So will der VfL Lübeck-Schwartau noch vor Weihnachten wieder feiern
Foto: Lobeca/Michael Raasch
Anzeige
Kanzlei Proff

Lübeck – In der 2. Handball-Bundesliga hat der VfL Lübeck-Schwartau nach der dummen Niederlage in Ferndorf morgen (20.12.) um 19.30 Uhr in der Hansehalle den Tabellensiebten TSV Bayer Dormagen zu Gast und will an seine Leistungen gegen den HSC 2000 Coburg anknüpfen.

Das musste VfL-Coach Piotr Przybecki erst einmal verdauen. Nach dem berauschenden Heimsieg gegen den Tabellenführer aus Coburg wurden er und seine Mannen wieder hart auf den Boden der Realität geholt. Und die heißt weiterhin Abstiegskampf! Mit 19:23 verloren Markus Hansen und Co. beim TuS Ferndorf. Eine Niederlage, die nicht unbedingt eingepreist war, vor allem nicht nach dem starken Offensiv-Auftritt im letzten Heimspiel.

Piotr Przybecki zum Auswärtsspiel: „Wir waren alle extrem enttäuscht. Ferndorf war im gebundenen Spiel nicht besser als wir. Ihnen sind allerdings im Gegensatz zu uns einige einfache Tore im Gegenstoß gelungen. Trotzdem kann ich mit 23 Gegentoren noch leben, aber nur 19 eigene Tore sind nicht das, was wir zu leisten im Stande sind. Das lag zum einen an unserer Abschlussschwäche, aber auch an der fast 50-Prozent-Quote des Ferndorfer Torhüters.“

Nur gut, dass keine Zeit blieb, um sich das Hirn mit „Wenn und Aber“ zu zermartern, die nächste Aufgabe wartet bereits: Der TSV Bayer Dormagen. Der entwickelte sich in seinem zweiten Jahr in der 2. Bundesliga ganz prächtig. Bereits in der vergangenen Saison überraschten die Rheinländer die Liga, sie wurden von vielen als einer der ersten Abstiegskandidaten gehandelt. Am Ende schlossen sie die Saison als Aufsteiger auf einem respektablen 13. Tabellenplatz ab. Und der TSV will mehr! Geschäftsführer Björn Barthel hat das Ziel ausgegeben, sich in dieser Saison schnellstmöglich vom Tabellenende zu entfernen und am Ende mindestens auf Platz 12 zu stehen. Das würde nicht nur Planungssicherheit für die weitere Entwicklung geben, sondern auch zur Teilnahme am reformierten DHB-Pokal berechtigen.

Mittelfristig will sich der Verein sogar noch weiter steigern und im oberen Tabellendrittel ankommen. Und davon ist der TSV bereits jetzt schon nicht weit entfernt. Aktuell rangiert Dormagen auf dem siebten Tabellenplatz. Neun Siegen stehen sieben Niederlagen gegenüber, wobei sich die Mannschaft von Trainer Dusko Bilanovic auswärts noch etwas schwerer tut (fünf verlorene Spiele). Daran konnte bislang auch die enorm gefährliche Offensive noch nichts ändern.

Anzeige
AOK

Der TSV verfügt über ausgesprochen torhungrige Akteure und hat bislang die drittmeisten Tore erzielt. Besonders der kroatische Neuzugang Ante Grbavac sticht heraus. Er erzielte bislang 76 Treffer. Zusammen mit Andre Meuser bildet er das neue Halb-Paar im Rückraum und lässt den zum Bergischen HC abgewanderten Lukas Stutzke fast vergessen. Damit hat die neue Gefährlichkeit nicht mehr nur einen Namen und ist viel schwerer auszurechnen. Ebenfalls ein neues Gesicht präsentieren die Dormagener mit dem tschechischen Jung-Nationalspieler Jacub Sterba, der den Neu-Stuttgarter Tim Wieling ersetzt. Hier hat die sportliche Leitung ganze Arbeit geleistet.

Schmerzlich erfahren hat diese neue Klasse zuletzt der TuSEM Essen, der in der Vorwoche als Spitzenreiter nach Dormagen fuhr und nach dem 28:31 den Platz an der Sonne sofort wieder abgeben musste. In dieser Partie verteilten sich 20 Dormagener Tore auf vier Spieler. Und solange der Angriff so funktioniert, ist es auch verschmerzbar, dass die Defensive die viertmeisten Gegentore zugelassen hat, und das trotz Max Bartmann im Tor, ohne Frage einen der stärksten Torhüter der Liga.

Przybecki über Dormagen: „Sie spielen als Mannschaft wirklich eine gute Saison und haben einige Ergebnisse erzielt, die nicht jeder erwartet hat. Der Sieg gegen Essen ist das jüngste Beispiel. Dabei ist es kaum möglich, einzelne Spieler hervorzuheben. Der Rückraum ist extrem gefährlich, sowohl was die Wurfkraft anbelangt, als auch in Bezug auf ihr Eins-gegen-Eins-Verhalten. Auch vom Kreis strahlen sie viel Gefahr aus und die Torhüter haben in den letzten Spielen ebenfalls überzeugt. All diese Stärken wird Dormagen auch gegen uns in die Waagschale werfen.“

Przybecki wird seine Mannschaft gut vorbereitet ins Spiel schicken. Die Trainingswoche begann allerdings erst einmal noch mit der Aufarbeitung der Auswärtspleite: „Ich habe gemerkt, dass Ferndorf noch in den Köpfen meiner Jungs war. So einen rabenschwarzen Tag schüttelt man auch nicht so leicht ab. Wir haben uns aber gemeinsam vor allem das gute Spiel gegen Coburg vor Augen geführt. Wir können es eben viel besser. Das wollen wir gegen Dormagen wieder zeigen. Ein wesentlicher Faktor soll auch gerne wieder die Halle werden.“

(PM/kbi)

Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -