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Lübeck – Vorgenommen haben sich die Zweitliga-Handballerinnen des TSV Travemünde wieder sehr viel. So sollte es gegen den TV Beyeröhde die erfolgreiche Revanche für die völlig verkorkste 26:32-Hinspielniederlage geben. Wunsch und Realität klafften erneut weit auseinander. Gegen das mit sehr viel Spaß agierende Team von Meike Neitsch setzte es eine empfindliche 29:40 (14:19)-Niederlage. Sollte im Anschluss der TSV Haunstetten in seinem Heimspiel gegen Halle-Neustadt punkten, wäre damit auch der sportliche Abstieg der Raubmöwen besiegelt. Selbst bei einer Haunstettener Niederlage wäre das Wunder nur noch über das Torverhältnis möglich. Doch dafür lieferte das heutige Ergebnis keinerlei Argumente.

Die Raubmöwen begannen verheißungsvoll, gleich der erste Angriff führte zum Torerfolg. Franziska Haupt setzte sich am Kreis durch und wurde Siebenmeter würdig gefoult. Den Strafwurf verwandelte Vivien Bartlau. Der Einsatz Franziska Haupts war dabei fraglich; erst das Einrenken von gleich sechs Wirbeln am Mittwoch nahmen ihr die leidigen Schmerzen. Verzichten musste der TSV dafür aber auf Laura Riehl, die an einem erneuten Daumenanbruch laboriert. „Wenn es der Heilungsprozess zulässt, werde ich das letzte Saisonspiel mitmachen können“, so die Rückraumlinke. Dank Semesterferien fand auch Charline Röhr als Torhüterin neben Mareike Vogel und Annika Kranich den Weg in die Aufstellung der Raubmöwen. So konnten Thomas Kruse und Tanja Volkening, mit Ausnahme eben Laura Riehls, auf den kompletten Kader zurückgreifen.

Den vielversprechenden Beginn folgten einmal mehr vermeidbare Fehler und die daraus resultierende Verunsicherung. Vier Tore in Folge brachten den Gästen aus Wuppertal das 4:1. Nach zwölf Minuten stand es 3:9 aus Travemünder Sicht. In der Statistik der Schrittfehler lag das Tabellenschlusslicht mit 6:0 allerdings einsam vorne. Die Raubmöwen kamen beim 9:13 (20.) noch einmal auf vier Tore heran, danach zog der TV Beyeröhde bis zur Pause jedoch wieder auf bis zu sieben Treffer davon. So zum Beispiel beim 17:10 (25.). Auch etwas, dass der Gegner den Travemünderinnen wieder voraus hatte: Die Quote der erfolgreichen Tempogegenstöße lag deutlich auf Wuppertaler Seite. Den Raubmöwen gelang das ein einziges Mal, in der 28. Minute traf Franziska Haupt nach langem Ball Mareike Vogels auf diese Weise. Haupt war es auch, die den positiven Abschluss der ersten Halbzeit besorgte. Nach abgelaufener Spielzeit setzte sie einen direkten Freiwurf zum 14:19 in die Maschen.

Es hat schon Spiele gegeben, in denen solche Szenen für einen Schub gegeben haben und für die große Wende sorgten. Nicht so bei den Raubmöwen: Die zweite Halbzeit verlief um keinen Deut besser als die erste. Ganz im Gegenteil, der TV Beyeröhde war immer in der Lage, kurz aufkeimende Travemünder Hoffnung im Keim zu ersticken.

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Der TV Beyeröhde gewann auch in dieser Höhe verdient. Einen ehrlich gemeinten Sonderapplaus der Zuschauer verdiente sich Carolin Stallmann, die nach sehenswerter Vorlage Mandy Münchs mit einem blitzsauberen Kempa-Tor das 40. Gästetor erzielte. Da half es auch nichts, dass Travemündes Franziska Haupt mit 17 Treffern alle anderen Spielerinnen auf dem Feld überragte. In dieser Verfassung wird es für den TSV mehr als schwierig, am kommenden Samstag bei der HSG Bensheim Auerbach zu bestehen.

Nach dem Spiel äußerte sich Travemündes Co-Trainerin Tanja Volkening mit einem Schuss Ironie zur 19. Saisonniederlage: „Das Ergebnis geht in dieser Höhe in Ordnung, das ist leider so. Man hat Beyeröhde den Spaß am Handballspielen angesehen. Es sollte unbedingt das 40. Tor erzielt werden, was uns dann ja wenigstens ermöglicht hat, selber auf 29 Treffer zu kommen.“

Die Raubmöwen spielten mit: Vogel, Kranich, Röhr – Wulf , Bartlau (2/1), Krey (1), Stammer, Naleschinski, Schmidt, Jordt, Stapelfeldt (3), Haupt (17/1), Lærke (4), Wessoly (2)

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