Anzeige
Kanzlei Proff

Hamburg – Der HSV Handball hat das Spiel in den ersten 12 Minuten (5:6) offen gestaltet, danach ging das muntere Scheibenschießen los. Bis zur Halbzeit baute der TBV Lemgo den Vorsprung auf 22:14 aus. In der zweiten Halbzeit sollte es für den HSV Handball noch schlimmer kommen und in einem Waterloo mit 26:45 enden.

Neben den Verletzten Johannes Bitter (Leistenprobleme), Davor Dominikovic (Reha nach Schulterverletzung), Stefan Schröder (Einriss der Plantarsehne), Hans Lindberg (Reha nach Nieren-OP), Petar Djordjic (Nasenbruch) und Torsten Jansen (Zerrung in der linken Gesäßhälfte) meldete sich vor dem Spiel auch Kentin Mahé (Fußprellung) ab. Pascal Hens war nach dem Infekt wieder dabei. Mit Lennard Danielsen, Tim Stefan und Felix Mehrkens rückten gleich drei U23-Spieler in den Kader des HSV Handball.

Die Anfangsminuten waren ausgeglichen, so stand es in der 12. Minute lediglich 6:5 für den TBV Lemgo. Jetzt passte beim Gastgeber alles und er legte innerhalb von drei Minuten einen 5:1 Lauf zum 11:6 hin. Damit nicht genug, es folgte ein weiterer Zwischenspurt zum 19:10 in der 25. Minute. Dieses war bereits die Vorentscheidung in dem Spiel und wurde durch viele Fehler der Hamburger im Angriff unterstützt. Die restlichen Minuten bis zur Halbzeit blieb das Spiel ausgeglichen, und es ging mit 22:14 für die Hausherren in die Kabinen. Die Trefferquote lag beim Gastgeber mit 78% extrem hoch.

Das erste Tor nach der Pause erzielte der HSV, vergab aber kurz darauf erneut einen Strafwurf von insgesamt fünf, die nicht verwandelt wurden. Die Tormaschine des TBV Lemgo kam wieder auf Touren, während die Angreifer des HSV Handball reihenweise Fehler produzierten oder am gut aufgelegten Dan Beutler, im Tor der Gastgeber, scheiterten.

In der 43. Minute erzielte der U23-Spieler Felix Mehrkens sein erstes Bundesligator zum 19:29, sein zweites Tor folgte nach etwas drei Minuten. Genau nach 50 Minuten fiel das 60. Tor dieser Partie zum 37:23 für den TBV Lemgo. In den letzten zehn Minuten des Spiels war Dan Beutler im Tor der Gastgeber kaum noch zu überwinden. Mit einem Schlussspurt zum Endstand von 45:26 brachte der TBV Lemgo dem HSV Handball die größte Niederlage der Vereinsgeschichte bei und rettete sich damit vor dem drohenden Abstieg. Die Trefferquote des gesamten Spiels ist beim TBV Lemgo mit 80% überdurchschnittlich hoch.

Anzeige
AOK

Torschützen für HSV Handball:
Adrian Pfahl (7), Kevin Schmidt (4/2), Kevin Herbst und Alexander Feld (je 4), Richard Hanisch (3), Felix Mehrkens (2), Alexandru Simicu und Henrik Toft Hansen (je1)

Torschützen für TBV Lemgo:
Hermann (8), Hornke (7/5), Bechtloff (7), Suton und Zieker (je 5), Herth (4), Lemke (3), Schneider, Höning und Haenen (je 2)

Stimmen zum Spiel:
Jens Häusler (Trainer HSV Handball): „Glückwunsch an Florian: Man hat gemerkt, dass die Mannschaft Herz hat und dieses Spiel gewinnen wollte. Wir haben viele Verletzte, sodass eine normale Vorbereitung auf ein Spiel zurzeit schwierig ist. Wir haben versucht uns zu wehren, aber man hat gemerkt, dass die Abstimmung in dieser Konstellation nicht da war. In der Halbzeit dachte ich, dass es nicht schlimmer kommen kann. Dann haben wir in der zweiten Halbzeit 23 Tore bekommen, das war Tempohandball. Wir hingegen haben zu viele Fehler im Angriff gemacht und in der Abwehr zu zaghaft agiert, dadurch Lemgo zu viele Chancen ermöglicht. Wir mussten die Abwehr öfter umbauen, um ein Mittel gegen den TBV zu finden, aber da fehlte uns heute die Substanz. Positiv war der Einsatz von den U23-Spielern, die sich in diesem schwierigen Spiel gut gezeigt haben. Ich bin froh, dass wir ohne weitere Verletzte aus dem Spiel gehen. Respekt für die Leistung von Lemgo. Heute waren wir absolut chancenlos.“

Florian Kehrmann (Trainer TBV Lemgo): „Ich bin vom letzten halben Jahr mitgenommen. Dass der HSV Handball die Mannschaft ist, wo am 14. Dezember diese Story begonnen hat und jetzt endet – das ist Zufall oder auch Schicksal. Ich habe in einer schweren Phase versucht, der Mannschaft zu helfen. Wir sind mit einem wichtigen Sieg in Hamburg gestartet. Die Vorbereitung auf das heutige Spiel war nach den letzten Partien für mich einfach. Außerdem kam das Verletzungspech des HSV Handball dazu. Für mich als Trainer war es aber die Aufgabe zu mahnen, dieses Spiel nicht zu unterschätzen. Das ist uns gelungen.“

Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -