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Hamburg – Im 400. Bundesliga-Spiel seiner Vereinsgeschichte ging der HSV Handball am Samstagabend als Sieger von der Platte. Die Hamburger gewannen gegen den ThSV Eisenach am 26. Spieltag der DKB Handball-Bundesliga mit 27:23. Dabei sahen die 8.483 Zuschauer in der O2 World Hamburg bis zum Seitenwechsel ein offenes Spiel. Während die Hamburger im ersten Durchgang vor allem mit der eigenen Chancenverwertung haderten, sicherte ein furioser Start in die zweite Halbzeit schließlich den verdienten Erfolg. Als bester Werfer für die Hanseaten konnten sich Stefan Schröder und Zarko Markovic mit jeweils fünf Toren auszeichnen. Auf der Gegenseite kam Dener Jaanimaa (8) am häufigsten erfolgreich zum Abschluss.

Der zehnte Heimsieg der Saison sollte ein hartes Stück Arbeit werden – vor allem im ersten Durchgang, der für den HSV Handball denkbar ungünstig mit einem verworfenen Siebenmeter begann (2.). Kompromissloser zeigte sich in der Folge Stefan Schröder, der beim erfolgreichen Gegenstoß zum 1:1 ausgleichen konnte (3.). Das Spiel blieb dennoch offen, denn beide Mannschaften gingen in der Deckung aggressiv zu Werke, was allein sechs Zeitstrafen im ersten Durchgang belegen. Beim Stand von 9:8 (16.) bat Martin Schwalb seine Mannschaft zur ersten Auszeit, nach der die Hanseaten aufdrehten und zunächst auf 12:8 erhöhten (21.). Die eigene Chancenverwertung und ein gut aufgelegter Rene Villadsen im Gehäuse des Gegners verhinderten einen weiteren Ausbau der Führung. So kamen die Gäste noch einmal zurück ins Spiel und ließen den Vorsprung zur Pause auf ein Tor schrumpfen (13:12, 28.). In dieser Phase des Spiels verhinderten vor allem die Abwehr und Johannes Bitter mit starken Paraden einen Rückstand.

Wesentlich besser legten die Hamburger in der zweiten Hälfte los. Nach einem 6:1-Lauf, bei dem Marcus Cleverly einen Siebenmeter parierte, stellten Domagoj Duvnjak (2), Joan Cañellas, Henrik Toft Hansen und einmal mehr Rechtsaußen Schröder eine Sechs-Tore-Führung zum 19:13 her (39.). In der Folge schienen die HSV Handballer das Spiel zu kontrollieren, was in den nächsten Minuten auch gelang. Zarko Markovic hielt einen Fünf-Tore-Vorsprung durch seine Treffer aus dem Rückraum aufrecht (22:17, 49.), doch die letzten zehn Minuten sollten noch einmal enger werden. Bei den Thüringern drehte Dener Jaanimaa auf, der in der zweiten Hälfte sieben seiner acht Treffer für den ThSV erzielte. Am Ende sollte Henrik Toft Hansen der letzte Treffer des Spiels zum 27:23-Endstand gelingen (60.).

HSV Handball: Bitter (14 P., 1.-60.); Cleverly (1/2 P., für zwei Siebenmeter eingewechselt)
Schröder 5, Markovic 5, Duvnjak 4, Cañellas 4, Toft Hansen 4, Hens 3, Jansen 1, Lackovic 1, Flohr, Mahé, Dominikovic, Djordjic n.e., Nilsson n.e.,

ThSV Eisenach: Villadsen (16/1 P., 1.-60.); Trabert n.e.
Jaanimaa 8, Vrazalic 4/3, Hansen 4, Jurdzs 3, Elisson 2, Wöhler 1, Garcia 1, Trautvetter, Skleknak, Heinemann, Koloper, Pucelj n.e., Lilienfelds n.e.

Siebenmeter: 0/2 – 3/4 (Cañellas scheitert an Villadsen, Mahé wirft über das Tor – Cleverly pariert gegen Vrazalic)

Zeitstrafen: 5 – 6 (Jansen, Schröder, Dominikovic, Markovic, Lackovic – Koloper, Garcia, Sklenak, Trautvetter, Jurdzs, Heinemann)

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Schiedsrichter: Peter Behrens / Marc Fasthoff (Düsseldorf)

Spielfilm: 2:2 (6.), 4:4 (7.), 6:4 (9.), 8:6 (13.), 9:8 (16.), 12:8 (21.), 13:9 (24.), 13:12 (28.) –  15:12 (32.), 19:13 (39.), 21:15 (46.), 23:18 (50.), 25:20 (54.), 26:23 (59.), 27:23 (60.)

Stimmen zum Spiel:

Martin Schwalb (Trainer HSV Handball): „Ich ärgere mich ohne Ende, denn ich bin der Meinung, dass wir heute eigentlich die richtigen Mittel gefunden haben, um das Spiel in ein ruhigeres Fahrwasser zu führen. Wir haben sehr ruhig agiert, mit 13:9 geführt, aber dann verwerfen wir viele Chancen: Glückwunsch an Rene Villadsen. Wir hätten uns für unser engagiertes Spiel belohnen müssen und mit einer höheren Führung aus der ersten Halbzeit gehen müssen. Am Ende haben wir das Spiel verdient gewonnen.

Adalstein Eyjolfsson (Trainer ThSV Eisenach): „Wir können trotz der Niederlage zufrieden nach Hause fahren. Was die Mannschaft in der ersten Halbzweit, teilweise auch in der zweiten in der Deckung gemacht hat, war sehr gut. Heute waren unsere technischen Fehler das Problem. Meine Mannschaft hat sich hier gut verkauft und ich bin stolz auf ihre Leistung.

Domagoj Duvnjak (Rückraummitte HSV Handball): „Im Grunde haben wir ganz gut gespielt. Wir haben im Angriff eine gute Bewegung gehabt, aber wir haben einfach die klaren, freigespielten Chancen zu leichtfertig vergeben. Da waren so viele hundertprozentige dabei. Das ist der Grund, weshalb das Spiel so eng blieb. Die Abwehr hat in beiden Halbzeiten gut gestanden. Wenn wir die Chancen genutzt hätten, wäre der Sieg deutlicher gewesen. Aber Sieg ist Sieg. Jetzt geht es in die Hölle.“

Henrik Toft Hansen (Kreismitte HSV Handball): „Spielerisch war es ein gutes Spiel, aber wir haben zu viele Chancen liegengelassen. Wir hätten zur Halbzeit viel höher führen müssen. In der zweiten Halbzeit waren wir zunächst treffsicherer und konnten uns absetzen. Dennoch haben wir, obwohl wir uns gute Chancen erarbeitet haben, die Tore nicht konsequent gemacht. Dennoch sind wir mit den zwei Punkten zufrieden und gucken jetzt nach Skopje. Das wird ein sehr schweres Spiel.“

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