Eigengewächs Thore Feit tauscht Trikot gegen Polizeiuniform

Beruf hat Vorrang - Feit hängt die Schuhe vorerst an den berühmten Nagel

Der Hamburger Thore Feit (# 34) stand auch in der Bundesliga seinen Mann am Kreis
Foto: Lobeca/Ralf Homburg
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Kanzlei Proff

Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat bereits jetzt Gewissheit, dass sein Eigengewächs Thore Feit seinen Vertrag nicht über die Saison 2022/23 verlängert. Der 20-jährige Kreisläufer sucht im Sommer, abseits des Handballs, eine neue berufliche Herausforderung und startet ab Oktober ein Duales-Studium bei der Polizei Hamburg. In der laufenden Saison kam das Hamburger-Eigengewächs vor allem in der U21 zum Einsatz und gehörte zu den Leistungsträgern der Mannschaft von Trainer Stefan Schröder.

Feit als 17-Jährige bei den Profis im Einsatz

In der Saison 2020/21 rutschte der damals 17-jährige Feit aufgrund vieler Ausfälle im Team von Trainer Torsten Jansen in den Profi-Kader. Der HSV Hamburg kämpfte in dieser Zeit immer wieder mit Corona-Fällen im Team, sodass der junge Kreisläufer bereits vor seinem 18. Geburtstag 14 Zweitliga-Einsätze bestritt und in diesen sechs Tore erzielte. Eine Zeit, die der Kreisläufer gerne als „Zufall“ beschreibt: „Als ich vor fünf Jahren zum HSVH gekommen bin, hätte ich nicht damit gerechnet überhaupt mal für die Profis auf dem Feld zu stehen und das war damals, um ehrlich zu sein, auch gar nicht mein Ziel. Ich bin damals durch viele Zufälle ins Team gerutscht.“

Im Anschluss statteten die Hamburger das Eigengewächs mit seinem ersten Profi-Vertrag für den Rest der Saison 2020/21 aus. Am Ende der Saison kam Feit so, obwohl er ursprünglich für die U19 eingeplant war, auf 35 Einsätze in der 2. Handball-Bundesliga und hatte seinen Anteil am Aufstieg in die 1. Liga. Vor allem auf diese sehr besondere Zeit blickt Feit gerne zurück: „Ich habe wenige Wochen nach unserem Aufstieg und den Feierlichkeiten gesagt, dass diese Tage die geilsten in meinem Leben gewesen sind und das kann ich auch zwei Jahre später bestätigen. Was damals passiert ist, lässt sich kaum in Worte fassen und ich bin sehr stolz, ein Teil dieser Geschichte gewesen zu sein.“

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Neuer Vertrag und Ausleihe

Nach der Saison unterzeichnete Feit einen neuen Vertrag für die Spielzeit 2021/22, in der er, um noch mehr Spielzeit zu sammeln, an die HG Hamburg-Barmbek ausgeliehen wurde, aber zeitgleich weiter im Profi-Team des HSV Hamburg mittrainierte. In der 3. Liga sammelte der Kreisläufer so weitere Erfahrungen im Herren-Bereich, stieg jedoch mit der HG in die Oberliga ab. Zeitgleich schaffte die zweite Mannschaft des HSVH, unter der Leitung von Trainer Stefan Schröder, den Sprung in die Oberliga, sodass Feit für die Spielzeit 2022/23 als Leistungsträger der U21 in der Oberliga einplant wurde.

In der Oberliga gehörte Thore Feit zu den Leistungsträgern des HSV Hamburg
Foto: Lobeca/Wolf Gebhardt

Der 20-Jährige zahlte das in ihn gesetzte Vertrauen zurück und entwickelte sich zum absoluten Leistungsträger der jungen Hamburger-Mannschaft. Insgesamt erzielte Feit 74 Treffer in 24 Spielen. Zugleich stand Feit in der laufenden Saison auch in 20 Spielen für die Profis des HSVH auf der Platte und erzielte dabei vier Treffer. Insgesamt kam Feit so auf 60 Einsätze für die Mannschaft von Trainer Torsten Jansen, in denen er 17 Tore erzielte.

„Wollte schon als kleiner Junge immer Polizist werden“

Über den Sommer hinaus wird das Eigengewächs sich beruflich neu orientieren und ein Duales-Studium bei der Polizei Hamburg beginnen. Aus diesem Grund wird Feit dem Handball zunächst den Rücken kehren und sich voll und ganz auf seine berufliche Karriere bei der Polizei konzentrieren. „Ich habe schon als kleiner Junge immer gesagt, dass ich mal Polizist werden möchte. Noch bevor ich meinen ersten Vertrag beim HSVH unterschrieben hatte und die Chance bekommen habe professionell Handball zu spielen, habe ich mich bei der Polizei beworben. Das war damals der ursprüngliche Plan und zudem möchte ich nun zurückkehren. Ich erinnere mich gerne an die vergangenen drei Jahre zurück – An die positiven Seiten, wie den Aufstieg in die 1. Liga und das tolle Jahr in der U21, aber auch an die negativen Seiten, wie meine vielen Verletzungen in der Saison 2021/22, die mich aber menschlich enorm weitergebracht haben. All das möchte ich nicht missen und ich bin dem HSVH sehr dankbar, dass ich die Chance bekommen habe, hier auf diesem Niveau Handball zu spielen. Ich habe für mich jedoch nun entschieden, dass es an der Zeit ist, den nächsten Schritt zu gehen.“

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