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Hamburg – Die HSV Handballer verlieren zu Hause, in der mit 1600 Zuschauern ausverkauften CU Arena, mit 26:28 (12:16) in der dritten Qualifikationsrunde des EHF Cup gegen IFK Kristianstad. Sie sind dennoch aufgrund des einen auswärts mehr erzielten Tores beim 29:27- Hinspielerfolg in Schweden, in die Gruppenphase des EHF-Cup eingezogen. In der Schlussphase stand das Spiel auf des Messers Schneide, aber es wurde glücklich über die Zeit gebracht: „Wir sind weiter und das war heute unser Ziel“, so eine kurze Bemerkung von Trainer Christian Gaudin.

Die HSV Handballer fanden von Anfang an nicht ins Spiel. Die aggressive und auf schnellen Beinen arbeitende Abwehr von IFK Kristianstad bereitete dem Angriffsspiel Probleme. Der HSV Handball hat nicht druckvoll genug gespielt und auch unvorbereitet abgeschlossen. Leo Larsson, der Torhüter der Schweden, blieb immer wieder Sieger, er wurde so richtig warm geschossen. Über 1:3 gerieten die Hamburger bereits nach 10 Minuten mit 2:6 ins Hintertreffen. Trainer Christian Gaudin reagierte mit dem ersten Team Time Out und brachte Pascal Hens in die Mannschaft.

Als Hans Lindberg in der 15. Minute mit dem ersten Hamburger Gegenstoß in diesem Spiel, das 5:7 erzielte, wurde die Halle immer lauter, um die Mannschaft nach vorne zu peitschen. Immer wieder scheiterten die Angreifer am Torhüter von IFK Kristianstad, der in der ersten Halbzeit eine überragende Leistung zeigte. Auf der anderen Seite hielt Johannes Bitter (Foto) die Hamburger im Spiel und bot ebenfalls eine guten Leistung zwischen den Pfosten. In der Offensive klappte beim HSV Handball in der ersten Halbzeit einfach nicht viel. Die letzte Aktion der ersten Hälfte spiegelt dieses wider. Ein direkter Freiwurf für die Gäste im Zentrum des Spielfeldes, sechs Abwehrspieler bauen sich als Mauer auf, Johannes Bitter dahinter im Tor. Der Ball geht über die Mauer, Johannes Bitter ist am Ball, er springt an die Latte und von dort zum 12:16-Halbzeitstand ins Tor.

Die erste Hälfte ging an den IFK Kristianstad, er hatte die aggressivere Abwehr mit einem hervorragend haltenden Torhüter Leo Larsson und war im Angriff wesentlich schneller und beweglicher.

Die zweite Halbzeit musste der HSV Handball noch in Unterzahl beginnen und gerät sofort mit 12:18 in Rückstand. Wieder komplett, bekam die Abwehr immer mehr Zugriff auf die Angreifer. Sie fing Bälle ab und Johannes Bitter läuft zur Höchstform auf. So kam der Gastgeber durch vier Tore in Folge, davon drei per Gegenstoß, auf 16:18 heran. Es folgte das Team Time Out von Trainer Ola Lindgren.

Der Spielfluss des HSV Handball wurde nicht gestoppt, sie agierten kompromisslos in der Abwehr und kamen nach einem 6:1-Lauf beim 18:19 zum Anschlusstreffer durch Torsten Jansen. Während einer Zeitstrafe gegen die HSV Handballer, gerieten diese wieder mit 18:21 ins Hintertreffen.

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Beim Stand von 19:21 überschlugen sich die Ereignisse. Zeitstrafe gegen IFK Kristianstad. Kaum war das Spiel wieder angepfiffen, ein Foulspiel. Pascal Hens und Frederic Pettersson gerieten aneinander. Die Unparteiischen schickten beide Kontrahenten für zwei Minuten auf die Bank, was für Frederic Pettersson nach der dritten Zeitstrafe, die Rote Karte und die Disqualifikation bedeutete.

Nach dem 19:22 kam die Zeit von Torsten Jansen und Kentin Mahé, beide erzielten jeweils zwei Treffer beim 4:0 Lauf des HSV Handball. Hier war es Kentin Mahé, der in der 50. Minute Torwart Leo Larsson, mit einem Dreher zum 23:22 und der ersten HSV Führung, überwand. Der Jubel in der Halle kannte keine Grenzen und es fühlte sich an als wären 5000 Zuschaue in der Halle. IFK Kristianstad ließ sich nicht beeindrucken und glich aus, aber Adrian Pfahl erzielte mit einem Gewaltwurf in der 55. Minute die erneute Führung zum 25:24. In der 57. Minute war für Mannschaftkapitän Pascal Hens das Spiel beendet. Die Unparteiischen schickten ihn nach einem Foulspiel, dem ein misslungener eigener Angriff voran ging, mit der Roten Karte vom Feld.

In der gleichen Minute fiel der Ausgleichstreffer für IFK Kristianstad. Das letzte Team Time Out des HSV, beim Stand von 25:25, sollte die Mannschaft für die letzten 210 Sekunden noch einmal neu justieren. Unmittelbar danach brachte Kentin Mahé den HSV letztmalig mit 26:25 in Führung. Die verbleibende Zeit spielte der HSV Handball drucklos, wollte das Ergebnis über die Zeit bringen, was zu passivem Spiel und technischen Fehlern führte. Neun Sekunden vor der Schlusssirene erzielte Andreas Cederholm für IFK Kristianstad das 28:26, was für das Weiterkommen der HSV Handballer bedeutungslos war.

Trotz der Niederlage brach in der Halle frenetischer Jubel bei den HSV Fans aus, denn die Gruppenphase des EHF Cup war erreicht. Die HSV Handballer haben erneut ein fast verlorenes Spiel, mit einer unbändigen Kampfkraft, dem Willen zum Sieg und dem „Achten Mann“ im Rücken, noch zu einem positiven Ende gedreht.

Trainer Christian Gaudin äußerte sich unter anderem zum Spiel: „IFK Kristianstad hat auch heute gezeigt, dass sie eine gute Mannschaft ist. Aber man muss beide Spiele spielen und da haben wir die Nase vorne gehabt. Mir tut es leid für die Fans, weil wir nicht gewonnen haben. Aber wir sind weiter und das war heute unser Ziel.“

Torschützen für HSV Handball:
Kentin Mahé (7), Hans Lindberg (5/1), Torsten Jansen und Pascal Hens (je 4), Matthias Flohr und Richard Hanisch (2), Alexandru Simicu und Adrian Pfahl (1)

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