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Lübeck – Die Wochen der Wahrheit beginnen für die Handballfrauen des TSV Travemünde mit einem echten Knalleffekt. Vor heimischer Kulisse warfen die Raubmöwen die Gäste des HSV Minden-Nord mit 38:26 (20:12) aus der Halle und schafften so den Anschluß an die Nichtabstiegsplätze. 20 Tore in der ersten Halbzeit: erstmals seit vier Jahren gelang den Travemünder Mädels dieses Kunststück, sehr zur Freude von allen Beobachtern. Aleksandra Adamczewska brachte es auf den Punkt: „Das war geil.“

Von Beginn an drückten die Raubmöwen, welche kurzfristig auf Jamila Popiol verzichten mussten, auf das Tempo. Eine aggressive und stabile Deckung ermöglichten einfache Tore. Die ersten vier Versuche saßen alle, entsprechend früh warf sich Travemünde einen Vorsprung heraus. Nach einem Treffer von Lara Kieckbusch führte die Nisius-Sieben nach zehn Minuten mit 7:3 – Auszeit Minden. „Wie die Mädels von Anfang an gebissen haben war toll. Auch den kurzfristigen Ausfall von Mila Popiol haben sie einfach weggesteckt“, freut sich Trainer Christoph Nisius über die Leistung seiner Mannschaft.

Und diese Auszeit schien zu fruchten, die Ostwestfalen kämpften sich in das Spiel zurück. Nach einem Treffer von Kathrin Hill stand es nach einer Viertelstunde nur noch 9:8 für die Raubmöwen. Doch deren Antwort darauf war imposant. Die Abwehr stabilisierte sich, ermöglichte so Gegenstoß-Tore und war ein Garant für einen 6:0-Lauf. Lara Fischer sorgte mit dem 15:8 (21.) schon für eine Vorentscheidung. Minden nutzte in der Folge eine Zeitstrafe, kam noch einmal auf 11:16 (25.) heran. Doch die Raubmöwen hatten wieder die bessere Antwort. Ein weiterer 5:1-Lauf ermöglichte die 20:12-Halbzeitführung. 20 Treffer in den ersten 30 Minuten gelangen zuletzt im April 2014 gegen Owschlag.

Und zu Beginn von Halbzeit zwei machte die junge Mannschaft von Christoph Nisius genau da weiter, wo sie aufgehört hatten. Viel Tempo ermöglichte einfache Tore und auch von einer erneuten Unterzahl ließen sich die Raubmöwen nicht beeindrucken. Die letzten Zweifel sollten mit dem 26:12 durch Freya Welchert (37.) endgültig beseitigt gewesen sein.

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Zwar erlaubte sich Travemünde nochmal eine kleine Schwächephase, kam zwischenzeitlich mit der doppelten Manndeckung von Minden gegen Fischer und Dalinger nicht zurecht, doch wirklich heran kamen die Gäste nicht mehr. Anna-Lena Bergmann verkürzte mit dem 18:27 (45.) letztmals auf unter zehn Tore.

Ein Dreierpack von Fischer und eine variablere Offensive machten dann alles klar. Mit dem 30:18 (48.) war der berühmte Drops gelutscht, die letzten Mindener Hoffnungen zerschlagen. Travemünde spielte die Partie locker zu Ende und mit Ausnahme von Luisa Karau durften sich alle Raubmöwen in die Torschützenliste eintragen. Sophia Frauenschuh beendete das Handballfest mit dem 38:26, 36 Sekunden vor dem Ende.

„Von Anfang bis Ende war das eine runde Leistung. Die Mädels können stolz auf sich sein. Aber es ist noch ein weiter Weg“, meint ein zufriedener Trainer nach dem Spiel. Nisius freute sich dabei über eine geschlossene Mannschaftsleistung und verteilte noch ein Sonderlob an die Schiedsrichterinnen: „Sie haben das Spiel sehr gut geleitet und immer ihre Linie behalten.“ Ein weiteres Sonderlob bekamen die Zuschauer in der Senator-Emil-Possehl-Halle: „Standing Ovations schon während des Spiels: wann hat es das zuletzt gegeben? Ich hab den Mädels gesagt, dass sie das einfach genießen sollen.“  

Raubmöwen siegten mit: Lange, Pooch, Patalas – Fischer (10 Tore/3), Nicolai (8), Adamczewska (2), Riesner (3), Karau, Kieckbusch (3), Welchert (5), Dalinger (4), Frauenschuh (3)

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