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Lübeck – Die 22. Internationalen Handballtage sind am Freitag erfolgreich gestartet. Bereits am Morgen wurde von Spielern und Helfern die Wettervorhersage für den Tag mit besorgten Blicken überprüft. Es war Regen prophezeit, das Einzige, was die gute Stimmung vom Eröffnungstag der Lübecker Handballtage am Turnierwochenende noch kippen lassen könnte. Doch bei Anpfiff der ersten Spielrunde auf dem Sparkassen Center Court, auf dem Markt um 11.30 Uhr, blieb es trocken.

Die ersten Spielrunden waren mit den Teams aus Ägypten, Indien, Israel und Polen – international besetzt und dadurch ein richtiger Publikumsmagnet, nicht nur für Turnierteilnehmer. Vorbeikommende Passanten blieben genauso stehen, wie die chinesische Touristengruppe, die auf ihrer Stadtführung vor dem historischen Rathaus angelangt war. Während die Ägypter noch mit Startschwierigkeiten zu kämpfen hatten und ihr erstes Gruppenspiel verloren, waren die Polen schon nach wenigen Minuten eindeutig auf Erfolgskurs. Sie gingen gegen die Lübecker Gegner mit zehn Toren in Führung und hatten bei Abpfiff nur einen einzigen Gegentreffer auf dem Spielbericht.

Den gesamten Vormittag über wurde der Kunstrasenplatz in der Lübecker Innenstadt von den Spielern begeistert angenommen. Jede Mannschaft wollte einmal auf dem Center Court spielen. Als die isländische Jugendnationalmannschaft für ihr Showtraining auf dem Markt erschien, fing es leicht an zu regnen. Bei Anpfiff des Freundschaftsspiels auf dem Markt, zwischen den Jungs des MTV Lübeck und den Spielern aus Israel, war es allerdings wieder trocken. Dabei blieb es auch, als um 17 Uhr die traditionelle Parade aller Spieler und Spielerinnen auf dem Platz vor dem Holstentor startete. Der Umzug, mit dem Ziel Lohmühle, war für die Bewohner eine ungewohnte Menschenschlange. Angeführt wurde der Umzug von der Polizei und dem großen Musikwagen, eine wahrlich eindrucksvolle Veranstaltung. Die Parade wurde durch geöffnete Fenster und Türen verfolgt. Erst nach einer Stunde trafen die letzten Sportler auf dem Rasen der Lohmühle ein, wo kurz darauf die erste Spielrunde angepfiffen wurde.

Unglücklicherweise setzte genau in diesem Moment der angekündigte Regen ein. Von einer Sekunde auf die andere goss es in Strömen. Die tapfersten Sportler hielten sich auf den Plätzen weiter spielbereit, durchnässt bis auf die Haut und in Gesellschaft der Schiedsrichter, denen teilweise auch die spontan organisierten Regenschirme nicht halfen. Kurz danach gab die Turnierleitung bekannt, dass das Turnier mit wetterbedingter Verspätung beginnen werde. Deshalb wurden die Spiele erst angepfiffen, als sich der heftige Regenguss in einen leichten Schauer gewandelt hatte. Als der Spielbetrieb schließlich uneingeschränkt durchgeführt wurde, hatten sich die Spieler schnell an den neuen Austragungsort gewöhnt. Die Wege zu den Feldern waren leicht zu finden und kaum jemand trauerte der alten Kulisse nach. Auch die Zuschauer ließen sich das Turnier trotz Regen nicht entgehen, sie feuerten ihre Teams bis zum Schluss an. Erst nach Abpfiff wärmten sie sich gemeinsam mit den Spielern in der Hansehalle auf. Dort traten die A-Jugenden von Deutschland und Dänemark gegeneinander an.

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Wer kein Team zum Spielen oder Anfeuern hatte, entschied sich wie Levke, ehemals MTV Lübeck, spontan zum Helfen, denn „Bei solch einem Turnier muss man einfach dabei sein“. Begeistert von der Organisation zeigten sich auch Vertreter der Hansestadt Lübeck. Insbesondere Sportsenatorin Kathrin Weiher freute sich über die vielen Spieler und Helfer, die „Lübeck in eine Sportstadt verwandelten“.

Die Veranstalter zählen in diesem Jahr über 4000 Spieler und 300 Helfer, die auf dem gesamten Lohmühlengelände verstreut waren. Eine besonders gute Sicht hatten diejenigen, die ihr Team noch bei der Turnierleitung anmelden mussten. Von der Anmeldung, die in der VIP-Lounge der Lohmühle eingerichtet war, hatte man einen Rundumblick über alle Plätze.
Im Stadion selbst spielten die Kleinsten. Hier kämpften die Kinder von der Mini Mix bis zur D-Jugend um jeden Ball. Bei den Unparteiischen handelte es sich hierbei teilweise um Jungschiedsrichter in der Ausbildung, die die theoretische Prüfung bereits erfolgreich absolviert und im Rahmen der Handballtage nun noch praktisch geprüft werden mussten.

Außerhalb des Stadions spielten die höheren Altersklassen auch dann noch, als für die Kleinen der Spieltag bereits beendet war. Der nasse Rasen schien den Spielern nicht viel auszumachen. Je länger gespielt wurde, desto mehr setzte sich die Sonne durch. Gegen 20 Uhr war sogar großflächig blauer Himmel zu sehen, der hoffen ließ, dass die Plätze langsam abtrocknen würden.

Da die ersten Spiele auf der Lohmühle mit Verspätung begonnen hatten, wurden die letzten Spielrunden unter Flutlicht absolviert. Diese endeten um kurz vor 22 Uhr. Dann wurde der erste Turniertag durch das Feuerwerk abgeschlossen. In der gesamten Innenstadt waren bis in den späten Abend hinein immer wieder Jugendliche im Sportdress zu sehen. Diese waren auf dem Heimweg oder warteten auf ihren Bus, der sie zurück in die Unterkunft bringen sollte. Denn am frühen Samstagmorgen wollen schließlich alle Spieler für die erste Spielrunde um 8 Uhr wieder fit sein.

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