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Travemünde – Kam die Tabellenführung am Donnerstag nach der Buxtehuder Niederlage gegen Leipzig noch ein wenig überraschend zu Stande, war das Travemünder 34:26 (14:14) beim Dritten HC Leipzig gerade in der Schlussphase eine wahre Handballdemonstration. Spätestens mit dem heutigen Kantersieg in Sachsen dürften auch die letzten Zweifler das Team von Thomas Kruse und Tanja Volkening zum engen Favoritenkreis auf die vorderen Plätze zählen. „Heute lassen wir uns gerne zur Tabellenführung gratulieren. Das hat sich das gesamte Team verdient!“ Das war der erste Kommentar eines strahlenden Trainers Kruse.

Die Anfahrstrapazen schienen die Raubmöwen zunächst nichts ausgemacht zu haben. Leonie Wulf und Nina Schmidt sorgten für das 0:2 nach zweieinhalb Minuten. Danach wirkten die Gäste von der Ostsee dann doch nicht so spritzig, wie sie es zunächst vermuten ließen. Die nächsten drei Treffer gehörten dem HC. Laura Riehl konnte zum 3:3 ausgleichen (11.), es sollte aber zu einem weiteren Dreitore-Lauf der Sächsinnen kommen. Es lief danach alles andere als rund beim TSV, so dass der Rückstand nach 20 Minuten beim Stande von 6:10 erstmals vier Tore betrug. Doch endlich schüttelten die Kruse-Schützlinge alle Müdigkeit ab und gingen um einiges beweglicher und konzentrierter an die Aufgabe heran. Es deutete sich nach 26 Minuten, es stand 14:11, eine Leipziger Halbzeitführung an. Es blieb Leo Wulf, Karen Wessoly und Franziska Haupt vorbehalten, den Rückstand noch vor der Pause zu egalisieren. Und das, obwohl Mannschaftsführerin Leonie Wulf nach ihrem Tor zum 12:14 verletzt aus dem Feld genommen werden musste und bis in die zweite Hälfte hinein nicht mehr eingesetzt wurde.

Gleich nach dem Wiederanpfiff erwischte es leider auch Franziska Haupt, die sich einen Finger auskugelte und gar nicht mehr gebracht werden konnte. Für Trainer Thomas Kruse die Gelegenheit, ein Gesamtlob auszusprechen: „Franzis Ausfall ist natürlich nur sehr schwer zu kompensieren. Aber heute hat die Mannschaft bewiesen, dass alles möglich ist, wenn sie eng zusammenrückt und jeder an sich glaubt. Das war einfach großartig!“

Bis zum 22:22 nach 45 Minuten begegneten sich die beiden Spitzenteams auf Augenhöhe, so dass von einer spannenden Schlussphase ausgegangen werden konnte. Darum scherten sich die Raubmöwen allerdings in keiner Weise. Riehl, Wulf (2) und Malin Stammer legten zum Travemünder 26:22 vor. Die Vorentscheidung, der HC Leipzig kam danach nicht mehr auf die Beine. Travemünde spielte seine Stärken nun konsequent aus und fegte jede Art von taktischer Umstellung auf des Gegners Seite rigoros zur Seite.

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Nach ihrer Wiederhereinnahme blühte Leo Wulf richtig auf . Am Kreis wurde sie aus dem Rückraum immer wieder in Szene gesetzt, so dass sie am Ende elf Tore für sich verbuchen konnte. Auch Kruse freute sich darüber: „Wenn ich bedenke, was Leo heute alles einstecken musste, war das eine riesige Leistung. Auch Frederikke Lærke hat heute eine wirklich gute Leistung abgeliefert. Sie hat zu jeder Zeit die richtigen Entscheidungen getroffen. Aber nochmal, insgesamt war das eine sehr starke Mannschaftsleistung. Auch die Abwehrleistung hat einiges zum Sieg heute beigetragen.“

Der Platz an der Sonne dürfte noch mindestens bis zum nächsten Wochenende das Reich der Raubmöwen bleiben. Es ist kaum davon auszugehen, dass der Buxtehuder SV morgen gegen den Berliner TSC einen Sieg von mindestens 17 Toren Unterschied einfahren wird.

Die Raubmöwen spielten mit: Röhr, Pooch – Wulf (11), Stammer (2), Riehl (7), Naleschinski (2/1), Schmidt (2) Haupt (3), Lærke (5/1), Kieckbusch, Wessoly (2)

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