werden sich die Huder Frauen voll reinhängen wollen, schließlich verabschiedet man sich für mindestens ein Jahr aus Liga drei und auch einige Spielerinnen kehren dem Tabellenletzten den Rücken. Diese dürfte unter das Motto „Testspiel unter Wettbewerbsbedingungen“ fallen.

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Für die Raubmöwen geht es um die Bestätigung der Leistungen aus den letzten Spielen. Platz neun ist zementiert. Auch wenn man das letzte Spiel gewinnt, wird die TSG Wismar nicht vom achten Rang zu verdrängen sein. Vor allem für die A-Jugendlichen, welche in fünf Wochen beim DM-Final-4 in Leverkusen auflaufen werden, wird die Partie aber noch mal eine Art Härtetest. Dennoch ist der Testspielcharakter kaum von der Hand zu weisen, da gibt es vor allem für die jüngeren Spielerinnen deutlich wichtigere Aufgaben in den kommenden Wochen.

Wen das Trainerduo Olaf Schimpf und Thomas Hartstock in Hude tatsächlich auflaufen lässt, ist noch nicht endgültig geklärt. Das hart umkämpfte A-Jugend-Viertelfinale in Birkenau hat einige Blessuren hinterlassen.

Fraglich sind deshalb die Einsätze von Carlotta Jochims, Freya Welchert und Sophie Hartstock.  Jamila Popiol spielt zeitgleich mit der weiblichen A-Jugend des VfL Bad Schwartau in Hamburg-Bergedorf und will dort den Titel perfekt machen. Definitiv passen muss Mirlinda Hani nach einer Zahn-Operation. Die Linksaußen, die die Raubmöwen berufsbedingt nach nur einem Jahr verlässt, gibt ihren Mädels Folgendes mit auf den Weg: „Ich bin mir sicher, dass Hude morgen den Kürzeren zieht. Ihr zeigt nochmal, dass wir die bessere Mannschaft sind.“

Die Zielvorgabe für Travemündes Saisonausklang in Hude fasst Olaf Schimpf in einem Satz zusammen: „Wir wollen die Saison gut beenden und gewinnen.“

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