Anzeige
Kanzlei Proff

Lübeck – Der Griff nach dem sportlich wahrscheinlich letzten Strohhalm war vergeblich: Das Spiel gegen den HC Rödertal, in dem es praktisch um alles ging, wurde klar und deutlich mit 15:29 (6:17) verloren. Bei nunmehr sieben Punkten (und sogar neun Minuszählern) Rückstand auf den rettenden Platz zwölf ist der Klassenerhalt – gerade in der momentanen Verfassung – nicht mehr zu realisieren. Es kommt daher auch nicht von ungefähr, dass Teammanager Frank Barthel nach der neuerlichen Pleite Klartext sprach: „Die angekündigte und erhoffte Reaktion ist ausgeblieben. Wir werden ab sofort ausschließlich für die 3. Liga planen, um auch den Druck von der Mannschaft zu nehmen und konkrete Planungen aufzunehmen. Das heißt gleichzeitig aber auch, dass wir diese Saison ordentlich und vernünftig zu Ende bringen werden!“

Personell erging es dem TSV Travemünde kaum bis gar nicht besser als zuletzt in Augsburg. Zu den verletzten Katharina Naleschinski, Laura Riehl, Nina Malin Stammer und Jenny Stapelfeldt gesellte sich Torhüterin Mareike Vogel (Seminar) als weiterer Ausfall dazu. Da auch die in Gießen studierende Charline Röhr nicht mit dabei war, lag noch mehr Verantwortung als sonst auf Annika Kranich. Glücklicherweise erwies sich die Schulterverletzung Leonie Wulfs aus dem Haunstetten-Spiel als nicht schwerwiegend, so dass die Kapitänin auflaufen konnte. Ebenso meldete sich Nina Schmidt gesund.

Die ersten Minuten spiegelten die bisherige Raubmöwen-Saison wider: Die Gäste standen unter dem Druck des Zeitspiels, kamen mit einem „Billard-Tor“ durch Lisa-Marie Preis trotzdem zum Torerfolg. Auf der Gegenseite versuchte sich Frederikke Lærke aus ähnlicher Rückraum-Position, scheiterte allerdings an Karolina Hubald. Die Gäste aus dem sächsischen Großröhrsdorf kamen zum Tempogegenstoß, den Katarzyna Skoczynska zum 0:2 abschloss. Auch hier half das „Holz“ tatkräftig mit.

Der Anschluss durch Franziska Haupt nach 2:44 Minuten erweckte einmal mehr Hoffnung darauf, dass Travemünde seinen Weg ins Spiel finden würde. Von einer Trendwende konnte – wie so oft zuvor – keine Rede sein; 16 Minuten später lagen die Schützlinge von Thomas Kruse mit 2:11 zurück.

Anzeige
AOK

Mit einem verwandelten Siebenmeter Vivien Bartlaus (Foto) und einem erfolgreichen Tempogegenstoß (!!!) Karen Wessolys unterbrachen die Raubmöwen die Rödertaler Torflut (19.). Die Wirkung blieb auch hier aus, die Rödertalbienen behielten ihren Spaß am Spiel und gingen mit einem Vorsprung von elf Treffern in die Halbzeitpause.

Für die Raubmöwen konnte es vor nur 125 Zuschauern wieder lediglich darum gehen, mit Anstand aus dieser Partie hinauszugehen. Insgesamt war das gesamte Erscheinungsbild noch einmal schlechter als beim 19:29 In Augsburg-Haunstetten. Den Travemünderinnen gelang kaum etwas, dem Handballclub Rödertal dafür umso mehr. So durfte sich sogar Torhüterin Karolina Hubald in der 33. Minute als Torschützin zum Rödertaler 19:6 feiern lassen. Erst nach 41 Minuten – es stand 7:23 – kam es zum einem Zwischenhoch mit sechs Travemünder Toren in Serie. Dieser Umstand war allerdings auch dem munteren Durchtauschen im Rödertaler Team geschuldet.

Positiv an der jetzigen Situation ist, dass die Raubmöwen ab sofort befreit aufspielen und so vielleicht doch ihr wahres Potenzial abrufen können. Auch wenn es am kommenden Samstag in Buchholz gegen die seit Monaten überzeugende SG Rosengarten-Buchholz kaum realistische Chancen auf eine kleine Sensation geben dürfte.

Die Raubmöwen spielten mit: Kranich – Wulf, Bartlau (2/1), Krey (1/1), Schmidt (1) Jordt (2), Haupt (4), Lærke (4), Wessoly (1)

Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -