Anzeige
Kanzlei Proff

Göppingen – Der HSV Handball hat sein 200. Bundesliga-Spiel am späten Sonntagnachmittag siegreich bestritten. Bei Frisch Auf Göppingen gewannen die Hamburger am 25. Spieltag der DKB Handball-Bundesliga mit 34:32. Die 5.300 Zuschauer in der EWS Arena erlebten dabei das erwartete „Kampfspiel“, in dem sich beide Mannschaften zunächst neutralisierten. Während die Göppinger in der ersten Halbzeit Kapital aus den Fehlern der Hamburger schlagen konnten und zur Pause mit 16:14 führten, kehrten die Hanseaten das Spielgeschehen in der Mitte des zweiten Durchgangs um und kamen schlussendlich zum verdienten Sieg. Als erfolgreichster Werfer für den HSV Handball konnte sich Joan  Cañellas mit neun Treffern auszeichnen. Für die Hausherren schloss Momir Rnic (11) am besten ab.

Vor dem Spiel waren sich alle beim HSV Handball einig: In der ‚Hölle Süd‘ stand eines der schwersten Auswärtsspiele der Saison bevor. Dieser Eindruck sollte sich in den ersten Minuten bestätigen. Zwar war es zunächst der HSV Handball, der durch Treffer von Joan Cañellas mit 2:1 in Führung ging (4.), doch auch die Göppinger zeigten sich in der Folge treffsicher und ließen die Hamburger nicht davonziehen. So entwickelte sich in der ersten Hälfte ein munteres Hin und Her, bei dem beide Mannschaften die Fehler ihres Gegners im Spielaufbau ausnutzen konnten. Mit zunehmender Spieldauer häuften sich diese bei den Hanseaten allerdings, wodurch der Gastgeber zseine Gegenstöße nutzen konnte und nach einer Zwei-Minuten-Strafe gegen Blazenko Lackovic die Führung übernahm (11:10, 22.). Durch den eingewechselten Zarko Markovic glichen die Hamburger noch einmal zum 12:12 aus (25.), doch Göppingen schaffte es, den Vorsprung in die Pause zu bringen. Die HSV Handballer standen vor der Aufgabe, den 14:16-Rückstand zu drehen.

Nachdem der Schiedsrichter zum Ende des ersten Durchgangs Bojan Beljanski für ein Foulspiel zwei Minuten gegeben hatte, schienen die Hamburger in Überzahl besser in die zweite Hälfte zu starten. Petar Djordjic sowie Markovic glichen zum 16:16 aus (33.). Ein kurz darauf verworfener Siebenmeter ließ die Göppinger jedoch in Front bleiben. Der HSV Handball musste mehr investieren und drehte zur Mitte der zweiten Halbzeit auf: Durch einen 3:0-Lauf kehrten Cañellas, Djordjic und Stefan Schröder das 20:22 in eine Ein-Tor-Führung um (44.). Die Hamburger behielten in der nun beginnenden Schlussphase des Spiels die Nerven und zeigten absoluten Willen. So kam Djordjic fortlaufend frei zum Abschluss und hämmerte den Ball zum 25:24 bereits zum vierten Mal aus der Distanz ins Gehäuse des Gegners. Auch Markovic ließ sich von der Stimmung in der ‚Hölle Süd‘ wenig beeindrucken und wuchtete den Ball sehenswert zum 28:25 (51.) ins Tor. Trotz einer Zeitstrafe gegen den Montenegriner und dem daraus resultierenden Ausgleich zum 29:29 (54.) setzten die Hamburger ihr starkes Angriffsspiel fort. Domagoj Duvnjak schaltete sich vermehrt in die Offensive ein und erzielte schließlich den vielleicht entscheidenden Treffer zum 32:30 (58.). Auch die letzten beiden Tore für den HSV Handball besorgte der Kroate, ehe Göppingen noch einmal zum 34:32-Endstand einnetzte (60.), den Hamburgern den Sieg aber nicht mehr nehmen konnte.

FA Göppingen: Prost (7 P., 1.-30., 46.-60.); Marinovic (3/1 P., 31.-46., für zwei Siebenmeter eingewechselt)
Rnic 11/8, Kraus 4, Kneule 4, Fontaine 4, Schöne 3, Späth 3, Pevnov 2, Oprea 1, Beljanski, Lobedank, Schiller, Markez n.e.

HSV Handball: Bitter (6 P., 1.-26., für einen Siebenmeter eingewechselt); Cleverly (6 P., 26.-60., für einen Siebenmeter eingewechselt)
Cañellas 9/3, Djordjic 6, Schröder 5, Duvnjak 5, Markovic 5, Nilsson 3, Hens 1, Jansen, Lackovic, Flohr, Dominikovic, Pfahl, Toft Hansen n.e., Mahé n.e.

Siebenmeter: 8/8 – 3/5 (Cañellas wirft daneben und scheitert einmal an Marinovic)

Zeitstrafen: 4 – 7 (2x Beljanski, Oprea, Lobedank – 2x Lackovic, Jansen, Flohr, Dominikovic, Duvnjak, Markovic)

Anzeige
AOK

Schiedsrichter: Fabian Baumgart / Sascha Wild (Neuried / Offenburg)

Spielfilm: 0:1 (2.), 4:5 (10.), 6:5 (12.), 6:7 (15.), 8:9 (20.), 10:10 (22.), 12:10 (23.), 12:12 (25.), 14:12 (27.), 16:14 (30.) – 16:16 (32.), 18:16 (35.), 21:19 (40.), 22:23 (44.), 24:26 (47.), 26:29 (51.), 29:29 (54.), 30:32 (58.), 31:34 (60.), 32:34 (60.)

Stimmen zum Spiel:

Martin Schwalb (Trainer HSV Handball): „Es heißt hier zu Recht Hölle Süd und unabhängig vom Tabellenplatz ist Göppingen sehr schwer zu spielen. Wir mussten hier 60 Minuten hart arbeiten. In den letzten Jahren lief es hier für uns oft nicht gut. Das Wichtigste heute waren die ersten 15 Minuten, da haben wir gut in der Abwehr gestanden. Wir haben uns am Ende den Vorsprung herausgearbeitet, Gegenstöße reingemacht und waren mit Wurfkraft und Willen präsent.“

Johannes Bitter (Torhüter HSV Handball): „Wir sind sehr erleichtert, denn wir haben uns den Sieg hier erkämpft. Gegen Göppingen sind es immer mit die schwersten Auswärtsspiele, die man haben kann, aber wir haben immer an uns geglaubt. Wir wollten hier unbedingt gewinnen. Am Ende waren wir da, immer präsent und in den entscheidenden Momenten wach und willig. So konnten wir viele klare Situationen für uns entscheiden.“

Petar Djordjic (Rückraum Links HSV Handball): „Das war hart heute, denn hier ist auch immer eine super Stimmung. Ich war sehr froh, als Schwalbe sagte: ‚Auf Junge, jetzt geht’s los!‘ und ich gleich treffen konnte. Wir mussten hier alles rausholen um zu bestehen. Das war heute ein sehr wichtiger Sieg für uns, über den ich mich sehr freue.“

Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -