„Elbdiven“ und Sülfeld mit Blick nach oben – Abstiegskampf spitzt sich zu

TuS 93, ATSV und Hen-Ulz im Endspurt um Klassenerhalt

„Elbdiven“ gegen SG Dithmarschen Süd mit kompakter Hintermannschaft
Foto: Arne Bahde
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Lübeck – In der Schleswig-Holstein-Liga (SHL) der Frauen hat es richtungsweisende Ergebnisse für die Mannschaft aus dem Berichtsraum von HL-SPORTS gegeben. Mit ihren Siegen haben sich die „Elbdiven“ und der SV Sülfeld wohl endgültig aus der Abstiegszone verabschiedet. Die andere drei Teams stehen voll im Abstiegskampf. Der SV Henstedt-Ulzburg II verschaffte sich mit seinem Sieg ein wenig Luft und liegt mit einem Punkt vor dem ATSV Stockelsdorf II, die beide noch sehr stark abstiegsgefährdet sind. Ganz schwer die Klasse noch zuhalten, wird es für den Aufsteiger TuS Lübeck 93, der auf dem ersten Regelabstiegsplatz 10 – bereits mit sechs Punkte auf Platz 9 – abgeschlagen ist und Platz 9 wird aller Voraussicht nach ebenfalls den Gang in die Landesliga antreten müssen. Somit ist noch sehr viel Spannung im Abstiegskampf im Saisonendspurt, wie auch im Kampf um Platz 2.

TuS Lübeck 93 – IF Stjernen Flensborg 26:27 (11:14)
Der TuS Lübeck 93 stand mit dem Rücken an der Wand gegen den starken Mitaufsteiger IF Stjernen Flensborg, unbedingt punkten zu müssen, soll der Klassenerhalt weiter Thema bleiben. Die Gastgeberinnen erwischten einen guten Start, indem Stina Wieckberg nicht nur das 1:0 sondern auch das 2:1 in der 2. Minute erzielte. Im Anschluss geriet TuS mit 3:7 (10.), nach vier Gegentoren ohne eigenen Torerfolg, ins Hintertreffen. TuS 93 verkürzte auf 6:8, geriet anschließend in Unterzahl mit 6:11 (20.) in Rückstand, was eine Auszeit nach sich zog. TuS fand langsam Zugriff auf das Spiel, holte Tor um Tor auf und war beim 11:13 (25.) wieder in Schlagdistanz, um mit einem 11:14 in die Pause zu gehen.
Nach der Pause blieb TuS weiter präsent und kämpfte sich über eine starke Teamleistung zurück und es gelang in der 47. Minute nicht nur der Ausgleich zum 21:21 durch Merit Verheyen, sondern Rebecca Dappen und erneut Verheyen brachten die Gastgeberinnen mit 23:21 in Front. Dieser Lauf wurde jäh gestoppt durch viele Zeitstrafen gegen TuS, darunter zwei Disqualifikationen wegen der dritten Zeitstrafe. Die Unterzahlphase meisterte TuS 93 durch unermüdlichen Kampfgeist, was sich immer wieder in einer Führung dokumentierte. So hieß es bis zur Schlusssekunde 26:26, bevor IF Stjernen Flensborg quasi mit der Schlusssirene den letzten Treffer des Spiels markierte. Somit verließ TuS Lübeck 93 ohne Punkte die Halle und belohnte sich nicht für die gute Teamleistung.
Für den TuS 93 wird es bei noch sechs ausstehenden Spielen in Richtung Klassenerhalt immer enger, sind es doch bereits sieben Punkte Rückstand auf Platz 8, der auch noch keinen sicheren Klassenerhalt bedeutet, den derzeit der SV Henstedt-Ulzburg II einnimmt. Und das Restprogramm hat es noch in sich.

Torschützen für TuS Lübeck 93
Merit Verheyen (6), Stina Wieckberg (4/1), Rebecca Dappen (4), Jennifer Schmidt und Isabel Macedo (je 3), Pauline Behnke, Sabrina Eppl und Svea Thullesen (je 2)

Lauenburger SV – SG Dithmarschen Süd 27:23 (13:12)
Nach langer Durststrecke zu Beginn erzielten die „Elbdiven“, die sich von der Spielweise der Gäste einlullen ließen, nach vier Minuten das 1:0, die Gäste glichen in der 5. Minute aus. Nach vorn machten die Gastgeberinnen viel Tempo, aber die schlechte Passqualität bekam erneut Oberhand, was sich bereits durch die letzten Spiele zog.
So legten die Lauenburgerinnen immer einen Treffer vor, dank des Mittelblocks, in dem Lena Hadeler und Maren Knakowski zwar fehlten und nun von Lena Bahde und Svea Böge sehr gut vertreten wurden. Trotz allem glich die SG Dithmarschen Süd wieder aus. Jetzt legte Dithmarschen vor und der LSV glich aus. Dieses setzte sich, bis auf einmal, bis zur 13:12-Führung der Gastgeberinnen zur Paus fort.
Die Ansage in der Halbzeit lautete: Tempo, Verschieben in der Deckung, Pass- und Abschlussqualität verbessern. Etwas wacher kam der LSV zurück auf das Spielfeld, behielt nun die Nase vorn und baute den Vorsprung – auch über die schnelle Mitte – langsam aber sicher auf 22:17 (46.) aus, was der Vorentscheidung gleichkam. Diesen Vorsprung verwaltete der Lauenburger SV und verließ die Platte mit einem 27:23-Erfolg. Am Ende gab es kollektives Aufatmen, als der Sieg eingetütet war.

Torschützen für den Lauenburger SV
Sarah Lemmermann (6), Sabrina Reimers (5), Lena Hadeler (3/3), Luisa Rott, Svea Böge, Lena Bahde und Joelle Gümüsdere (je 3), Amy Neckel (1)

SV Henstedt-Ulzburg II – HC Treia/Jübek 34:29 (16:13)
Voller Konzentration und mit 60 Minuten Vollgas wollte die Mannschaft von Trainer Norbert Eichel gegen den Tabellenvierten HC Treia/Jübek zum Erfolg kommen. Um dieses Vorhaben umzusetzen wurde unter der Woche die Unterstützung einer Mentaltrainerin genutzt, die der Mannschaft positive Impulse implantierte. Das Motto hieß: „Neustart“.
In den ersten gut 20 gelang dieses nur bedingt, der SV Henstedt-Ulzburg lief ständig einem Rückstand hinterher. Nach dem 10:11 in der 24. Minute gelang ein 3:0-Lauf und die Gastgeberinnen hatten erstmals beim 13:11 die Nase vorn und das gleich mit zwei Toren. In die Kabine nahmen sie ein 16:13 mit.
Die zweite Hälfte startete relativ ausgeglichen, mit leichten Vorteilen für den SVHU, der auf 21:16 (37.) erhöhte und von nun an das Spielgeschehen kontrollierte. Die Gäste kamen kurz darauf noch einmal auf 20:22 (40.) heran, doch die Henstedterinnen ließen nichts mehr anbrennen, hatten immer eine Lösung parat, auch um die Haupttorschützinnen der Gäste in den Griff zu bekommen. Am Ende brachte der SVHU mit dem 34:29 exakt das Hinspielergebnis ins Ziel. Durch diesen Sieg verbesserte sich die zweite Mannschaft des SV Henstedt-Ulzburg auf Platz 8, an der Zweiten des ATSV Stockelsdorf vorbei. Nun heißt es in den noch verbleibenden fünf Spielen die nötigen Punkte zum endgültigen Klassenerhalt zu sammeln. „Es war ein sehr intensives Spiel gegen einen sehr starken Gegner. Das Team hat unter großen Druck endlich wieder eine gute Leistung abgerufen. Die beiden Punkte können am Ende der Saison Gold wert sein, wenn feststeht, wie viele Mannschaften absteigen müssen“, zeigte sich Norbert Eichel zufrieden.

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SV Henstedt-Ulzburg feiert wichtigen Sieg gegen HC Treia/Jübek
Foto: Lea Störtenbecker

Torschützen für den SV Henstedt-Ulzburg II
Lara Witzleben (7/2), Carina Wulff und Jule Aschmoneit (je 6), Sina Retelstorf (3), Shirley Wruck, Hannah Wulff, Freya Kittler, Inga Butzmann-Schlegel, Pauline Eggert und Fiona Schermer (je 2),

SV Sülfeld – ATSV Stockelsdorf II 31:23 (14:10)

Der SV Sülfeld erwischte einen Blitzstart – Trainer Iwastschenko hatte vor dem Spiel eine geschlossene Teamleistung eingefordert – und ging über 3:0 in der 3. Minute und mit 7:2 (11.) in Führung, was durch Ungenauigkeiten im Angriff vom ATSV Stockelsdorf unterstützt wurde. Dieses zog eine Auszeit des ATSV nach sich. Doch die Gastgeberinnen – mit einer guten Abwehr- und Torwartleistung – zogen weiter auf 9:3 (14.) davon, bevor der ATSV besser ins Spiel fand und auf 6:9 (20.) verkürzte, woraufhin der SVS sein Team-Time-Out zog. Mit einer Sülfelder 14:10-Führung gingen beide Mannschaften in die Kabinen.
Die Halbzeitansprache beim ATSV schien auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein, die des SV Sülfeld hingegen nicht so. Die Gäste kamen gut in die zweite Hälfte, trafen über Außen und den Kreis und stellten beim 14:15 (35.) den Anschluss her. Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, in dem die Gäste allerdings den Ausgleich nicht erzielten, sondern der SV Sülfeld immer wieder vorlegte. Ab Mitte der zweiten Halbzeit bauten die Gastgeberinnen ihren Vorsprung langsam aber kontinuierlich aus und zogen von 22:20 (49.) entscheidend auf 28:21 (58.) davon, der Deckel war endgültig drauf. Am Ende stand ein ungefährdeter 31:23-Erfolg auf der Anzeige und der SV Sülfeld stellte den Kontakt zu Platz 2 her, der nur noch einen Verlustpunkt entfernt liegt. Julia Studt fasste für Sülfeld zusammen: „Die Revanche ist uns durch eine gute Teamleistung geglückt. Daran wollen wir nächste Woche anknüpfen!“
Während der ASTV Stockelsdorf wieder auf Rang 9 zurückfiel, der mit allergrößter Wahrscheinlichkeit am Ende der Saison ebenfalls den Abstieg in die Landesliga bedeutet. Somit heißt es für beide Mannschaften in den letzten Spielen noch Vollgas zugeben, für Sülfeld in Richtung Platz 2 und für Stodo in Richtung Klassenerhalt.

Torschützen für den SV Sülfeld
Lena Ewen (9/2), Trixy Rohlfs (8), Lara Zube (5/3), Julia Fritsche (5), Merle Butzlaff (2), Julia Studt und Rieke Hornig (je 1)

Torschützen für den ATSV Stockelsdorf II
Hannah Treichel und Nina Kindler (je 5), Maite Gutenberg (4/3), Kathi Werdin und Lara Kieckbusch (je 3), Fenja Schreiber (2), Susen Grotzky (1)

Bildquellen

  • Elbdiven: Arne Bahde
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