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Lübeck – Es wurde schwieriger als erwartet, doch am Ende setzte sich der TSV Travemünde standesgemäß mit 31:27 (14:17) gegen den Tabellenvorletzten Rostocker HC durch. Die Raubmöwen hatten neben dem 13. Saisonsieg noch etwas anderes zu feiern. Durch das überraschende 23:23 des Buxtehuder SV II in Altlandsberg ist der TSV Travemünde nun wieder alleiniger Tabellenführer der 3. Liga Ost. Einer zusätzlichen Motivation bedurfte es nicht, um in das Duell gegen die Dolphins zu gehen. Torhüterin Charline Röhr hatte noch die Bilder eines gleich dreifachen Gesichtstreffers aus dem Hinspiel im Kopf. Auch heute blieb „Charly“ nicht davon verschont, glücklicherweise aber ohne größere Folgen. Rückraumspielerin Laura Riehl „feierte“ ein Wiedersehen mit Ute Lemmel, aktuell Trainerin des RHC und früher auch der Jugendnationalmannschaft, der auch Riehl für kurze Zeit angehörte. Zunächst sah es tatsächlich danach aus, dass die Nummer 8 der Raubmöwen ihrer ehemaligen Lehrmeisterin ein passendes Willkommensgeschenk würde überreichen können. Denn nach 31 Sekunden markierte Riehl den ersten Treffer dieser Partie.

Dieses Tor sollte allerdings nicht der Startschuss zu einem Handballfest wie zwei Wochen zuvor gegen Schwerin werden. Lemmel hatte ihr Team hervorragend auf den Tabellenführer eingestellt. Bis zum 4:3 (7.) sah noch alles recht vielversprechend aus. Für lange Zeit sollte das die letzte TSV-Führung gewesen sein. Die Gäste lagen nach Victoria Schlegels 5:4 (10.) erstmals vorne. Die mit Abstand gefährlichste Werferin Rostocks war auch von den Raubmöwen nicht zu bremsen und traf gleich zwölf Mal. Nach dem 5:6 durch Anja Schulz (11.) nahm Trainer Thomas Kruse die frühe Auszeit. Diese gab nicht den gewünschten Effekt.

Travemünde tat sich auch danach sehr schwer gegen den Außenseiter. Gerade der Rückraum hatte erheblich Probleme mit der stabilen Rostocker Abwehr. Folge war, dass die Schützlinge von Thomas Kruse bis zur Pause einem Rückstand von bis zu drei Toren hinterher liefen. So ging es mit einem 14:17 in die Kabinen.

Auch der erste Treffer der zweiten Hälfte –Leonie Wulf traf- blieb dem Spitzenreiter vorbehalten. Und wieder stellte dieses Tor kein Startsignal dar. Vielmehr stand es kurze Zeit später 15:19.

Die sehnsüchtig erwartete Wende wurde nach knapp 40 Minuten eingeleitet. Es stand 18:20, als Katharina Naleschinski (2), Franziska Haupt (2), Nina Schmidt und die nach ihrer Einwechslung wieder sofort auf Betriebstemperatur agierende Malin Stammer für das vorentscheidende 24:20 sorgten.

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In dieser Saison haben die Raubmöwen die Qualität, auch schwierige Situationen zu meistern und nicht optimal laufende Spiele für sich zu entscheiden. Berauschender Handball war nicht mehr möglich, es reichte aber dazu, das Ergebnis zu verwalten.

Ein unschönes Ende nahm diese Begegnung für Rostocks Sandra Johannesson, die nach einem Zweikampf unglücklich mit dem Kopf aufkam. Johannesson wurde zur Beobachtung in die Lübecker Uniklinik gebracht, um sich dort einer genauen Untersuchung zu unterziehen. Auch von dieser Stelle baldige Genesung.

Trotz der Niederlage sparte Ute Lemmel nicht mit Lob in Richtung ihrer Mannschaft: „Wir wollten uns so teuer wie möglich verkaufen. Das ist uns lange Zeit sehr gut gelungen, leider wurden wir nicht belohnt. Ich kann meinem Team überhaupt keinen Vorwurf machen.“

Travemündes Co-Trainerin Tanja Volkening und die dänische Rückraumspielerin Frederikke Lærke gaben folgendes Statement ab: „In der zweiten Halbzeit haben wir uns um einiges gesteigert. In der Abwehr lief es wesentlich besser, auch vorne haben wir endlich die leichten Tore gemacht. In der ersten Hälfte haben wir zu viel liegen lassen. Am Ende zählt, dass wir gewonnen haben.“

Die Raubmöwen spielten mit: Röhr, Pooch – Wulf (8), R. Gahl, Krey (1), Stammer (1), Riehl (5), Naleschinski (2), Schmidt (1), Haupt (7/2), Lærke (6/3), Kieckbusch, Wessoly, H. Gahl.

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