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Lübeck – Es war die Sensation des 16. Spieltages in der 2. Handballbundesliga. Keiner hatte mit einem Punktgewinn für den VfL Lübeck-Schwartau beim unangefochtenen Tabellenführer, dem Bergischen HC, gerechnet – doch die Greve Jungs zeigten ein bärenstarkes Spiel, zeigten sich von ihrer besten Seite und gewannen hoch verdient mit 30:25 in Wuppertal.

„Da hat natürlich keiner mit gerechnet“, bestätigte VfL-Trainer Torge Greve. „Unser Plan, dem BHC das Leben schwer zu machen, ist aufgrund einer sehr fokussierten und konzentrierten Teamleistung voll aufgegangen. Wir haben dieses mal auch in der Offensive ein diszipliniertes Angriffsspiel auf die Platte gebracht, aber ich muss heute jeden einzelnen loben, denn dass wir als Team funktioniert haben, war heute äußerst wichtig“, erzählte Greve stolz weiter. Dabei hat der Coach zu keinem Zeitpunkt im Spiel die zwei Punkte in Gefahr gesehen: „Natürlich hat man nur eine Chance in Wuppertal, wenn die Löwen nicht den optimalsten Tag erwischen, jedoch gehört dann auch noch eine Mannschaft dazu, die in der Lage ist, so ein Spiel zu gestalten. Und das haben wir heute eindrucksvoll gezeigt. Wir hatten über die gesamte Spielzeit die Kontrolle über unser Spiel gehabt, lediglich zwischen der 40. und 45. Minute ist der Bergische HC besser in die Partie gekommen. Aber die Mannschaft war einfach so unglaublich stabil und hat sich davon auch nicht beirren lassen.“

Aber auch der BHC-Trainer spricht von einer verdienten Niederlage, gerade die erste Halbzeit machte ihm dabei zu schaffen: „Wir haben heute nicht das geschafft, was uns in den letzten Wochen ausgezeichnet hat. Es gab eine Phase in der ersten Halbzeit, in der Schwartau zu siebt gegen sechs sehr erfolgreich ist, in der wir die Sicherheit verloren haben. Wir kommen nicht ins Tempospiel und können nicht genug Druck auf den Gegner ausüben. Leider finden wir die Sicherheit auch nicht wieder. In den letzten fünf, sechs Minuten der ersten Hälfte haben wir es besser gelöst in der Defensive, und auch in der zweiten Halbzeit haben wir Lübeck vor bessere Aufgaben gestellt. Leider ist es uns nicht gelungen, die Ballgewinne daraus gut zu Ende zu spielen. Insgesamt war es so, dass Schwartau es extrem clever macht. Aber wir dürfen es nicht dazu kommen lassen. Wir müssen in der schlechten Phase Lösungen finden, um den Lauf zu stoppen. Das ist uns bisher immer gelungen. Heute nicht. Deshalb sehe ich auch keinen Grund, extrem kritisch mit der Mannschaft umzugehen Sie ist im Aufbau. Hoffentlich gelingt es uns beim nächsten Mal wieder. Alle haben es heute gewollt, waren aber nicht in der Lage, bei sieben Toren Rückstand so viel Druck aufzubauen, dass Schwartau seinen Spielstil verliert und Stress bekommt. Wir haben dem Gegner in der ersten Halbzeit Sicherheit gegeben."

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Im Blick auf die nächsten Partien hofft der Lübecker Trainer auf weitere Erfolgserlebnisse, warnt aber auch vor den Aufgaben: „Wir gucken von Woche zu Woche, von daher interessiert uns ab nun an erst einmal nur Bietigheim, wo wir nächste Woche zu Gast sind. Aber ich denke schon, dass ein gewonnenes Spitzenspiel viel positive Energie freisetzt und wir diese auch in die nächsten Partien übertragen können. Ich will die Euphorie über diesen Sieg natürlich nicht bremsen, aber wir müssen bodenständig bleiben und auch sehen, dass uns weitere Topspiele bevorstehen.“

Mit diesem Sieg hat der VfL aber auf jeden Fall nicht nur den zweiten Platz gesichert und den Abstand zum Spitzenreiter auf 6 Punkte verringert – denn man hat zusätzlich den größten Respekt in der gesamten Liga, und das ist durchaus ein großer Erfolg.

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