Deutschland bot Norwegen lange Paroli, war aber am Ende eine Nummer zu groß

Gegen eingespielte Norweger unterlag durch Corona aufgestellte Mannschaft

Foto: EHF + DHB + Lobeca/Ralf Homburg
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Lübeck – Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hatte nach der Hauptrunden-Auftaktniederlage bei der EHF EURO 2022 gegen den Titelverteidiger Spanien gestern (21.1.) nach nur 24 Stunden gegen Norwegen anzutreten, die ihr erstes Spiel mit 42:31 gegen Polen siegreich beendeten. Deutschland zeigte sich lange gleichwertig, musste sich aber den besser eingespielten Norwegern am Ende mit 23:28 (12:14) geschlagen geben.

Deutschland – Norwegen 23:28 (12:14)

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft startet sehr konzentriert und ging aus einer beweglichen Abwehr durch Johannes Golla und Philipp Weber in der 4. Minute mit 2:0 in Führung. Die offensiv ausgerichtete Abwehr hatte den gefährlichen norwegischen Rückraum in Griff, Johannes Bitter zeichnete sich mehrfach aus, was zu zwei Gegenstoßtoren, jeweils durch Lukas Zerbe, zum 5:3 (11.) führte. Norwegen glich zum 5:5 aus bevor Christoph Steinert seine Farben zum letzten Mal mit 6:5 in Führung brachte. Anschließend wurde der Angriff etwas fahrig und es schlichen sich technische Fehler und unvorbereitete Würfe ein. Deutschland blieb neun Minuten ohne Torerfolg während Norwegen mit einem 3:0-Lauf auf 8:6 (20.) erstmals die Führung übernahm. Bundestrainer Alfred Gislason nahm seine erste Auszeit. Bis zu Pause blieb es ein Spiel auf Augenhöhe, in dem die Norweger immer die Nase vorne behielten und ein 14:12 mit in die Kabine nahmen.

Die zweite Hälfte begann für das DHB-Team mit einem technischen Fehler und einem ganz unglücklichen Gegentreffer, so hieß es 12:16 (33.). Gislason stellte auf eine 5:1-Deckung um, mit Julian Köster auf der Spitze, zusätzlich kam Daniel Rebmann für Bitter zwischen die Pfosten, was das Spiel wieder ausgeglichen gestaltete. Rebmann zeichnete sich gleich mit einer Parade aus, doch die Tore fielen hüben wie drüben. Deutschland schaffte es nicht den Rückstand entscheidend zu verkürzen. Nach 45 Minuten hatte Norwegen beim 22:17 erstmals einen Fünf-Tore-Vorsprung herausgespielt und Gislason nahm das zweite Team-Time-Out. Doch Norwegen machte beim 25:19 (52.) den Sack endgültig zu, da die deutsche Handball-Nationalmannschaft im Positionsspiel nicht durchschlagskräftig genug war, gegen die sehr bewegliche und agile norwegische Abwehr. Am Ende hatte Norwegen, trotz einer kampfstarken und nie aufgebenden deutschen Mannschaft, mit 28:23 den Sieg gesichert.

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Fazit: Durch die Corona bedingte Neuformierung der Mannschaft lief im Angriff nicht alles rund, was es auch nicht konnte, ohne Training. Dadurch lief der Ball nicht wie gewohnt flüssig, es gab Missverständnisse, die die starken und gut eingespielten Norweger konsequent nutzten. Aber das Team von Bundestrainer Alfred Gislason steckte niemals auf, hielt immer den Kopf oben.

Deutschland spielte in folgender Aufstellung:
Johannes Bitter, Daniel Rebmann – Johannes Golla (4), Patrick Wiencek (2), Tobias Reichmann (2), Fabian Wiede (2), Lukas Zerbe (2), Julian Köster (3), Philipp Weber (3), Rune Dahmke, Lukas Stutzke (1), Simom Ernst, Christoph Steinert (1), David Schmidt (1), Patrick Zieker (2), Paul Drux

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