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Hamburg – Der HSV Handball konnte in einer sehr umkämpften Partie den HBW Balingen-Weilstetten mit 35:31 schlagen und hat somit noch die Chance auf Platz vier in der DKB Handball-Bundesliga. Vor 2.300 Zuschauern in der SparkassenArena Balingen zeigte die Mannschaft von Martin Schwalb, die in voller Mannschaftsstärke abgesehen vom Langezeitverletzten Oscar Carlén antrat,  eine ansprechende Leistung, versäumte es aber in einer teilweise hektischen und kuriosen ersten Halbzeit sich weiter abzusetzen. Bis zur Pause konnte der HSV aber einen knappen Drei-Tore-Vorsprung bewahren. Im zweiten Durchgang nahmen die Hausherren zunächst Fahrt auf, doch die Mannschaft von Martin Schwalb behielt die Nerven und setzte sich in der Schlussphase nochmals entscheidend ab. Beste Werfer seitens der Hamburger waren Hans Lindberg, Marcin Lijewski und Domagoj Duvnjak mit jeweils sieben Treffern. Beim HBW war Benjamin Herth mit sechs Toren am erfolgreichsten.

Das Torewerfen wurde von Domagoj Duvnjak in der ersten Minute eröffnet. Nachdem Hans Lindberg den HSV erneut in Führung bringen konnte (2:1, 2.), kamen aber zunächst die Hausherren in die Partie zurück: Zwei Tore brachten die Mannschaft von Martin Schwalb erstmals in Rückstand (2:3, 5.). Im weiteren Verlauf entwickelte sich ein enges Spiel. Nachdem Andreas Nilsson seine Mannschaft in der 14. Minute mit 7:6 in Führung bringen konnte, kam es zu einem Wechselfehler bei den Gastgebern: Kai Häfner, dem eine Zwei-Minuten-Strafe angezeigt worden war, wobei die Entscheidung auf dem Feld wohl zunächst einem anderen Spieler galt, verließ im folgenden Angriff nicht das Feld, sodass sie mit einer weiteren Zeitstrafe belegt wurden. Damit war der Gastgeber nun zunächst in doppelter Unterzahl. Diese Chance nutzte der HSV, um durch zwei Tore von Hans Lindberg und einem Treffer von Fredrik Petersen erstmals mit vier Toren in Front zu gehen. Als HBW-Trainer Rolf Brack mit einem siebten Feldspieler spielte, konnte Johannes Bitter sogar mit einem weiten Wurf das leere Tor treffen und auf 12:7 erhöhen. In der Folge versäumten es die Elbstädter jedoch, sich weiter abzusetzen. Technische Fehler ließen die Hausherren, trotz erneuter doppelter Unterzahl, wieder ins Spiel kommen. Mit einem sehenswerten No-Look-Treffer in der Schlusssekunde sorgte Igor Vori aber noch für eine Drei-Tore-Führung zur Halbzeit.    

Im zweiten Durchgang kam Balingen besser ins Spiel. Lediglich zwei Tore von Marcin Lijewski (32., 36.) hielten den HSV Handball in Front. Doch in der 40. Minute war es dann soweit. Bejamin Herth konnte mit einem erfolgreichen Siebenmeter gegen den eingewechselten Max-Henri Hermann den 21:21-Ausgleich erzielen. In den folgenden zehn Minuten konnte Hamburg die Hausherren nicht abschütteln. Eine zwischenzeitliche Zwei-Tore-Führung, konnte erneut ausgeglichen werden (26:26, 50.). In der 50. Minute fand das Team um Domagoj Duvnjak aber dann ein Rezept gegen die aggressive Abwehr Balingens. Marcin Lijewski konnte immer wieder aus dem Rückraum erfolgreiche Akzente setzen und hatte mit drei Toren zwischen der 50. und 54. Minute maßgeblichen Anteil an einem 5:1-Lauf, der den HSV Handball mit 31:27 in Führung brachte. Die Gastgeber bemühten sich die Lücke nochmals zu schließen. Aber Hamburg behielt bei der offenen Deckung des HBW die Nerven, nachdem die Mannschaft von Dr. Rolf Brack wieder auf 31:33 herankommen konnte. Nach einer Parade von Johannes Bitter, sorgten Hans Lindberg und Domagoj Duvnjak dann in der Schlussminute für die endgültige Entscheidung und den verdienten 35:31-Endstand.

Stimmen zum Spiel:
Martin Schwalb (Trainer HSV Handball): „Es war klar, dass es hier eng werden würde und wir haben heute wieder ein Spiel gesehen, in dem wieder alles drin war. Es waren viele Fehler auf beiden Seiten, taktischen Variationen und viel Leidenschaft im Spiel. Gegen die Variante vom HBW mit dem siebten Feldspieler hatten wir es zunächst nicht leicht zu verteidigen, konnten aber gut umschalten. Der Knackpunkt im Spiel war meines Erachtens, dass wir es zunächst nicht geschafft haben weiter davonzuziehen. In der zweiten Halbzeit war unser Abwehrarbeit nicht so gut und dadurch hatte es Jogi im Tor nicht so leicht. Grundsätzlich bin ich froh, denn hier ist es sehr schwer zu gewinnen. Es gab hier schon einige Sensationen. Balingen ist ein gutes Team mit einem sehr guten Trainer. Jetzt freuen wir uns auf die Füchse.“

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Dr. Rolf Brack (Trainer HBW Balingen-Weilstetten): „Es gibt eine klare Abspreche mit dem siebten Feldspieler. Die Wechselfehler waren unglücklich und die dürfen nicht passieren. Das ist ein Punkt, der dazu beigetragen hat, dass wir verloren haben. Wir haben zudem eine schlechte Qualität bei den Kontern gehabt. Der HSV hat hingegen heute elf Kontertore erzielt und hatte dort ein klares Plus. Martin hat seine Mannschaft sehr gut eingestellt, sodass sie beim sieben gegen sechs immer wieder die schnelle Mitte hatten. Daraus werden wir lernen. Hamburg hatte in Marcin Lijewski und Domagoj Duvnjak individuelle Stärken, deren Leistung aber teilweise durch eine zu passive Deckung begünstigt wurde. Unter dem Strich kann man dem HSV nur gratulieren.“

Johannes Bitter (Torhüter HSV Handball): „Wir haben heute ein unglaublich körperbetontes Spiel erlebt. Hier hoch zu gewinnen ist sehr selten. Wir sind sehr froh, dass wir in der Lage waren in der 50. Minute davonzuziehen. Somit sind wir noch im Kampf um Platz Vier dabei.“

Hans Lindberg (Rechtsaußen HSV Handball): „Wir sind sehr erleichtert heute hier gewonnen zu haben. Das war ein sehr wichtiger Sieg. Wir wissen, dass es in Balingen immer sehr schwierig ist. In der ersten Halbzeit hätten wir vielleicht eher etwas wegziehen können, aber wir haben zu viele kleine Fehler gemacht und waren daher nur mit drei Toren zur Halbzeit vorne. Das ist vielleicht ein Grund weshalb der HBW in der zweiten Halbzeit wieder herangekommen ist. Sie haben sehr gut gekämpft und einen guten Mannschaftsgeist gezeigt, aber wir konnten uns in der Schlussphase durchsetzen. Wir sind sehr zufrieden mit den heutigen Sieg.“

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