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Essen – Im letzten Auswärtsspiel der Saison hat das A-Junioren-Bundesligateam des VfL Bad Schwartau mit einem 31:31 bei TuSEM Essen überrascht. Ohne die in der 2. Bundesliga in Hamm für den VfL eingesetzten Tim Claasen und Jasper Bruhn sowie ohne die erkrankten Christoph Schlichting und Niklas Koch reiste der VfL nach Essen. Einem Spiel, in dem der Teilnehmer zur Deutschen Meisterschaft entschieden wurde, setzte der VfL wieder einmal seinen Stempel auf.

Wegen des Einsatzes der Spieler der A-Jugend in der Herren-Oberliga am Samstag fuhr das Team am Sonntag direkt zum Spiel nach Essen, Abfahrt um 6.30 Uhr (inklusive Zeitumstellung).
Von Erschöpfung war den Schwartauern aber nichts anzusehen, motiviert und geschlossen agierten sie in Essen, kippten das Spiel in der zweiten Halbzeit und hatten am Ende sogar den Sieg in der Hand.

Zwei gut organisierte Abwehrreihen trafen dem Papier nach aufeinander. Essen spielte am Sonntag um die Teilnahme zur Deutschen Meisterschaft, der VfL Bad Schwartau um seinen eigenen Anspruch.
Tatsächlich war das Spiel jedoch bereits von Beginn an voller positiver Emotionen und dies beidseitig. Der VfL legte über den glänzend aufgelegten Jan-Ove Litzenroth zum 2:0 vor, Essen glich aus und im Anschluss war die erste Halbzeit ein offener Schlagabtausch bei dem die Spielstände von 6:6, 10:9 und 14:14 genau dieses Bild widerspiegelten. TuSEM Essen vertraute auf seine Rückraumspieler, bei denen sich insbesondere Carsten Ridder in Szene setzte. Auf Schwartauer Seite konnte hingegen eine agile Abwehr Sicherheit geben. Im Angriff organisierte Tjark Wege das Spiel und neben Litzenroth setzte sich auch Rune Hanisch immer wieder positiv durch, steuerte wichtige Tore bei.

Nach dem Rückstand mit einem Tor zur Halbzeit, blieb beim VfL der Erfolg erst einmal aus.  Es fehlte in der Startphase der 2. Halbzeit das Glück, in Überzahl setzte sich TuSEM über 23:19 auf 25:20 (41.)  ab.
Der VfL ließ aber nicht locker und war für Essen auch nicht kalkulierbar. Waren es die 1:1-Situationen des starken Tjark Wege auf der einen Seite, zeigte sich auch die Achse Rune Hanisch mit dem treffsicheren Torge Schwartz auf der rechten Seite als gut aufgestellt.
Über das 27:24 holte sich der VfL das 28:28 in der 52. Minute zurück und war wieder klar im Spiel. Bis dahin hatte gute Absprache zwischen der Abwehr und Keeper Tjorven Hömberg Erfolge gezeigt. Allein in der Schlußviertelstunde entschärfte Hömberg sechs Bälle der Essener.  Ein gutes Bundesligaspiel auf einem attraktiven, kämpferischen Niveau konnten die Zuschauer in Essen verfolgen, die mit jeder Aktion mitgingen und Stimmung verbreiteten.

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In der Schlussphase legte TuSEM zum 29:28 vor, der VfL glich aus und legte seinerseits vor. Über Wege und Litzenroth setzte sich Bad Schwartau auf 29:31 in Front (59. Minute). Essen erzielte den Anschlusstreffer und glich 35 Sekunden vor Abpfiff aus.
Die letzte Aktion des Spiels lag in Schwartauer Hand: Jan-Ove Litzenroth setzte noch einmal einen fulminanten Wurf auf das Essener Tor, der von der Unterlatte seinen Weg nicht ins Tor fand, sondern wieder in das Feld zurück sprang.
Der VfL zeigte wieder einmal eine geschlossene Mannschaftsleistung ohne leistungsmäßige Ausfälle.
Wer glaubt, dass für den VfL die Saison lange gelaufen sei, sollte dies spätestens heute noch einmal überdenken. Zum Saisonende hat der VfL nun nach dem THW Kiel einem weiteren Kandidaten um die Deutsche Meisterschaft einen Punkt abgespielt. Dass dies am Sonntag reduziert und auswärts möglich wurde, lag an der hohen Moral, die dieses Team besitzt.

„Am Ende ein für beide Teams leistungsgerechtes Unentschieden, das jedoch unter den Umständen des Spiels für den VfL hoch zu bewerten ist. Jeder kannte seine Aufgabe und hat sie bestmöglich erfüllt. Der Respekt gebührt der Mannschaft, die trotz aller widrigen Umständen hier mehr als nur Moral bewiesen hat. Das Team ist geschlossen aufgetreten und hat sich für dieses Spiel in keiner Phase geschont. Heute darf jeder Spieler dieser Mannschaft stolz auf unser Ergebnis und auf sich sein“, sagte Trainer Gerrit Claasen.

Tore: Jan-Ove Litzenroth 10, Tjark Wege 8, Torge Schwartz – Rune Hanisch je 5, Danial Amoey 2, Tim Lücke 1
 

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