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Oldenburg – Niedergeschlagenheit und Ernüchterung herrschte ein wenig bei den Travemünder Raubmöwen am gestrigen Samstagabend. Mit 20:32 (11:13) unterlag die junge Mannschaft des TSV bei der 2. Mannschaft des VfL Oldenburg und rutschte auf den vorletzten Tabellenplatz ab. Was auf den ersten Blick nach einer Blamage aussieht, hat seine Gründe, die zunächst einmal wenig mit der individuellen Leistung der Spielerinnen zu tun hat. Daher wollte Trainer Christoph Nisius nicht zu hart mit seiner Mannschaft ins Gericht gehen.

„Wir haben ja die erste Halbzeit gut gespielt“, meinte der 33-Jährige. Und hat damit nicht unrecht. Die dezimierte Raubmöwen-Schar agierte zu Beginn stark, ging früh mit 4:2 (7.) und 6:4 (10.), beide Male durch Mathe Nicoalai, in Führung. Oldenburg drehte die Partie zwar schnell und ging mit drei Toren in Führung, doch die Raubmöwen blieben dran und glichen durch Lara Fischer zum 11:11 aus (29.). So ging es nur mit knappem Rückstand in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel blieb es zunächst ebenfalls eng, beim 14:16 durch Jamila Popiol (37.) war noch alles drin. Doch nacheinander fielen in dieser Phase Fischer und Freya Welchert verletzt aus. So standen nur noch sieben Raubmöwen auf der Platte, davon nur zwei gelernte Rückraumspielerinnen. Da wurde es schon eng und mit drei schnellen Toren zum 19:14 (39.) zog der VfL davon. „Da gingen nach dem Ausfall der beiden Führungsspielerinnen die Köpfe nach unten“, so Nisius: „Etwas, was bei einem jungen Team nicht unnormal ist.“ Oldenburg legte noch einen Zwischenspurt zum 27:16 hin (49.), womit die Partie entschieden war.

Und die Personalsituation macht Nisius in der Tat sorgen. Claasen, Bollmann, Reich und Riesner waren schon gar nicht im Kader und wirklich Erholung hat seine Mannschaft auch nicht. Zwar haben die Raubmöwen in der kommenden Woche spielfrei, doch der Großteil der Mannschaft muss mit dem VfL Bad Schwartau in der A-Jugend-Bundesliga ran.

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Doch nicht nur die personelle Schwäche wollte Nisius als Grund für die Niederlage nennen. Auch dem Gegner zollte er Respekt: „Oldenburg ist deutlich stärker einzuschätzen, als es der Tabellenstand aussagt. Und so haben sie auch gespielt, konsequent die Lücken und Schwächen von uns ausgenutzt.“ Dass seine Mannschaft sehr jung sei, habe man vor allem in der zweiten Halbzeit gemerkt

So fällt es schwer, mit Optimismus auf die kommenden Aufgaben zu blicken. Doch Nisius glaubt unverdrossen an den Klassenerhalt: „Wir wussten von Anfang an, dass es ein Drahtseilakt und viel Arbeit wird, bis wir die Klasse halten. Aber die Mannschaft macht es nicht schlecht und wir haben vielfach besser gespielt, als es die Ergebnisse aussagen. Wir müssen es jetzt schaffen, uns weiter zu stabilisieren und auch gegen starke Teams über 60 Minuten mitzuhalten.“

Vielleicht klappt das ja schon in zwei Wochen, dann haben die Raubmöwen die TSG Wismar zu Gast am Steenkamp.

Die Raubmöwen spielten mit: Lange, Pooch, Patalas – Fischer (4 Tore/3), Nicolai (8), Adamczewska, Karau, Kieckbusch, Welchert (1), Dalinger (6), Popiol (1), Frauenschuh

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