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Lübeck – Am Ende war es ein Klassenunterschied, den die Handball-Frauen des TSV Travemünde eingestehen mussten. Beim Tabellenzweiten BVB 09 Dortmund unterlagen die Raubmöwen deutlich mit 25:34 (10:17). Der Sieg des Aufstiegsfavoriten war auch in der Höhe verdient, allerdings machten es ihnen die Raubmöwen mit vielen Fehlern auch sehr leicht.

Die Raubmöwen gingen geschwächt in die Partie, denn mit Katharina Naleschinski (Rücken) fiel eine Spielerin verletzt aus. Dazu waren Laura Riehl sowie Leonie Wulf angeschlagen, beide mussten unter der Woche krankheits- beziehungsweise verletzungsbedingt im Training passen.

Trotzdem agierten die Raubmöwen in den Anfangsminuten frech, markierten durch Riehl gar das erste Tor der Partie. Doch nach dreieinhalb Minuten schlichen sich die fast schon gewohnten, technischen Fehler ein, dazu wurde in der Abwehr schlecht verschoben. Angeführt von einer starken Spielmacherin Karina Schäfer zogen die BVB-Frauen mit vergleichsweise einfachen Spielzügen binnen vier Minuten auf 7:2 davon (8.).

Trainer Thomas Kruse reagierte, wechselte die Torhüterin (Vogel für Kranich) und nahm eine Auszeit. Offensiv gelang den Raubmöwen nun mehr, während hinten Mareike Vogel mit starken Paraden ihre Mannschaft im Spiel hielt. So kamen sie durch den Treffer von Annika Jordt bis auf 10:8 heran (15.).

Doch nach einer eigenen Auszeit konnte der Favorit nochmal einen Zahn zulegen. Auch begünstigt durch zahlreiche Siebenmeter bauten die Schwarz-Gelben ihre Führung weiter aus und gingen mit einem deutlichen 17:10 in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel schien es zunächst so, als wenn die die Raubmöwen nochmal herankommen sollten. Zwei schnelle Tore von Jenny Stapelfeldt und Franziska Haupt ließen bei fünf Toren Rückstand nochmal leise Hoffnung keimen, doch das sollte in der 32. Minute das letzte Mal in diesem Spiel sein.

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Routiniert spielte der BVB seine Stärken aus und nutzte gleichzeitig die Fehler der Raubmöwen nahezu perfekt aus. Trotz 15 Paraden von Mareike Vogel (und weiteren vier von Annika Kranich) sowie diversen Fehlwürfen baute der BVB seine Führung zum 29:20 (50.) aus, weil Travemünde nur selten den zweiten Ball zu fassen bekam.

In der 54. Minute musste dann Laura Riehl vorzeitig mit einer Roten Karte zum Duschen. Riehl spielte zwar bei einem Dortmunder Gegenstoß foul, allerdings ließen sich die insgesamt schwachen Schiedsrichter von der schweren Verletzung Jana Kokots beeindrucken, die beim Sturz umknickte und sich wahrscheinlich einen Kreuzbandriss zuzog.

Der Schluss der Partie ist schnell erzählt: der BVB zog auf 34:22 davon (55.), ehe die Raubmöwen in den Schlussminuten nochmal ran durften und schließlich das Ergebnis mit 34:25 erträglicher gestalten konnten.

Unter dem Strich machten die Raubmöwen zu viele Fehler, sowohl offensiv wie auch defensiv, und zeigten einige Konzentrationsschwächen. Dies bemängelte auch Thomas Kruse im anschließenden Interview im HL-SPORTS FanRadio: "Wir haben in der Abwehr schlecht verschoben und nach einer Parade beziehungsweise einem Lattentreffer zu früh abgeschaltet. Natürlich ist Dortmund individuell stärker, aber wir haben uns nicht in den Weg gestellt und haben so dem BVB einfache Tore ermöglicht. Und wenn wir dann gut verteidigt haben, haben wir uns zu oft nicht belohnt."

Die Raubmöwen müssen nun den Fokus auf die letzte Partie des Jahres legen. Am kommenden Samstag (16.30 Uhr) wird die Neckarsulmer Sportunion in der Steenkamphölle erwartet.

Raubmöwen spielten mit: Vogel, Kranich – Wulf (3), Bartlau (1), Krey (1), Stammer, Riehl (4), Schmidt, Jordt (1), Stapelfeldt (3/1), Haupt (5), Laerke (4/1), Wessoly (3)

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