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Lübeck – Regen? Egal! Spaß am Handball im Strandsand? Immer! Leistungsdruck? Nur bei ganz wenigen der gut 1000 Teilnehmer gesehen! Und Party? Jede Gelegenheit wird genutzt! Zusammengefasst war das der 13. Travemünder Beach-Handball-Cup. Trotz der gleichzeitig stattfindenden und sehr gut besuchten Lübecker Handballtage wurde der diesjährige Beach-Cup zu einem vollen Erfolg mit wieder fast 100 begeisterten und sehr kreativen Mannschaften. Turnierleiter Marcus Ploog zog nach den Siegerehrungen am gestrigen Nachmittag ein durchweg positives Fazit: „Die Organisation während dieser drei zweieinhalb Tage wurde uns dank aller Helfer und auch aktiven Teilnehmer sehr leicht gemacht. Dafür nochmals ein großes Dankeschön an jeden einzelnen von ihnen.“

Der gesamte Beach-Handball-Cup darf sich ab sofort über neue Anhänger der besonderen Art freuen. Denn parallel lief praktisch Visavis das Travemünder Shanty-Festival. „Es gab einen regen Besucheraustausch zwischen diesen beiden Veranstaltungen“, freute sich Ploog über diese neue Art von Fanfreundschaft. „Davon haben wir alle profitiert.“

Auch wenn der Spaß absolut im Vordergrund stand, wurden in den insgesamt vier Gruppen auch die jeweiligen Sieger ausgespielt. Während bei den Männern in der Gruppe A (höherklassige Mannschaften) das Team der VIKINGS die Neuauflage des Vorjahres gegen die FREUNDE DER SONNE gewann und sich in der Gruppe B SAND IM ROHR gegen SCHÖN, DASS DU DA BIST durchsetzen konnte, kam es bei den Frauen zum Traumfinale. Nachdem sich in der weiblichen Gruppe B die MARITIMEN GLÜXXWÜRSTE gegen das ESKALATIONSKOMMANDO den Siegerpokal sicherten, hieß es zur Freude einer Menge Travemünder Besucher: Raubmöwen „alt“ gegen Raubmöwen „neu“.

Es trafen die gerade in die 2. Bundesliga aufgestiegenen Raubmöwen gegen deren Vorgängerinnen oder gerne auch so genannten Raubmöwen der 1. Generation aufeinander. Die Raubmöwen 1.0 entwickeln sich offensichtlich zu einem Angstgegner gegen die aktuelle Travemünder Vertretung. Wie schon ein knappes Jahr zuvor ließen sich Anja Krönert und Co. den Spaß nicht nehmen und freuten sich ein weiteres Mal, es dem „Nachwuchs“ noch einmal bewiesen zu haben. Das Ergebnis (20:11 Tore / 2:0 Sätze) stand hier jedoch weit im Hintergrund; mit sichtlichem Spaß genossen beide Mannschaften dieses Endspiel. Leonie Wulf, Kapitänin der unterlegenen 2. Generation: „Wir waren alle ziemlich KO, aber die anderen Raubmöwen waren schlichtweg besser. Es war schön, dass es ein entspanntes und lustiges Finale ohne blöde Fouls war, nur um unbedingt zu siegen.“

Bei allem Spaß, den der Beach-Handball-Cup den Beteiligten brachte, hatte dieser für Travemündes Jenny Stapelfeldt eine besondere Bedeutung. Nach ihrem Patellaspitzensyndrom, der für einen monatelangen Ausfall verantwortlich war, stellte das Turnier einen Härtetest dar. Das Knie hielt, Stapelfeldt ist auf dem besten Wege, das angestrebte Comeback für die Raubmöwen in der 2. Bundesliga zu realisieren.

Da wir die ersten Raubmöwen, die fast vollzählig erschienen sind, lange nicht mehr so eng beisammen hatten, haben wir mal nachgefragt, wie es ihnen nach ihrer Travemünder Zeit erging: Die weiteste Anreise mit dem Hintergrund der sportlich größten Entwicklung hatte Gisa Klaunig zu bewältigen. Klaunig galt schon in ihrem Premierenjahr am Steenkamp als eines der größten Travemünder Talente überhaupt. Trotz einer monatelangen Verletzungspause (Kreuzbandriss) ging die Studentin an der Sporthochschule Köln ihren Weg unbeirrt weiter. Über den Drittligisten 1. FC Köln sollte Gisa Klaunig per Zweitspielrecht bei Bayer Leverkusen Erstligaluft schnuppern. Doch es kam anders, denn die HSG Blomberg/Lippe erkannte das Potenzial Klaunigs und bot ihr die Position hinter der gesetzten halblinken Rückraumspielerin an. Mit dem Einzug ins DHB-Pokalfinale gelang der sympathischen Schönbergerin sogar schon ein erster nationaler Erfolg. Doch auch für sie persönlich läuft es bestens: „Ich bekommen mehr Spielanteile als erwartet. Es läuft wirklich gut für mich.“

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Fast schon Sammelbecken  ehemaliger Raubmöwen stellt der Oberligist ATSV Stockelsdorf dar. So gehen beispielsweise Anja Krönert oder Susen Langanke bei den Ostholsteinerinnen auf Torejagd. Anja Krönert lachend zur Neuverpflichtung ihres ehemaligen Raubmöwen-Trainers Andreas Juhra: „Jetzt haben wir sie bald wirklich wieder alle zusammen.“ Obwohl Stockelsdorf die Meisterschaft in den beiden letzten Jahren verpasste, sieht Juhra keinen Druck hinter der neuen Aufgabe: „Ich gehe da ganz entspannt heran. Wir werden sehen, was uns in dieser Saison erwartet.“ Mit einer ehemaligen Raubmöwe fühlt sich Juhra auch über den Handball hinaus verbunden: Lebensgefährtin Stephanie Markmann spielt heute in der 2. Mannschaft des TSV Travemünde, um sich ein wenig fit zuhalten. Seit Anfang Januar 2014 allerdings bildet für beide die gemeinsame Tochter Mia Marie den Lebensmittelpunkt.

Andrea Junk, Lebenspartnerin des ehemaligen Co-Trainer Olaf Speckmann hat sich vom Handball gänzlich abgewandt: „Das heute ist eine Ausnahme. Ich konzentriere mich schon seit einiger Zeit auf den einen oder anderen Triathlon.“

Mit ihrem Oberligaverein TSV Wattenbek nahm auch Konterspezialistin Svenja Hollerbuhl am Beach-Cup teil.

 

Nina Schilk ist ab sofort wieder in der 2. Bundesliga anzutreffen. Vom Drittligisten SV Henstedt-Ulzburg wechselt Schilk zur SG Rosengarten/Buchholz und trifft somit bald wieder auf das aktuelle Raubmöwen-Team. Ebenso wie Nina Schilk trat auch Janicke Bielfeldt in der letzten Saison mit Henstedt-Ulzburg gegen Travemünde an und konnte den Meister dabei einmal bezwingen. Stellvertretend für alle anderen „Ehemaligen“ fasste Bielfeldt das Wiedersehen so zusammen: „Es hat totalen Spaß gemacht, ganz wie in alten Zeiten. Man sieht sich ja nicht mehr so oft, weil wir ja alle in anderen Vereinen spielen. Aber wir haben uns trotzdem super verstanden. Am Anfang gab es noch ein paar Startschwierigkeiten, aber die waren sehr schnell weg. Wir haben sehr viel gelacht und über Früher gesprochen, es war einfach witzig und gut.“

Während sich Bielfeldt und ihre neuen, alten Freundinnen nach dem Finale über den gewonnenen Cup freuten, heimste auch eine andere ehemalige Raubmöwe einen Preis der besonderen Art ein. Der für viele Teilnehmer noch wichtigere Gewinn des Partypokals ging an das Team SUPERHELDEN, dem auch die Ex-Travemünderin Lea-Maria Knop angehört.

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