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Hamburg – Zum 21. Mal: Final Four um den DHB-Pokal in der O2-World in Hamburg – und es sollten spannende Spiele werden. Für die beiden Halbfinalspiele hatte die Auslosung folgende Paarungen ergeben: Rhein-Neckar Löwen gegen SG Flensburg-Handewitt und MT Melsungen gegen Füchse Berlin. Zum ersten Mal seit 2005 sind der THW Kiel und Gastgeber HSV Handball nicht dabei. Die Auslosung führte die jeweils direkten Bundesligatabellennachbarn zusammen, was vor Beginn bereits Spannung versprach.

Erstes Halbfinale um 15.00 Uhr
Rhein-Neckar Löwen – SG Flensburg-Handewitt 26:30 (12:16)
Hier trafen die beiden unmittelbaren Tabellennachbarn (Zweiter gegen den Dritten) und direkten Verfolger des Tabellenführers THW Kiel aufeinander.
Das Spiel war von Anfang an durch eine sehr konsequente Abwehrarbeit gekennzeichnet. Beide Mannschaften wussten, um was es geht und es wurde sich in den ersten fünf Minuten ein wenig abgetastet. Die Torhüter konnten sich auf beiden Seiten gut in Szene setzen. Es hieß nach zehn Minuten 2:5. Als die SG Flensburg-Handewitt durch eine Zeitstrafe dezimiert war, wurde sofort der Torhüter im Angriff gegen einen Feldspieler getauscht und die Strafzeit wurde so überbrückt. Während der gesamten ersten Halbzeit standen die Abwehrreihen im Vordergrund, es galt immer, erst ein Tor zu verhindern. In dieser Phase des Spiels zeichnetete sich auf Flensburger Seite Mattias Andersson im Tor durch zahlreiche Glanzparaden aus und brachte die Angreifer der Rhein-Neckar Löwen reihenweise zur Verzweiflung. Weiterhin hatten die Flensburger den torgefährlichen Kreisläufer Bjarte Myrhol fest im Griff, dass er kaum einen Ball bekam. Thomas Mogensen organisierte die Abwehr und im Angriff führte e geschickt Regie. Mit 16:12 ging die SG in die Kabine.
In der zweiten Halbzeit entwickelte sich ein schnelles Spiel, aber die Rhein-Neckar Löwen konnten der Rückstand nicht verkürzen, sondern gerieten nach 35 Minuten bereits mit 14:20 ins Hintertreffen. Nun nahmen die Löwen ein Team Time Out, das sie wieder in die Spur brachte. Sie kamen allerdings bis zur 45. Minute (18:22) lediglich auf vier Tore heran. In der 47. Minute erhöhten die Flensburger auf 18:23 und es schien eine Vorentscheidung gefallen zu sein. Als der Fünf-Tore-Vorsprung nach 53 Minuten mit 21:26 immer noch Bestand hatte, ließ Flensburg ein wenig nach und brachte das Spiel locker über die Zeit.
Die Matchwinner in diesem ersten Halbfinale waren Torhüter Mattias Andersson mit zahlreichen Glanzparaden und Thomas Mogensen, der in Abwehr und Angriff geschickt Regie führte und selbst auch immer torgefährlich war.
Die Torschützen des Spiels:
Rhein-Neckar Löwen: Patrick Groetzki (9), Alexander Petersen (5), Andy Schmid (4/4), Uwe Gensheimer (3), Bjarte Myrhol (2), Isaias Guardiola, Kim Ekdahl du Rietz, Stefan Sigurmannsson (je 1)
SG Flensburg-Handewitt: Lasse Svan (8), Anders Eggert (7/2), Thomas Mogensen (5), Holger Glandorf (4), Steffen weinhold (3), Jacob Heinl, Jim Gottfridsson, Michael Knudsen (je 1)

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Zweites Halbfinale um 17.45 Uhr
MT Melsungen – Füchse Berlin 28:30 (13:15)
Das zweite Halbfinale führte auch zwei unmittelbar benachbarte Mannschaften (Sechter gegen den Fünften) der aktuellen Bundesligatabelle gegeneinander.
Das Spiel begann sehr kurzweilig, beide Mannschaften lieferten sich einen offenen Schlagabtausch. In den ersten zehn Minuten hatten die Füchse Berlin immer leicht die Nase vorn, da ihre Abwehr erfolgreicher die Angriffe unterband. Auf Seiten der MT Melsungen hielt Torwart Mikael Appelgren seine Farben mit guten Paraden im Spiel. So konnten die Füchse eine hauchdünne Führung von 5:4 behaupten. Nun fanden die MT Melsungen aber immer besser ins Spiel und nutzen die sich bietenden Möglichkeiten konsequent und führten nach 20 Minuten mit 8:6. Beim Stand vom 9:7 nahm Berlins Trainer die Auszeit. Es folgten vier Tore in Folge zum 9:11 aus Sicht der MT Melsungen. Jetzt nahm Melsungen die Auszeit. Bis zur Pause blieb der Abstand von zwei Toren für die Füchse Berlin und es wurde mit 13:15 die Seite gewechselt.
Nach der Pause verkürzte Melsungen auf 15:16. Jetzt hielt Silvio Heinevetter seinen zweiten Strafwurf. Durch drei Tore in Folge, davon zwei Gegenstoßtore, nach kapitalen Fehlpässen, setzten sich die Füchse auf 15:19 ab. Als nach 41 Minuten 18:23 auf der Anzeige stand, schien eine Vorentscheidung gefallen zu sein. Der Torwartwechsel bei der MT Melsungen, es kam Per Sandström ins Tor, brachte nochmals neuen Schwung in die Mannschaft. Als Melsungen per Strafwurf nach 45 Minuten auf 22:24 verkürzte, schien das Spiel zu kippen, aber die Füchse Berlin behielten kühlen Kopf und bauten in der 55. Minute den Vorsprung beim Stand von 24:28 aus. In dieser Phase gab Silvio Heinevetter der Mannschaft den nötigen Rückhalt. Aber Melsungen gab niemals auf und kam nach 59 Minuten beim 28:29 zum Anschlusstreffer. Es waren noch 30 Sekunden zu spielen, als Berlin einen Strafwurf zugesprochen bekam. Bei der MT Melsungen kam Mikael Appelgren für Per Sandström zwischen die Pfosten. Es trat Konstantin Igropulo an, der bisher alle seine Strafwürfe verwandelt hatte und zeigte Nerven. Appelgren parierte, aber den Abpraller versenkten die Füchse zum alles entscheidenden Tor.
Beim Sieger gab es eine geschlossene Mannschaftsleistung, in der Silvio Heinevetter, der keinen überragenden Tag erwischt hatte, aber die entscheidenden und wichtigen Bälle (zwei Strafwürfe, zwei Gegenstöße) entschärfte.
Die Torschützen des Spiels:
MT Melsungen: Felix Danner (7), Michael Allendorf (6/1), Johannes Sellin, Michael Müller (je 4), Philipp Müller (3), Patrik Fahlgren (2), Malte Schröder, Nenad Vuckovic (je 1)
Füchse Berlin: Konstantin Igropulo (7/4), Bartlomiej Jaszka (5), Fabian Wiede, Iker Romero (je 4), Fredrik Petersen, Paul Drux (je 3), Mattias Zachrisson (2), Colja Löffler, Pavel Horak (je 1)

Das Endspiel am Sonntag um 15 Uhr bestreiten die SG Flensburg-Handewitt gegen die Füchse Berlin.

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