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Skopje – Der HSV Handball hat das Viertelfinale der VELUX EHF Champions League verpasst. Vor heimischer Kulisse in der Sporthalle Hamburg verloren die Hanseaten ihr Achtelfinal-Rückspiel gegen HC Vardar Skopje mit 29:30. In der ersten Halbzeit sahen die 2.907 Zuschauer ein ausgeglichenes Match, in dem der HSV Handball durch eine nachlässige Chancenverwertung ins Hintertreffen geriet. Die Mazedonier entwickelten vor allem über ihre Flügel Gefahr, wodurch der HSV zur Pause mit 15:17 hinten lag. Im Laufe des zweiten Durchgangs kämpften sich die Hamburger noch einmal zurück ins Spiel und kamen zwischenzeitlich zum Ausgleich. In der entscheidenden Schlussphase konnte das Spiel nicht mehr gedreht werden, weshalb Skopje am Ende als Sieger die Platte verließ. Gleich drei Spieler erzielten sieben Treffer: Stefan Schröder und Domagoj Duvnjak auf Hamburger Seite sowie Igor Karacic für die Mazedonier.

Ähnlich wie im Hinspiel erwartete beide Mannschaften dieses Mal in Hamburg eine prächtige Stimmung, auch zahlreiche Fans der Gäste aus Skopje hatten den Weg in die Hansestadt gemacht, um ihr Team zu unterstützen. Früh sah sich der HSV mit 1:3 im Rückstand (4.), doch mit einer guten Leistung in den Anfangsminuten verhinderte Johannes Bitter Schlimmeres. So konnten auch die Hanseaten erfolgreich abschließen, wobei sich besonders Stefan Schröder und Domagoj Duvnjak in Szene spielten und alle HSV-Treffer vom 3:4 bis zum 7:7-Ausgleich erzielten. Die Hamburger waren nun im Spiel und gingen durch einen Doppelschlag von Joan Cañellas mit 9:8 in Führung (15.). Doch wenig später gerieten die Hanseaten durch einen 0:3-Lauf erneut in Rückstand. Wie schon im Hinspiel war es Skopje-Keeper Petar Angelov, der zahlreiche Chancen der Hamburger vereitelte. Es stand nun 11:14 (23.), doch bis zur Pause sollten der für Pascal Hens eingewechselte Petar Djordjic und einmal mehr Schröder den Rückstand bis zur Pause auf 15:17 verkürzen.

Nach dem Seitenwechsel schien Skopje weiter zu dominieren, doch angepeitscht von den fantastischen Fans, glichen Djordjic (2) und Schröder zum 20:20 aus (37.). Das Spiel stand nun auf Messers Schneide und es war an den Hamburgern, die Wendung möglich zu machen. Ein Pfostentreffer von Adrian Pfahl, der erstmals nach seinem Muskelfaserriss wieder mitwirken konnte, sowie ein Fehlwurf von Djordjic verhinderten die Führung. Nach fünf Gegentreffern sowie acht Minuten ohne eigenen Torerfolg lag der HSV mit 21:26 hinten (46.). Doch die Hanseaten hatten sich noch nicht aufgegeben. Die Stimmung in der Halle erreichte einen neuerlichen Höhepunkt, als Marcus Cleverly zwei wichtige Bälle nehmen konnte und der HSV im Gegenzug wieder auf drei Treffer zum 24:27 herankam (51.). Martin Schwalb warf nach einer Zwei-Minuten-Strafe gegen Zarko Markovic nun alles in die Waagschale: Cañellas fungierte als 6. Mann und tatsächlich verkürzten die Hamburger noch auf 26:28 (54.). Drei Minuten später, als der Spanier und Domagoj Duvnjak für das 28:29 sorgten, war die Partie wieder völlig offen – und es roch nach einem Herzschlagfinale: Cleverly hielt einen Siebenmeter gegen Igor Karacic, doch für die Hamburger  scheiterte schließlich auch Cañellas von der Linie an Angelov. Der Spanier sollte sich noch zwei Mal aussichtsreich in Position bringen, doch Skopje machte es besser und traf zum 30:28, sodass Duvnjaks neuerlicher Anschluss in letzter Minute das den 29:30-Endstand nur noch schönte.

HSV Handball: Bitter (7 P., 1.-17., 29.-46.); Cleverly (6/1 P., 17.-29., 46.-60., für zwei Siebenmeter eingewechselt)
Schröder 7, Duvnjak 7, Cañellas 6/5, Djordjic 4, Nilsson 2, Flohr 1, Markovic 1, Hens 1, Jansen, Lackovic, Toft Hansen, Dominikovic, Pfahl, Lindberg n.e.

HC Vardar Skopje: Angelov (11/1 P., 1.-60.); Milic (0 P., für zwei Siebenmeter eingwechselt)
Karacic 7/5, Dujshebaev 6, Lazarov 6, Brumen 3, Stoilov 2, Pribak 2, Chipurin 2, Markovic 1, Kozlina, Toskic, Petric, Abutovic, Nedanovski n.e., Rakovic n.e.

Siebenmeter: 5/6 – 5/6 (Cañellas scheitert an Angelov – Cleverly hält gegen Karacic)

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Zeitstrafen: 2 – 3 (Dominikovic, Markovic – 2x Abutovic, Toskic)

Schiedsrichter: Martin Gjeding / Mads Hansen (Dänemark)

Spielfilm: 1:1 (2.), 1:3 (4.), 3:4 (7.), 5:6 (10.), 7:7 (13.), 9:8 (15.), 10:10 (17.), 11:11 (20.), 11:14 (23.), 13:16 (28.), 15:17 (30.) – 17:20 (34.), 20:20 (37.), 21:21 (40.), 21:26 (46.), 24:27 (51.), 26:28 (54.), 28:29 (57.), 29:30 (60.)

Stimmen zum Spiel:

Martin Schwalb (Trainer HSV Handball): „Glückwunsch an Skopje. Wir haben im Hinspiel schon gesehen, dass wir da gegen eine sehr starke Mannschaft spielen. Heute hat man von Beginn an gesehen, dass wir uns schwergetan haben, weil das ganze Paket nicht gestimmt hat. Entweder war die Abwehr gut und wir haben vorne Bälle verloren oder wir waren vorne gut und haben hinten Fehler gemacht. Außerdem waren wir langsam auf den Beinen. Vardar hat mit vielen Kreuzungen gespielt und war spritziger. Am Schluss wollten wir das Spiel noch mit großem Willen stemmen. Einige Spieler hatten nicht den besten Tag, daher ist Skopje nun im Viertelfinale und das tut uns sehr weh. Als Titelverteidiger wollten wir nach Köln, aber Skopje war den einen Schritt besser und steht deshalb verdient im Viertelfinale.“

Stefan Schröder (Rechtsaußen HSV Handball): „Direkt nach dem Spiel, nach dem Aus Worte zu finden, ist nicht einfach. Die ersten Minuten in der Kabine waren relativ ruhig, weil wir in dieser Situation alle mit uns selbst kämpfen. Jeder fragt sich, warum dieses Spiel so gelaufen ist. Vardar hat hier eine gute Leistung abgeliefert und couragiert gespielt. Wir haben auch alles versucht. Zeitweise war das Spiel in der zweiten Halbzeit offen, aber wir haben dann in der entscheidenden Phase einfache Fehler gemacht. Nun sind wir unfassbar enttäuscht, denn das FINAL4 ist ein absolutes Highlight. Da nicht dabei zu sein, tut schon sehr weh.“

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