Hamburg kassiert mit der Schlusssirene das „Dolchstoß“ Tor

Schlusssekunde macht verdienten Punktgewinn zu Nichte

Torhüter Mohamed El Tayar und Robin Haug verhinderten Niederlage trotz guter Leistungen nicht
Foto: Lobeca/Ralf Homburg
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Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat sein Auswärtsspiel beim Tabellenvierten THW Kiel mit 37:38 (18:16) erst in der Schlusssekunde verloren. Es war ein Spiel, in dem die Hamburger über die meiste Zeit des Spiels den Ton angaben und erst im letzten Viertel des Spiels drehte der THW die Partie, ohne dass es zu einer Vorentscheidung kam. Mit der Schlusssekunde gelang erst der Siegtreffer.

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Tempo und gut aufgelegte Torhüter bestimmen die erste Halbzeit

Die Partie startete mit einem hohen Tempo und gut aufgelegten Torhütern auf beiden Seiten. Den ersten Treffer markierte der THW Kiel nach einer Doppelparade von Andreas Wolff zum 1:0 in der 3. Minute und das Tempo blieb hoch. Der Handball Sport Verein Hamburg glich per Siebenmeter durch Frederik Bo Andersen aus und Kiel legte wieder vor. So fielen nach der Kieler 2:1-Führung drei Treffer innerhalb von 20 Sekunden und es hieß 3:3 (5.). Damit nicht genug, Jacob Lassen brachte die Gäste nach einer Passtäuschung und dem anschließenden Eins-gegen-Eins mit 4:3 (7.) in Führung. Kiel glich nochmals aus, bevor der HSV Hamburg gegen die offensive Kieler 3:3-Deckung Lösungen fand und auf 9:6 (13.) davonzog.
Diesen Vorsprung hielten die Hansestädter bis zum 11:8 (15.) durch Alexander Hartwig. Nachdem Bo Andersen mit einem Siebenmeter an Andreas Wolff scheiterte, verkürzten die Kieler auf 10:11 (20.) und Wolff blieb weiterhin der große Rückhalt des THW. Er kaufte den Hamburgern mehrere freie Bälle ab, doch der Angriff scheiterte ebenfalls an der guten Hamburger Hintermannschaft mit Robin Haug dahinter. So bauten die Gäste den Vorsprung erneut auf 15:12 (24.) aus und nahmen ein 18:16 mit in die Kabine.

Hamburg hält Kiel lange Zeit auf Distanz

Auch zu Beginn der zweiten Hälfte hielten beide Teams das Tempo hoch und es fielen erneut die Tore wie reife Früchte, ohne dass es dem THW Kiel gelang, der Rückstand zu verkürzen. Der HSV Hamburg hatte immer die passende Antwort parat und hielt beim Tempo mit. So blieb es, auch nachdem Kiel im Angriff auf die Überzahl im Sieben-gegen-Sechs setzte, weiterhin bei einem Vorsprung der Hamburger. Nach einem Doppelschlag von Moritz Sauter, einmal per Unterhandwurf und ein zweites Mal ins leere Tor, bauten die Hanseaten den Vorsprung beim 27:23 (42.) gar auf vier Tore aus. Dieses veranlasste THW-Trainer Filip Jicha zur Auszeit. Die Hamburger hielten weiter dagegen, doch ab der 45. Minute gewannen die Hausherren langsam die Oberhand und holten Tor um Tor auf, dass Trainer Torsten Jansen in seiner zweiten Auszeit beim 29:28 (49.) Redebedarf anmeldete.
Im Anschluss scheiterte Casper Ulrich Mortensen an Kiels eingewechselten Torhüter Tomas Mrkva und im Gegenzug glich Emil Madsen zum 29:29 aus und die ausverkaufte Halle stand Kopf. Nach einer erneuten Parade von Mrkva schloss der THW einen 5:1-Lauf zur 31:30-Führung in der 51. Minute ab. Nach zwei Treffern von Jacob Lassen und Mortensen vom Siebenmeterpunkt, geriet der HSVH erneut mit 1:4 ins Hintertreffen und lag 33:35 (56.) hinten. In dieser Phase produzierten die Hamburger im Angriff Fehler, die Kiel gnadenlos bestrafte. Nun war es der kurz vorher eingewechselte Torhüter Mohamed El Tayar, der durch seine Paraden den Doppelschlag von Lassen zum 35:35 ermöglichte. Nachdem Kiel das 37:36 vorgelegt hatte, geriet der HSVH in Zeitspiel, dass nur noch ein Pass zur Verfügung stand. Es war Azat Valiullin, der zwölf Sekunden vor Ultimo den Ball in die Maschen zum 37:37 hämmerte. Drei Sekunden vor dem Ende, beim 37:37, hielten die Schiedsrichter die Zeit an. So gehörte dem THW Kiel der Finale Abschluss, den Eric Johansson mit seinem neunten Treffer mit der Schlusssirene im Hamburger Gehäuse versenkte. So brachte Kiel einen Zittersieg auf die Habenseite und Hamburg wurde für ein großes Kampfspiel nicht belohnt.

Jansen: „Chapeau an meine Mannschaft“

Auch Trainer Torsten Jansen war zwar ein wenig enttäuscht, aber der Stolz über diese hervorragende Leistung überwog deutlich. „Was für ein Handballspiel – Kampf, Intensität, Tempo, einfach alles war drin. Dass der THW am Ende gewinnt, war vielleicht im Vorfeld zu erwarten, aber dass wir hier in Kiel so eine Leistung abrufen, hätte ich nicht für möglich gehalten. Beide Mannschaften haben alles reingeworfen, keiner wollte dieses Spiel verlieren. Kurz vor Schluss geben die Schiedsrichter dem THW durch die angehaltene Zeit noch die Möglichkeit zum Sieg. Chapeau an meine Mannschaft – ich bin stolz auf die Jungs und wünsche uns jetzt noch zwei tolle Spiele zum Saisonabschluss.“

Der Handball Sport Verein Hamburg spielte in folgender Aufstellung
Mohamed El Tayar, Robin Haug, – Andreas Magaard (5), Leif Tissier (6), Jacob Lassen (6), Maximilian Botta, Niklas Weller (2), Ben Levermann, Frederik Bo Andersen (3/1), Alexander Hartwig (4), Levin Unbehaun (2), Moritz Sauter (5), Zoran Ilic, Casper Ulrich Mortensen (3/2), Azat Valiullin (1)

Bildquellen

  • Mohamed El-Tayar und Robin Haug: Lobeca/Ralf Homburg
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