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Lübeck – Es ist angerichtet, zwei Spiele sind es noch bis zum Traum vom Deuschen Meistertitel. Vier Mannschaften kämpfen um die Meisterschaft, wollen den perfekten Schlusspunkt einer erfolgreichen Saison. Mit dabei sind auch die Handballgirls des VfL Bad Schwartau. Allerdings wartet im Halbfinale der potentiell größte Brocken, denn es geht gegen den Nordrivalen Buxtehuder SV – von den Trainern als Favorit auf die DM auserkoren. Im zweiten Halbfinale treffen Titelverteidiger und Gastgeber Bayer Leverkusen sowie die HSG Bensheim/Auerbach aufeinander.

23:23 und 22:22 – das sind die Ergebnisse aus den direkten Oberliga-Duellen zwischen dem BSV und dem VfL. Doch davon sollte man sich nicht täuschen lassen, schließlich traten beide Teams nicht immer in Bestbesetzung an und gaben ihren wichtigsten Spielerinnen ausgiebige Pausen.

Anders in der Bundesliga: dort trat Buxtehude extrem dominant auf. In der Vorrunde wurden der Neusser HV und die HSG Hannover-Badenstedt förmlich überrollt, lediglich einmal wurde ein Spiel mit weniger als 16 (!) Toren Unterschied gewonnen. Ähnlich lief es in der Zwischenrunde, auch hier gab es sechs Siege in sechs Spielen, obwohl die Gegner mit dem Frankfurter HC, der HSG Blomberg-Lippe und FrischAuf Göppingen beileibe keine Laufkundtschaft war. Und auch im Viertelfinale war es gegen den HC Leipzig mit zwei Siegen (33:19 und 35:19) ebenfalls eine lockere Angelegenheit. Kein Wunder, dass VfL-Trainer Olaf Schimpf sagte: „Für mich ist Buxtehude der große Favorit.“

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Und das Team des BSV strotzt vor Qualität, fast alle Akteurinnen können auf Spiele und Erfahrungen in der 3. Liga zurückgreifen. Dazu wurde der Jahrgang vor zwei Jahren in überragender Manier Deutscher Meister in der B-Jugend. Im Umkehrschluss: Buxtehude ist enorm breit aufgestellt und hat dazu die wohl überragenden Einzelspielerinnen des Final-4. Denn Paula Prior und Emily Bölk sind die herausragenden Figuren in der Mannschaft von Trainer Dirk Leun. Vor allem Bölk, die als größtes Versprechen des deutschen Frauenhandballs gilt, ist so etwas wie eine Senkrechtstarterin. Nicht nur, dass sie auf der Königsposition im linken Rückraum alles in Grund und Boden schießt, mittlerweile hat sie sich im Alter von nun 18 Jahren in der Erstliga-Mannschaft der Frauen etabliert. Belohnung: vom neuen Nationaltrainer Michael Biegler wurde Bölk nun für die letzten EM-Qualifikationsspiele nominiert. Eine geschlossene Mannschaft plus herausragende Einzelspielerinnen: kein Wunder, dass die Gegner den BSV als Favoriten sehen, sondern auch Trainer Leun im Gespräch mit dem Final-4-Pressedienst klar Stellung bezog: „Wir fahren nach Leverkusen mit dem klaren Ziel, Deutscher Meister zu werden.“

Aber auch der VfL hat sich etwas vorgenommen, so Olaf Schimpf: „Wir fahren nicht als Touristen nach Leverkusen.“ Die Außenseiterrolle gegen Buxtehude nimmt man gerne an, zumal man um die eigenen Stärken weiß. Mannschaftliche Geschlossenheit, ein großer Kampfgeist und ein gewisses Maß an Unberechenbarkeit zeichneten den VfL in der bisherigen Saison aus. Dazu kam das Prunkstück mit einer guten Defensive um die beiden starken Torhüterinnen Celina Meißner und Hannah Belgardt. Problemlos setzte man sich in der Vorrunde gegen Reinickendorf und Aldekerk durch, ehe man sich in der Zwischenrunde hinter Bayer Leverkusen und knapp vor dem SV Remshalden und Borussia Dortmund einreihte. Das Viertelfinale gegen den TSV Birkenau (29:28 und 25:23) war denkbar knapp, brachte den VfL aber in Sachen Härte und Kampfgeist eine ganze Ecke weiter.

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Folglich haben sich die Schwartauerinnen Respekt verschafft, vor allem weil man immer wieder durch längerfristige oder kurzfristige Ausfälle gebeutelt war. So sagte BSV-Coach Leun: „Wir haben sehr großen Respekt vor Bad Schwartau. Sie verfügen über eine spielstarke Mannschaft.“ Und auch Emily Bölk glaubt, dass die 60 Minuten erstmal gespielt werden müssen: „Es geht eventuell darum, wer wen überraschen kann oder wer zum richtigen Zeitpunkt die beste Leistung abrufen kann.“ Und auch beim VfL ist der Glauben an den Sieg da. So meint Keeperin Meißner: „Wir werden gut vorbereitet anreisen und alles daran setzen, die große Überraschung vielleicht doch möglich zu machen.“

In Bestbesetzung reist der VfL-Tross an den Rhein, alle Spielerinnen sind an Bord. Olaf Schimpf kann personell aus dem Vollen schöpfen und wird taktisch mit Sicherheit für die eine oder andere interessante Variante sorgen. Unterstützt werden die Spielerinnen von etwa 100 mitreisenden Fans, ein Bus und zahlreiche Privatfahrer machen sich gemeinsam mit VfL-Maskottchen Tobi Tiger auf den Weg nach Leverkusen.

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Im zweiten Halbfinale treffen Gastgeber Bayer Leverkusen und die HSG Bensheim/Auerbach aufeinander. Der Titelverteidiger gilt neben Buxtehude als Favorit und will mit zahlreichen Juniorennationalspielerinnen sowie dem Heimvorteil im Rücken für Furore sorgen. Bensheim gilt vielen als die große Unbekannte, doch die Mannschaft aus Hessen hat bewiesen, dass an der Bergstraße etwas Großes zusammenwächst. Von daher wird sich die HSG mindestens teuer verkaufen wollen.

Beide Halbfinals am Samstag sowie den Finaltag am Sonntag gibt es LIVE bei HL-SPORTS. Das FanRadio meldet sich am Samstag ab 14.45 Uhr aus der Leverkusener Smidt-Arena, am Sonntag geht es bereits um 12.45 Uhr los.

*Alle Zitate mit freundlicher Genehmigung des Final-4-Pressedienstes.

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