Anzeige
Kanzlei Proff

Bad Schwartau – Am Ende fehlten zur Überraschung nur wenige Sekunden, doch die 250 Zuschauer in der Schwartauer Jahnhalle dürften dennoch einen tollen Handballabend verlebt haben. Denn im Nordderby gegen den HSV Hamburg kämpfte die A-Jugend des VfL Bad Schwartau bis zum Umfallen, musste sich dem favorisierten Tabellenzweiten der Bundesliga-Nord in einem echten Offensiv-Feuerwerk geschlagen geben. Denkbar knapp ging die Partie mit 35:36 (18:21) verloren.

Viel hatte sich das Team von Trainer Martin Nirsberger vorgenommen, zumal Schwartaus Übungsleiter erstmals seit Wochen wieder auf alle Spieler zurückgreifen konnte. Den besseren startete erwischten die Gäste aus Hamburg, gingen durch Jonathan Klein mit 3:1 in Führung (4.). Doch früh zeigte sich, dass der VfL die Punkte nicht kampflos abgeben würde und so entwickelte sich nach der ersten Schwartauer Führung durch Marius Nargosen (5:4/9.) ein offener Schlagabtausch. Mit dem 8:6 übernahm zwar wieder der HSV das Kommando, doch es dauerte ein paar Minuten bis sich der Tabellenzweite etwas absetzen konnte.     

Erneut Klein war es, welcher Hamburg erstmals mit drei Toren in Führung brachte (11:8/16.), doch weiter ließen die Schwartauer Jungs ihren Kontrahenten nicht enteilen. Sie bleiben in der gesamten ersten Halbzeit am Favoriten, verkürzten zwischenzeitlich wieder auf ein Tor (14:15 bzw 15:16/24.). Doch da die VfL-Defensive Dominik Axmann (13 Tore) kaum in den Griff bekam und dazu der Angriff sich zum Ende der ersten Hälfte ein paar Ballverluste leistete, was der HSV mit Gegenstößen bestrafte, ging es mit einer 21:18-Führung für die Mannschaft von Weltmeister Torsten Jansen in die Pause.

In den zweiten 30 Minuten zeigte Bad Schwartau eine „großartige Leistung“, wie Trainer Martin Nirsberger befand. „Wir blieben immer positiv und haben alles versucht das Spiel für uns zu entscheiden. Ich war wirklich beeindruckt“, so Nirsberger weiter. Die Abwehr im Zusammenspiel mit dem Torhüter funktionierte nun immer besser und im Angriff blieb man der VfL seiner Linie treu. Juri Knorr sorgte mit dem 22:22 (35.) recht schnell für den Ausgleich. Dann zog der HSV das Tempo etwas an und zog erstmals auf vier Tore (27:23/40.) davon. Doch angeführt von Kapitän Piet Möller kämpfte sich der VfL wieder heran. Da sich auch Nargosen, Yannik Barthel und Janik Schrader treffsicher zeigten, blieb die Partie spannend.

Anzeige
AOK

Zwar gelang es den Gästen von der Elbe immer wieder auf drei Tore davonzuziehen, abschütteln konnten sie den VfL nicht mehr. Über 30:31 (53.) und 33:34 (57.) ging es in die extrem spannende Schlussphase. Piet Möller verkürzte 35 Sekunden vor dem Ende per Siebenmeter auf 34:35, doch dank Leif Tissier fand nur 13 Sekunden später eine Lücke in der Schwartauer Defensive und entschied die Partie. Möllers letzter Treffer zum 35:36 kam dann zu spät.

Dennoch war Trainer Martin Nirsberger zufrieden: „Sieht man einmal davon ab, dass wir in der ersten Halbzeit fast komplett ohne Torhüter gespielt haben und im gesamten Spiel vielleicht drei entscheidende technische Fehler zu viel machen, war das eine großartige Leistung meiner Jungs. Alle Spieler hatten einen großen Anteil an der Beinahe-Sensation und zeigten, dass sie auf jeden Fall auch die großen Clubs ärgern können."

Durch die Niederlage rutschte der VfL auf Platz sechs in der Bundesliga-Tabelle ab. Jetzt folgt erstmal eine kleine Verschnaufpause. Das nächste Spiel findet dann am 12. Februar um 15 Uhr wieder in der Jahnhalle statt. Gegner ist der Tabellenneunte Eintracht Hildesheim.

Der VfL spielte mit: Haß, Rost, Nargosen (6 Tore), Möller (10/7), Schlegel, Barthel (6), Farschchi (4), Knorr (2), Scheel, Schrader (6/1), Mißling (1), Steinborn, Kohl

Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -