Lübeck – Am kommenden Montag berät die Bund-Länder-Konferenz über die weiteren Maßnahmen in der Corona-Pandemie. Nach dem Stufenplan, der Anfang März vorgestellt wurde und nach und nach in Kraft tritt, sind weitere Lockerungen eher unwahrscheinlich. Stattdessen wird bereits wieder über weitere Verschärfungen diskutiert. Fachleute sagen zu Ostern eine Sieben-Tage-Inzidenz von 500 Neuinfektionen voraus – eine Schauervorstellung. Doch die Zahlen mit COVID-19-Fällen steigen wieder. Gerade die britische Variante des Corona-Virus macht derzeit zu schaffen. Sie ist leichter übertragbar und hat einen schwereren Krankheitsverlauf. Dieses Mal könnte es sogar dem Profisport an den Kragen gehen.
In Regensburg ging nichts mehr
Die Fußballer der drei ersten Ligen in Deutschland galten im vergangenen Jahr als Vorreiter in Sachen engmaschiges Testen und besonderen Hygieneregeln. Das schien gut zu klappen, doch zuletzt sind auch die Kicker wieder stärker betroffen. Bei Jahn Regensburg wurden am 1. März mehrere Akteure positiv auf das Coronavirus getestet. 14 Tage Quarantäne gab es als Anordnung des Gesundheitsamtes. Diese ist seit vergangenem Sonntag wieder aufgehoben. Zwei Zweitliga-Spiele und das DFB-Pokal-Viertelefinale gegen Werder Bremen müssen nun nachgeholt werden.
Kiel und Hannover aus dem Verkehr gezogen
In der Vorwoche erwischte es Holstein Kiel – gleich mit vier Fällen. Auch hier gab es keine Option, außer die häusliche Quarantäne. Die Behörden ziehen auch hier die zwei Wochen gnadenlos durch. Zuletzt verabschiedete sich Hannover 96 am Sonnabend in die Zwangspause. Ein Spieler wurde positiv getestet. SPD-Politiker Karl Lauterbach sagt: „Die dritte Welle ist nicht mehr zu verhindern.“
HSV mit vorbildlichem Hygiene-Konzept
Dagegen war man beim Hamburger SV vorsichtiger. Nach den bekanntgewordenenen Fällen aus der norddeutschen Nachbarschaft wurden sofort Schnelltests vor dem Training eingeführt. Das Ergebnis zahlte sich „positiv“ aus. Simon Terodde wurde in häusliche Quarantäne geschickt. Er hatte zuvor zwei Tage keinen Kontakt zum Rest der Mannschaft. Die durfte weitertrainieren.
Länderspielreisen mit erhöhtem Risiko
Nach dem kommenden Wochenende pausiert der Profi-Fußball ersteimal von Liga eins bis drei für eine Woche. Schuld daran ist allerdings nicht das Virus, sondern die Spiele der Nationalmannschaften zur WM-Qualifikation. Für die Deutschen geht es in Duisburg gegen Island (25.3.) und Nordmazedonien (31.3.) sowie in Rumänien am 28. März. Auslandsreisen, die allerdings nicht nur für die Deutschen anstehen, sondern für viele Profis aus den Ligen. Die Vereine könnten hier einen Riegel vorschieben, denn eine Rückkehr ihrer Arbeitnehmer aus einem Risikogebiet dürfte sogar eine 14-Tägige Quarantäne nach sich ziehen. Die Gefahr sich mit dem Virus anzustecken ist womöglich deutlich erhöht. Die FIFA hält sich raus und überlässt den Vereinen die Entscheidung. Ärger ist hier vorprogrammiert.
Auch VfB Lübeck und Hansa Rostock wären betroffen…
Vor einem Jahr war der 22. März der erste komplette Spieltag, der abgesagt wurde. Corona sorgte für eine zweimonatige Pause, ehe sich die Politik erweichen ließ, den Ball wieder rollen zu lassen. Dieses Jahr trifft sich Tag genau die Bundeskanzlerin mit ihren Länderchefs. Doch nicht nur die Bundesligisten wie Bayern München, Borussia Dortmund und Co, sowie der Hamburger SV, Holstein Kiel und FC. St. Pauli wären von einem erneut ruhenden Ball betroffen, denn auch beim VfB Lübeck und Hansa Rostock gäbe es vielleicht einen Stillstand.
…und VfL Lübeck-Schwartau, HSV Hamburg sowie Towers
König Fußball ist hier nur ein Beispiel bei den Outdoor-Sportarten. Alles, was in der Halle läuft, wie Handball mit dem VfL Lübeck-Schwartau und HSV Hamburg, Basketball mit den Hamburg Towers oder andere Sportarten, die derzeit noch spielen dürfen, stünde vor einem noch größeren Problem. Es wird auf jeden Fall wieder eine spannende Sitzung am kommenden Montag…
