Drei desolate Schlussminuten kosten Hamburg den Auswärtssieg

Abstiegszone rückt immer näher, nur noch drei Punkte zum Abstiegsplatz

Trainer Torsten Jansen kann es kaum fassen, was in wenigen Augenblicken geschah
Foto: Lobeca/Ralf Homburg
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Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat sein fünftes von sieben Auswärtsspielen beim Bergischen HC mit der Schlusssekunde mit 28:29 (14:16) verloren und musste den nun punktgleichen BHC in der Tabelle vorbeiziehen lassen. Dabei verspielten die Hamburger einen Drei-Tore-Vorsprung innerhalb der letzten drei Minuten.

Zu viele Fehler und Gegentreffer in der Anfangsviertelstunde

Der Handball Sport Verein Hamburg startet recht fahrig in die Partie, leistet sich technische Fehler sowie Fehlversuche und geriet bis zur 4. Minute mit 0:2 in Rückstand, bevor Frederik Bo Andersen der Anschlusstreffer gelang. Hamburg findet weiter keine Lösung im Angriff und in der Hintermannschaft nicht den notwendigen Zugriff, dass sie weiter in Rückstand gerieten. Beim 1:4 (7.) nahm Trainer Torsten Jansen bereits seine erste Auszeit. Nach vier Gegentreffern, bei nur einem von Leif Tissier, hieß es 2:6 (9.) durch den zweiten Heber beim Siebenmeter gegen Johannes Bitter. Auch wenn das Spiel ausgeglichener wurde, gelang den Hamburgern keine Verkürzung. Hier hielt Bo Andersen die Hamburger mit drei weiteren Treffern im Spiel, auch wenn es weiter 7:11 hieß. Nachdem Bitter seine erste Parade beim 6:10 verzeichnete bekam die Hintermannschaft besser Zugriff und vorne wurde eingenetzt. Mit einem 4:1-Lauf kam Hamburg auf 11:12 (26.) heran, doch der Ausgleich fiel nicht. Mit einem 14:16 ging der HSV Hamburg in die Pause.

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Sieg in den letzten drei Minuten verschenkt

Nach Wiederbeginn der gleiche Auftakt wie in der ersten Hälfte. Der HSVH kassierte zwei Treffer und sah sich mit 14:18 im Hintertreffen, bevor die Hintermannschaft einschließlich Torhüter Bitter die Oberhand gewann. Mit je zwei Treffern von Jacob Lassen und Casper Mortensen wurde erstmalig in diesem Spiel bei 18:18 (34.) ein Gleichstand erzielt. Bitter, der in der ersten Halbzeit kein Faktor für sein Team war, zeigte sein Können mit mehreren Paraden. Eine seiner Parden war der Ausgangspunkt zur ersten Hamburger Führung beim 19:18 durch Andreas Magaard, was in der 35. Minute die Gastgeber zur Auszeit veranlasste. Mit einem 5:0-Lauf wurde bis dahin aus dem Rückstand die Führung.
Unbeeindruckt machte der Gast weiter und vollendete, durch zwei Treffer des Haupttorschützen des Abends Bo Andersen, einen 7:0-Lauf zum 21:18 (39.). Die Wende schien vollzogen, da die Drei-Tore-Führung, nach der zweiten Auszeit (55.) von Toto Jansen und dem 28:25 durch Azat Valiullin in der 57. Minute noch Bestand hatte. Es waren nur noch etwas mehr als drei Minuten auf der Uhr, als der Bergische HC zum letzten Mal den Buzzer zur Auszeit drückte.
Der Gastgeber deckte nun offensiver und brachte im Angriff den siebten Feldspieler. Der BHC versenkte den Ball vom Kreis zum 26:28 im Netz. Anschließend scheiterten die Hamburger zweimal nacheinander am überragend haltenden Torhüter Peter Johannesson und im Gegenzug schlug das Leder doppelt bei Bitter im Netz ein. Als Azat Valiullin 24 Sekunden vor dem Ende den Ball frei durch als Heber auf das Netz setzte, hatten die Gastgeber den finalen Angriff, den sie durch Mads Kjeldgaard per Schlagwurf unmittelbar vor der Schlusssirene an Bitter vorbei im Netz platzierten und das verloren geglaubte Spiel noch in einen viel umjubelten Sieg umgemünzt. „Wir sind ehrlich gesagt ziemlich dumm in den letzten drei, vier Minuten. Wir kriegen es einfach nicht hin, vorne dreieinhalb Minuten einfach runterzuspielen. Das darf uns natürlich auf dem Niveau nicht passieren“, ärgerte sich Kapitän Weller im Anschluss.

Johannes Bitter, Frederik Bo Andersen (# 21) und Jacob Lassen (# 9) enttäuscht
Foto: Lobeca/Ralf Homburg

Fazit: Der Handball Sport Verein Hamburg war erneut nicht in der Lage beim Bergischen HC die Punkte mitzunehmen, obwohl dieses trotz aller Startschwierigkeiten aus eigener Kraft möglich gewesen wäre. Es wurden viele klare Chancen liegenlassen, auch in der Schlussphase. Aber auch von der Trainerbank hätte in der kniffligen Phase der letzten Minuten noch korrigierend eingegriffen werden können, mittels der letzten Auszeit. Hier hat der HSV Hamburg selbst den Sack wieder geöffnet, der eigentlich bereits geschlossen war.

Der Handball Sport Verein Hamburg spielte in folgender Aufstellung:
Johannes Bitter, Jens Vortmann – Andreas Magaard (2), Casper Ulrich Mortensen (5/1), Leif Tissier (4), Jacob Lassen (4), Niklas Weller (1), Dominik Axmann, Frederik Bo Andersen (8), Alexander Hartwig, Tomislav Severec, Thies Bergemann, Zoran Ilic, Azat Valiullin (4)

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