Deutschland verpasst Sieg gegen Schweden – Fehlerrate zu hoch

Lange mitgehalten, am Ende fehlten Kraft und Konzentration

Foto: EHF + DHB + Lobeca/Ralf Homburg
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Lübeck – Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hatte nach den beiden Hauptrunden-Auftaktniederlagen bei der EHF EURO 2022 den aktuellen Tabellenzweiten Schweden – mit zwei Siegen erfolgreich in die Hauptrunde gestartet – auf dem Programm. Die stark durch positive Corona-Fälle dezimierte deutsche Handball-Nationalmannschaft, mit Sebastian Firnhaber und Christoph Steinert (nun doch positiv getestet), fielen weitere Spieler aus, was insgesamt 13 Corona bedingte Ausfälle bedeutete. Neu in die Mannschaft kam Hendrik Wagner. Das DHB-Team hielt 45 Minuten gut mit, machte durch eigene Fehler die Schweden stark und unterlag am Ende mit 21:25 (10:12). Die Mannschaft lieferte eine kämpferisch gute Abwehrleistung ab und schied durch die Niederlage vor dem letzten Hauptrundenspiel am Dienstag gegen Russland bereits aus.

Deutschland – Schweden 21:25 (10:12)

Schweden versenkte den ersten Angriff nach 52 Sekunden zur Führung, Julian Köster glich im ersten deutschen Angriff zum 1:1 aus. Den erneuten Rückstand egalisierte Köster mit seinem zweiten Treffer zum 2:2 in der 3. Minute. Es schlichen sich leichte Fehler in Angriff und der Defensive ein, was Schweden gnadenlos mit einem 3:0-Lauf zum 5:2 (6.) bestrafte. Langsam fand die Abwehr durch schnelle Beine besser ins Spiel und es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Hendrik Wagner markierte nach seiner Einwechslung das 6:7 in der 17. Minute. Erneut leichte Fehler der deutschen Handball-Nationalmannschaft im Angriff verhinderten immer wieder den Ausgleichtreffer. So ging es mit einem 10:12-Rückstand in die Kabine.

Dem 10:13 unmittelbar nach Wiederbeginn ging ein Ballverlust in Angriff voraus, bevor die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason in der Abwehr aggressiver und beweglicher agierte. Hieraus entwickelte sich ein 3:0-Lauf, den Tobias Reichmann per Siebenmeter zum 13:13-Ausgleich in der 37. Minute abschloss. Schweden legte zweimal vor, Deutschland glich zweimal aus und es stand 15:15 (40.) durch Rune Dahmke. Mehr als einmal ließ das deutsche Team seine Chance durch Ballverlust und überhasteten Abschluss aus, selbst in Führung zu gehen. Dieses machte Schweden im Anschluss besser und schraubte das Ergebnis wieder auf 17:15 innerhalb von zwei Minuten, was Gislason zur Auszeit veranlasste.

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Bitter kam wieder für Rebmann zwischen die Pfosten, sowie David Schmidt und Lukas Stutzke für den Rückraum. Es blieb weiter ein Spiel auf Augenhöhe und Paul Drux sowie Stutzke erzielten beim 18:19 (51.) den Anschluss. In Unterzahl geriet das DHB-Team mit 18:21 in Rückstand, was eine Vorentscheidung darstellte. Es gab die dritte Auszeit der Deutschen, die den siebten Feldspieler zur Folge hatte, um das Spiel noch zu drehen. Gleich im ersten Angriff produzierten sie einen Ballverlust, der von Schweden zum 18:22 ins leere Tor genutzt wurde. Als wenig später das 18:23 (56.) fiel, was der Drops endgültig gelutscht. Am Ende siegte Schweden verdient mit 25:21.

Fazit: Nach nervösem Beginn fand die deutsche Handball-Nationalmannschaft immer besser ins Spiel, die Abwehr steigerte sich von Minute zu Minute, in der die Torhüter keine große Rolle spielten. In der zweiten Halbzeit blieb die Abwehr das Herzstück der Mannschaft, die allerdings drei gewonnene Bälle leichtfertig hergaben und es damit Mitte der zweiten Halbzeit versäumten, selbst in Führung zu gehen, als die Schweden eine kleine Schwächeperiode zeigten. Diese ungenutzten Chancen rächten sich postwendend und Schweden machte den Sack zu. Das DHB-Team hat nie aufgegeben sich teuer verkauft, trotz der widrigen Umstände durch die Corona bedingten Ausfälle. Am Dienstag heißt es nun mit einer ähnlich guten Abwehrleistung, die Fehler zu minimieren und sich gegen Russland gut aus dem Turnier zu verabschieden.

Deutschland spielte in folgender Aufstellung:
Johannes Bitter, Daniel Rebmann – Johannes Golla (2), Patrick Wiencek (2), Tobias Reichmann (2/2), Fabian Wiede (2), Lukas Zerbe (2), Julian Köster (4), Philipp Weber, Hendrik Wagner (1), Rune Dahmke (2), Lukas Stutzke (1), Simom Ernst, David Schmidt, Patrick Zieker, Paul Drux (3)

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