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Köln – Der HSV Handball steht erstmals im Finale der VELUX EHF Champions League! Mit einem verdienten 39:33 (19:16)-Erfolg über den THW Kiel sicherten sich die Hanseaten ihr erstes Finale bei der sechsten Teilnahme in Folge an der Königsklasse. In dem kommt es am morgigen Sonntag, 2. Juni, um 18.00 zum ersten Aufeinandertreffen mit dem FC Barcelona Intersport, der sich im ersten Halbfinale mit 28:23 gegen KS Vive Targi Kielce durchsetzen konnte. Das Spiel begann der HSV in der mit 19.500 Zuschauern ausverkauften Lanxess Arena in Köln hochmotiviert und konzentriert. Die Abwehr stand gut und auch Johannes Bitter konnte einige Bälle parieren. Im Angriff wurde geduldig auf die Chancen gespielt, die konsequent verwandelt wurden. Gegen einen starken Gegner entwickelte sich so zunächst eine Partie auf Augenhöhe doch der HSV steigerte sich im Spielverlauf, und konnte sich so einen Vorteil verschaffen, und zur Halbzeit mit 19:16 in Führung gehen. Im zweiten Durchgang blieb das Spiel spannend, aber der HSV konnte seinen Vorsprung ausbauen und ließ den THW nie dichter als auf drei Tore herankommen. Am Ende durfte die Mannschaft von Martin Schwalb einen verdienten Sieg über den deutschen Meister mit seinen Fans feiern und sich nun auf das morgige Finale gegen Barcelona freuen. Bester Werfer des Abends war Domagoj Duvnjak mit elf Treffern. Für den THW Kiel war Marko Vujin zehn Mal erfolgreich.

In der mit 19.250 Fans bis auf den letzten Platz ausverkauften Lanxess Arena begann das Halbfinale der beiden deutschen Teams mit einem Treffer des aktuell in der Torschützenstatistik der VELUX EHF Champions League Führenden. Hans Lindberg verwandelte noch in Minute eins den ersten Siebenmeter zum 1:0. Bereits in den Anfangsminuten zeichnete sich ein spannendes und hochklassiges Halbfinale ab. Nach einer 3:2-Führung (6. Minute) geriet der HSV durch drei Gegentreffer innerhalb von zwei Minuten mit 3:5 in Rückstand. Doch Marcin Lijewski und erneut Hans Lindberg glichen schnell aus (9.) und profitierten dabei jeweils von Ballgewinnen der offensiv agierenden HSV-Deckung. So bereitete die gute Abwehr auch die erneute Führung, erzielt von Torsten Jansen, vor (7:6, 11.). Doch auch aus dem Positionsspiel lief es gut beim HSV: Kapitän Pascal Hens legte mit zwei Treffern in Folge nach und erhöhte auf 9:7 (13.). Nach der ersten Unterzahl stand für Hamburg zwar wieder ein minimaler Rückstand zu Buche (9:10, 15.), doch in der ersten eigenen Überzahl schlugen Marcin Lijewski und Igor Vori zum 12:10 zurück (19.). Auch in der Schlussphase der ersten Hälfte blieb der HSV dran: Domagoj Duvnjak und Marcin Lijewski, sowie Pascal Hens, Igor Vori und erneut Geburtstagskind Duvnjak sorgten für das zwischenzeitliche 17:12, fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff. Hinten drehte Johannes Bitter auf, kaufte dem THW drei Bälle in kurzer Folge ab, sodass Domagoj Duvnjak und Torsten Jansen vorn zum 19:13 treffen konnten (27.). Bis zur Pause halbierte der Titelverteidiger seinen Rückstand zwar, dennoch nahm der HSV Handball immer noch ein 19:16 mit in die Kabinen.

Zurück aus den Kabinen startete die zweite Hälfte des Halbfinales – und das zweite Viertel des VELUX EHF FINAL4 – für den HSV Handball mit einer erneuten Überzahl. Diese nutzte HSV-Kapitän Hens, um die Führung seines Teams wieder auf vier Tore auszubauen (22:18, 33.). In der folgenden Unterzahl verpasste es Marcin Lijewski, mit einem Pfostentreffer wieder auf fünf Tore zu stellen. So blieb der THW dran, aber der HSV legte weiter vor (23:19, 36. / 25:22, 38.). Blazenko Lackovic, Igor Vori und zweimal Marcin Lijewski trafen aus unterschiedlichen, aber immer klug heraus gespielten Situationen. Je mehr sich die Entscheidung näherte, umso mehr nahm das Spiel nun auch noch mehr Fahrt auf. Johannes Bitter parierte weiterhin gut und war so Wegbereiter der erneuten Sechs-Tore-Führung seiner Mannschaft. Igor Vori und zweimal Hans Lindberg trafen zum 28:22 nach 40 Minuten. Eine Viertelstunde vor dem Ende erzielte Domagoj Duvnjak bereits das 30. Tor für den HSV Handball, der weiter 30:24 führte. Erst in der nächsten Überzahl hatten die Hamburger mal wieder einen zweiten Gegentreffer in Folge zu verkraften (30:26, 48.). Doch Pascal Hens fand eine Minuten später mit dem 31:26 die richtige Antwort. In die Schlussminuten nahm der HSV so, nach dem nächsten Treffer seines Kapitäns, eine 32:28-Führung. Die Spannung war mit Händen greifbar, doch der HSV Handball behielt kühlen Kopf und erhöhte sogar noch einmal. Spätestens mit dem 37:31 nach 57 Minuten war das Halbfinale zugunsten der Hamburger entschieden und die Sechs-Tore-Führung, die bereits vor der Pause zu Buche stand, auch final hergestellt. Hans Lindberg, der den Torreigen eröffnet hatte, markierte für den HSV Handball auch den letzten Treffer: 39:32 in der Schlussminute. Champions League-Titelverteidiger Kiel konnte nur noch Ergebniskosmetik bereiten. Beim 39:33-Halbfinal-Sieg war Domagoj Duvnjak, der heute 25 Jahre alt wurde, mit sechs Toren bester Werfer.

Am morgigen Sonntag, 2. Juni, geht es nun um 18.00 Uhr im Finale, das von den Schiedsrichtern Kenneth Abrahamsen und Arne M. Kristiansen aus Norwegen geleitet wird, gegen den FC Barcelona um die Krone Europas. Es ist das erste Duell mit dem siebenmaligen Champions League-Sieger. Eurosport überträgt das Endspiel live, und auch der HSV Liveticker meldet sich kurz vor Spielbeginn auf www.hsvhandball.com sowie in der HSV Handball App. Bereits um 13.00 Uhr treffen sich alle HSV-Fans, die ihre Mannschaft in Köln unterstützen, um 13.00 Uhr auf der Domplatte.

Stimmen zum Spiel:

Martin Schwalb (Trainer HSV Handball): „Das war natürlich ein Handballspiel auf sehr hohem Niveau, vor allem was den Druck in der zweiten Welle und auf die Abwehr angeht. Beide Abwehrreihen hatten ihre Probleme, was auch das sehr hohe Ergebnis zeigt. Wir sind froh ,dass wir dem THW standhalten konnten und unsere Leistung im Angriff war gut, auch wenn nicht alles geklappt hat. In der Abwehr können wir uns noch steigern. Jetzt freuen uns natürlich, dass wir im Finale sind.“

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Alfred Gislason (Trainer THW Kiel): „Glückwunsch an den HSV. Hamburg war heute die bessere Mannschaft und hat verdient gewonnen. Natürlich bin ich sehr traurig und unzufrieden, dass wir nicht gewonnen haben. Bei uns hat einiges nicht funktioniert, was man braucht, um Spiele zu gewinnen. Vor allem in der Abwehr waren wir nicht aggressiv genug, daher geht der Final-Einzug des HSV voll in Ordnung und ich wünsche dem HSV morgen viel Glück.“

Hans Lindberg (Rechtsaußen HSV Handball): „Ich bin sehr zufrieden mit diesem Sieg, weil ich weiß, wie schwer es ist, den THW zu schlagen. Das letzte Mal ist uns das 2007 gelungen, glaube ich. Bei uns hat heute fast alles geklappt, aber wir haben aber auch sehr viel investiert, trainiert und Video geschaut. Jetzt werden wir uns möglichst gut erholen und freuen uns natürlich auf das Finale morgen.“

Marcus Ahlm (Kapitän THW Kiel): „Der HSV hat verdient gewonnen und steht verdient im Finale. Sie waren heute besser und wir hatten keinen guten Tag. Wir sind sehr enttäuscht, aber wenn man gewinnen will, muss man besser spielen.“

Nach seinem Halbfinal-Erfolg über den THW Kiel trifft der HSV Handball am morgigen Sonntag, 2. Juni, um 18.00 Uhr im Finale auf den FC Barcelona Intersport, der sich im ersten Halbfinale mit 28:23 gegen KS Vive Targie Kielce durchsetzen konnte. Wie bereits bei der ersten Final4-Teilnahme trifft die Mannschaft von Trainer Martin Schwalb damit auf eine Mannschaft von der iberischen Halbinsel. Doch dieses Mal hat der HSV es nicht mit Ciudad Real bzw. Atletico Madrid zu tun, sondern mit der diesjährigen Übermannschaft Spaniens, dem F.C. Barcelona Intersport.
„Gegen Barcelona zu spielen ist für uns eine Premiere. Ich werde aber in einem Finale und bei diesem Namen wenig Schwierigkeiten haben, die Jungs zu motivieren“, blickt Martin Schwalb voraus. Auch Christoph Wendt zeigte sich angetan: „Ich glaube, uns erwartet ein spannendes Spiel, aber wir werden sportlich an die Höchstleistungsgrenze gehen müssen, um das Finale zu gewinnen.“

Der F.C. Barcelona musste in der bisherigen Champions League-Saison nur zwei Niederlagen hinnehmen. Eine knappe 31:30-Niederlage gegen die Füchse Berlin in der Gruppenphase und die Hinspiel-Niederlage im Viertelfinale gegen BM Atletico Madrid waren die einzigen „Ausrutscher“ in einer bislang sehr erfolgreichen Saison. In der heimischen Liga Asobal sicherte sich die Mannschaft von Trainer Xavier Pascual mit nur einer Niederlage gegen CB Ciudad de Logorno die Meisterschaft vor dem Zweitplatzierten BM Atletico Madrid. Im Halbfinale der Copa del Rey de Balomano  musste sich der FCB allerdings Atletico Madrid mit 28:31 geschlagen geben, die sich diesen Titel sicherten. Zusammen mit seinem besten Torjäger Siarhei Rutenka, dem bereits 87 Treffer gelangen und der sich damit auf dem zweiten Platz in der EHF-Torjägerliste wiederfindet, hat der FC Barcelona das Final4 nach einer herausragenden Leistung im Rückspiel gegen BM Atletico Madrid erreicht. Nach einer Fünf-Tore-Niederlage im Hinspiel gegen Madrid drehten sie das Blatt im Rückspiel dank einer sehr guten Torhüterleistung von Danijel Saric und gewannen  vor heimischem Publikum mit acht Toren. Mit dem F.C. Barcelona darf sich der HSV also auf einen hoch attraktiven Gegner freuen, der ihm auf dem Weg zum Titel alles abverlangen wird.

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