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Travemünde – Knapp 50 Minuten lang entwickelte sich das Duell des TSV Travemünde gegen das Juniorenteam vom Buxtehuder SV zu einer einseitigen Sache. So lange brauchten die Raubmöwen, um gegen die drohende Niederlage aufzubegehren. Es war fast schon sensationell, welch ein Handballfeuerwerk die junge Mannschaft von Thomas Kruse in der Schlussphase den gut 250 Zuschauern am Travemünder Steenkamp bot. Aus einem 17:24 machten Leonie Wulf und Co. innerhalb von sieben Minuten ein 24:24. Das eigentlich schon verlorene Spiel stand urplötzlich kurz davor, gedreht zu werden. Doch die von BSV-Coach Steffen Birkner genommene Auszeit zeigte die gewünschte Wirkung. Der Bundesliganachwuchs bekam noch einmal die Kurve und behielt in einem Herzschlagfinale die Oberhand.

Bei allem Lob und Respekt für die furiose Aufholjagd: Travemünde hat dieses Spiel zu Recht verloren. Gerade in der ersten Halbzeit blieben die noch jungen Raubmöwen weit hinter ihren Möglichkeiten zurück. Bis zum 3:3 (Wulf, 7.) gab es den allgemein erwarteten engen Verlauf. Doch danach wurde deutlich, dass Buxtehude an diesem Tag über die bessere Feinabstimmung verfügte. Die Birkner-Sieben spielte nicht spektakulär, dafür aber sehr diszipliniert. Über das 7:3 (13.) zogen die Gäste bis zur Halbzeit auf 14:7 davon.

Als Buxtehudes Annika Jordt in der 35. Minute auf 18:10 erhöhte, schien immer noch alles auf eine klare Angelegenheit hinzudeuten. Doch die spätere Umstellung der Abwehr brachte neuen Schwung in die Travemünder Mannschaft. Überhaupt zeigten sich alle Mannschaftsteile stark verbessert. So hat es am Ende fast, aber eben nicht ganz gereicht.

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Die Niederlage stellt für Kruse kein Beinbruch dar: „Wir sind lange noch nicht am Ende unseres Könnens. Schade, dass die Aufholjagd nicht belohnt wurde. Aber wir haben dieses Spiel in der ersten Halbzeit verloren.“ Ähnlich sah es auch Karen Wessoly als Mannschaftsälteste: „Ich bin natürlich enttäuscht. In der zweiten Halbzeit konnten wir uns deutlich steigern. Davor haben wir aber zu viel liegenlassen.“

Mit Lisa Prior avancierte ausgerechnet eine ehemalige Raubmöwe zu einer der spielentscheidenden Figuren. Prior erzielte zusammen mit Jordt nicht nur die meisten Treffer auf BSV-Seite, sie überzeugte auch als Spielgestalterin. Für Prior war es ein besonderes Match: „Ich war heute das erste Mal als Travemündes Gegner in dieser Halle. Entsprechend aufgeregt war ich also. Aber mit dem Anpfiff hat sich das gelegt. Als wir mit der Siebentore-Führung in die Kabinen gegangen sind, habe ich meine Mitspielerinnen noch vor der Travemünder Kampfkraft gewarnt. So kam es dann ja auch. Wir freuen uns natürlich über den Sieg, überhaupt verlief unser Saisonstart mit zwei Siegen optimal.“

TSV Travemünde: Röhr, Pooch – Wulf (5), R. Gahl, Krey, Stammer (1/1), Riehl (6/1),  Naleschinski (1), Schmidt, Haupt (9/4), Kieckbusch (1),  Eder, Wessoly (3),  H. Gahl
Buxtehuder SV: Louwers, Ex – Jordt (7), Ammann (3/1), Burandt (2), Limberg (6/4), Pingel (1), Kriegsmann, Pekeler, Schneider, Gräser, Stoever (2), Becker, Prior (7)
SR: Dux / Follmert (Blomberg)
Zeitstrafen: 3:3
Siebenmeter: 6/8:5/6
Zuschauer: 250
Spielfilm: 0:1 (3.), 3:3 (7.), 5:10 (18.), 7:14 (29.) – 10:18 (35.), 17:24 (48.), 24:24 (56.), 26:27 (59.), 26:28 (60.)

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