
Bensheim – 40 Minuten lang lag eine Überraschung in der Luft, 40 Minuten lang bereitete der TSV Travemünde dem Favoriten Probleme. Doch am Ende ging einer dezimierten Raubmöwen-Truppe bei der HSG Bensheim Auerbach die Luft aus und das Spiel überdeutlich mit 19:34 (8:13) verloren.
Vor dem Spiel sprach Trainer Thomas Kruse davon, dass seine Mannschaft einen Charaktertest zu bestehen hätte. Diesen haben die dezimierten Raubmöwen, welche ohne Malin Stammer und Laura Riehl (beide verletzt) auskommen mussten und bei denen Leonie Wulf und Frederikke Lærke angeschlagen ins Spiel gingen, bestanden.
In der Anfangsphase stand vor allem die 6:0-Deckung der Raubmöwen sehr gut und ließ den Gastgeberinnen wenig Platz zur Entfaltung. Dass es nach zehn Minuten dennoch 4:0 für Bensheim stand, war dem Umstand geschuldet, dass im Angriff alles getroffen, nur das Tor nicht. Gleich viermal rettete in der Anfangsphase das Holz für sichtbar beeindruckte Flames. Der erste Raubmöwen-Treffer durch Annika Jordt (12. Minute) ließ der Tabellenfünfte dann drei eigene zur 7:1-Führung folgen (15.). Drohte das nächste Debakel?
Mitnichten, denn angetrieben von einer aufmerksamen Defensive mit einer bärenstarken Mareike Vogel kämpften sich die Travemünderinnen zurück in die Partie und kamen durch einen Siebenmeter von Franziska Haupt auf 8:11 heran (26.). Kleine Unkonzentriertheiten führten dann aber zu einem fünf Tore-Rückstand zur Pause (8:13).
Gut war der Start nach dem Seitenwechsel. Die Abwehr stand sicher und offensiv brachte Franziska Haupt ihre Mannschaft mit drei Toren in Serie auf 11:14 (35.) heran. Auch nach dem 12:16 durch Karen Wessoly (40.) wirkte es, als wenn die Raubmöwen durchaus etwas Zählbares aus Südhessen mitbringen könnten.
Doch nach einer Auszeit von Bensheims Trainer Florian Bauer ging auf einmal gar nichts mehr zusammen. Die Kräfte ließen bei den Raubmöwen nach und der Tabellenfünfte baute seine Führung aus. Über 19:12 (43.) bauten die Flames ihre Führung zügig aus und ging in der 49. Minute erstmals mit zehn Toren in Führung (24:14). Die Raubmöwen waren mit ihren Kräften am Ende, nur selten gelangen noch konstruktive Aktionen wie ein schönes Anspiel von Karen Wessoly auf Alina Krey zum 26:16 (52.). Am Ende wurde es dann mit 34:19 überdeutlich, immerhin konnte Krey den letzten Treffer der Partie für sich verbuchen.
Thomas Kruse war nach dem Spiel im Großen und Ganzen zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: „Es war eine couragierte Leistung mit einer guten Abwehrarbeit, aber am Ende haben mit dem dezimierten Kader die Körner gefehlt. Ich denke, dass die Niederlage deshalb ein paar Tore zu hoch ausgefallen ist.“
In den kommenden Tagen werden die Raubmöwen ihre Wunden lecken und versuchen, die angeschlagenen Spielerinnen wieder fit zu bekommen. Nach der Spielpause in der kommenden Woche geht es dann am 28. März zum letzten Auswärtsspiel der Saison. Die Reise geht an den Bodensee zum SV Allensbach.
Die Raubmöwen spielten mit: Vogel, Kranich – Wulf (1), Bartlau (1), Krey (5/2), Naleschinski, Schmidt, Jordt (3), Stapelfeldt (1), Haupt (6/1), Lærke (1), Wessoly (1)