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Berlin – Berlin und die Max-Schmeling-Halle waren am letzten Wochenende kein gutes Pflaster für die HSV Handballer. Erst am Samstag im Halbfinale die schwere Verletzung des kurzfristig verpflichteten Johan Petersson (Achillessehnenriss) und am Sonntag im Finale die schwere Verletzung des Abwehrspezialisten Davor Dominikovic (rechte Schulter ausgekugelt). Beide Verletzungen stellen den HSV Handball personell für die letzten Spiele in der DKB Handball-Bundesliga vor Probleme.

Der HSV Handball konnte den EHF Cup nach einem spannenden Finale gegen die Füchse Berlin nicht gewinnen. Die Hamburger unterlagen dem neuen Titelträger in der Max-Schmeling-Halle vor 8.206 Zuschauern mit 27:30 (13:16). Die Mannschaft von Trainer Jens Häusler fand nur schwer ins Spiel und musste die Verletzung von Davor Dominikovic (Foto) nach 17 Minuten verkraften. (Am Sonntagabend berichtete handball-world.com, er habe sich die rechte Schulter ausgekugelt). Kurz vor dem Pausenpfiff verkürzte der HSV Handball auf 13:16, nachdem sie bereits mit fünf Toren zurück gelegen hatten.

In der zweiten Halbzeit kämpften sich die Hamburger ins Spiel und kamen zum 21:21-Ausgleich (43.). Am Ende waren die Paraden von Petr Stochl jedoch spielentscheidend, sodass der HSV Handball sich mit 27:30 geschlagen geben musste. Als bester Torschütze des Spiels erzielte Kentin Mahé 10/7 Treffer. Auf Seiten des Gastgebers erzielten Petar Nenadic und Konstantin Igrpulo jeweils sechs Treffer. Als bester Spieler der EHF Cup Finals wurde Kentin Mahé ausgezeichnet.

Nach dem frühen 0:2-Rückstand (2.) agierte der HSV Handball nervös und fand kein Mittel gegen die Füchse-Schützen. Zwei frühe Zeitstrafen gegen Alexandru Simicu (3., 7.) sowie ein verworfener Siebenmeter (8.) ließen den Spielfluss der Hanseaten stocken. Erst nach einer Zeitstrafe gegen Pavel Horak (12.) konnte Matthias Flohr zwei Gegenstöße zum 6:6-Ausgleich verwandeln (15.). Per Siebenmeter besorgte Kentin Mahé schließlich die erste HSV-Führung des Spiels (16.) zum 7:6, nach einem 3:6 Rückstand.

Im Zweikampf um den Ball verletzte sich Davor Dominikovic so schwer, dass er nach längerer Behandlungsunterbrechung das Spielfeld verlassen musste und in die Berliner Charité gebracht wurde. Dieses ließ den HSV Handball aus dem Spielfluss kommen und sie scheiterten in der Offensive immer wieder an Silvio Heinevetter. Die Füchse nahmen das Spiel wieder an sich und brachten die Hamburger erneut in Rückstand (7:8, 18.) und erhöhten ihre Führung kontinuierlich. Erst in den Schlussminuten der ersten Halbzeit fanden die Hamburger Anschluss und verkürzten bis zur Pause auf 13:16, nachdem sie bereits 10:15 hinten lagen.

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Im zweiten Durchgang sah es zunächst nicht danach aus, als ob sich das Blatt wenden würde. Die Füchse konnten ihre Führung halten und Alexandru Simicu sah nach seiner dritten Zeitstrafe die Rote Karte (37.). Doch in der Folge gelang dem HSV Handball ein 4:0-Lauf, sodass Kentin Mahé schließlich den Ausgleich zum 21:21 erzielte (43.). Das Spiel war nun von seiner Spannung geprägt, denn sowohl Johannes Bitter als auch der mittlerweile eingewechselte Petr Stochl zeigten starke Paraden. Dem Berliner Keeper gelang es schließlich, die entscheidenden Bälle wegzunehmen, sodass der HSV Handball die Führung nicht mehr an sich reißen konnte. Nach dem 24:24 durch Henrik Toft Hansen (51.) erhöhten die Füchse auf zwei Tore (26:24, 54.). Das letzte Tor des HSV Handball erzielte Kentin Mahé per Siebenmeter, ehe die Berliner den Schlusstreffer zum 30:27-Endstand setzten (60.).

Torschützen für HSV Handball:
Kentin Mahé (10/7), Adrian Pfahl (5), Henrik Toft Hansen (3), Kevin Herbst, Matthias Flohr, Petar Djordjic und Pascal Hens (je 2), Kevin Schmidt (1/1)

Stimmen zum Spiel:
Jens Häusler (Trainer HSV Handball): „Herzlichen Glückwunsch an die Füchse Berlin. Es ist immer schwer hier zu spielen und so war es auch heute. Natürlich sind wir enttäuscht, weil wir uns gut auf das Wochenende vorbereitet haben. Wir haben Davor Dominikovic früh im Spiel verloren. Wir wissen noch nicht, was er hat. Dann bekam Alexandru Simicu die Rote Karte, weshalb wir unsere Abwehr umstellen mussten. Es war ein Schock für uns, gleich zwei Spieler zu verlieren. Danach war es nicht so leicht, unser Spiel aufzuziehen. Wir hatten ein Comeback in der zweiten Hälfte, weshalb ich sehr stolz auf die Mannschaft bin. Wir haben hart gekämpft, um dieses Spiel doch noch zu gewinnen. Am Ende hat es nicht gereicht.“

Dagur Sigurdsson (Trainer Füchse Berlin): „Es war ein knallhartes Spiel. Wir waren in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft. Hamburg kam unglaublich stark aus der Pause zurück und hat uns unter sehr großen Druck gesetzt. Am Ende war es 50:50-Spiel, in dem wir am Ende mehr Glück hatten. Alles Gute für Davor Dominikovic.“

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