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Hamburg – Nach dem guten Einstand beim EHF Cup am Mittwoch mit dem 33:28 Sieg gegen RK Gorenje Velenje folgte am gestrigen Abend vor 4.155 Zuschauern in der RITTAL Arena bei der HSG Wetzlar die Ernüchterung in der DKB Handball-Bundesliga für den HSV Handball. Wie bereits im Hinspiel scheiterten die Hamburger am gut aufgelegten Schlussmann der HSG Wetzlar, Andreas Wolff, und kehrten mit einer 25:32 Niederlage zurück.

Von Beginn an lief der HSV Handball einem Rückstand hinterher. Während die Mannschaft von Trainer Jens Häusler ihre Chancen nicht nutzte, erhöhte die HSG bis zur Pause auf 10:15 aus Sicht der Hamburger. Nach einem besseren Start in die zweite Hälfte drehten die Mittelhessen erneut auf und hielten den HSV Handball auf Abstand. Zwar verkürzten die Hanseaten noch einmal auf vier Tore zum 20:24 (50.), die entscheidende Wende gelang in den verbleibenden Minuten jedoch nicht mehr. Erfolgreichster Schütze auf Seiten des HSV Handball waren Alexandru Simicu und Hans Lindberg mit jeweils mit sieben Treffern. Für die Hausherren war Sebastian Weber (8) erfolgreichster Schütze des Spiels.

Vor dem wurfkräftigen Rückraum der HSG Wetzlar hatte HSV Handball-Trainer Jens Häusler vor dem Spiel gewarnt, doch während der ersten 30 Minuten fanden die Hanseaten kaum Zugriff auf die Angreifer der Hausherren. So liefen die Hamburger früh dem Rückstand hinterher, der sich mit dem 4:6 auf zwei Tore erhöhen sollte (12.). Die Angriffsbemühungen der HSV Handballer endeten allzu oft am Gehäuse oder im Abwehrblock. Der starke Johannes Bitter konnte erneut einen Siebenmeter halten (15.), worauf Hans Lindberg auf 6:7 verkürzte. Im Anschluss war es aber die HSG, deren Offensive immer mutiger agierte. Nach dem ersten Drei-Tore-Rückstand (6:9, 18.) kam der HSV Handball durch zwei Treffer von Lindberg noch einmal heran, doch bis zur Pause sollte sich die Chancenverwertung nicht entscheidend verbessern. So geriet der HSV Handball wieder ins Hintertreffen und musste bis zur Pause einen 10:15-Rückstand hinnehmen.

Mit Wiederanpfiff wirkten die Hamburger agiler: Henrik Toft Hansen verkürzte auf zwei Tore auf 12:15 (33.). In den Folgeminuten riss die HSG das Spiel wieder an sich. Der immer stärker werdende Andreas Wolff im Tor der Hessen hielt einige aussichtsreiche Bälle und ermöglichte seinen Mitspielern auf 19:13 zu erhöhen (36.). Der zur Halbzeit ins Spiel gekommene Alexandru Simicu sorgte für frischen Wind im Angriffsspiel. Der HSV Handball spielte sich noch einmal auf vier Tore zum 20:24 heran (50.), schaffte die Wende in den letzten zehn Minuten jedoch nicht mehr. Vor heimischer Kulisse spielte die HSG munter weiter und besiegelte schließlich die 25:32-Niederlage des HSV Handball.

Torschützen für HSV Handball:
Hans Lindberg (7/3), Alexandru Simicu (7), Torsten Jansen (3), Henrik Toft Hansen, Richard Hanisch, Kentin Mahé und Pascal Hens (je 2)

Stimmen zum Spiel:
Jens Häusler (Trainer HSV Handball): „Glückwunsch an die HSG, das war ein über 60 Minuten verdienter Sieg. Wir haben es gerade in der ersten Halbzeit nicht geschafft, den richtigen Zugriff auf den Angriff zu bekommen. Unsere Abwehr war zu löchrig. Wir haben versucht die Abwehr kompakt zu stellen, um bekannte Stärken der HSG einzudämmen. Das ist uns nicht gelungen. Dann wurden wir nervös und hatten auch im Angriff nicht die Durchschlagskraft, die wir normalerweise aufrufen können. Mit der Hypothek des Rückstands zur Pause war es ohnehin schwer. Wir haben aber einen sehr guten Start in die zweite Halbzeit erwischt und in dieser Phase gut gespielt. Dann hat sich leider der Fehlerteufel auf jeder Position eingeschlichen. Ich habe versucht, Konstanz reinzubringen, indem ich nicht viel gewechselt habe. Unterm Strich sind wir an einer mangelhaften Abwehrleistung und an einem überragenden Andreas Wolff gescheitert. Wir haben zu viele Chancen liegengelassen.“

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Kai Wandschneider (Trainer HSG Wetzlar): „Ich bin sehr zufrieden, dass wir zum Einstand ins Jahr 2015 so einen Sieg landen konnten. Bei uns hat viel gestimmt, wir haben in der Abwehr gut gestanden. Ich muss auch unserer Deckung ein Kompliment machen.“

Christian Fitzek (Geschäftsführer HSV Handball): „Wir waren hier vor dieser Kulisse von Anfang an nicht in der Lage richtig ins Spiel zu kommen. Es gab mehrere Chancen im Spiel, um wieder zurück zu kommen, jedoch haben wir dann zu viele Fehler gemacht. Oft waren es nur Kleinigkeiten, die wurden dann aber sofort von Wetzlar bestraft.“

Torsten Jansen (Linksaußen HSV Handball): „Heute war die Abwehr viel zu oft am falschen Platz, wir standen falsch und sind zu viel hinterher gelaufen. Das hat uns wohl auch im Angriff gehemmt. Wir haben zu oft die falschen Mittel angewendet.“

Johannes Bitter (Torhüter HSV Handball): „Wir sind enttäuscht. Wir haben uns viel vorgenommen, es aber nicht auf die Platte bekommen. Obwohl wir nie aufgesteckt haben, haben wir es nicht geschafft, wirklich ranzukommen. Wir sind dann Risiko gegangen, was aber auch nicht den gewünschten Erfolg brachte. Das war ein gebrauchter Tag.“

Anmerkung:
Hans Lindberg konnte mit seinem letzten Treffer sein 1600. Bundesligator und gleichzeitig sein 2300. Pflichtspieltor für den HSV Handball erzielen.

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